Bremen – Die Schläger kamen kurz nach 22 Uhr. Klingelten an der Wohnungstür. Als das Opfer aufmachte, setzte es Prügel mit Knüppeln. Sechs gegen einen. 30 Sekunden dauerte der Spuk.
Die schwarz gekleideten, maskierten Schläger verabschiedeten sich mit dem Spruch: „Nazis auf‘s Maul!“
Immer öfter in Bremen gehen Linksradikale auf Rechtsextremisten los. Oder auf Menschen, die sie dafür halten.
Auch Handwerker Jens V. (34*) aus der Neustadt lebt in ständiger Gefahr: „Ich hatte das Pech, auf die Prügelliste zu kommen, weil ich im November Kleidung an Obdachlose verteilte. An der Spendenaktion am Hauptbahnhof waren auch Hooligans und Rechte beteiligt. Ich weiß, dass wir ständig fotografiert wurden.“
Diese Fotos stellte offenbar die Antifaschistische Gruppe (Antifa) wie einen Steckbrief ins Internet.
Der Staatsschutz ist alarmiert!
Der Handwerker bekam einen Anruf von der Staatsschutz-Abteilung der Bremer Polizei. Ein Beamter sagte zu ihm: „Sehen Sie sich vor, auch Ihr Name steht auf einer Liste von der Antifa.“
Polizeisprecher Niels Matthiesen bestätigt: „Es gab in den vergangenen Monaten mehrere Übergriffe auf Angehörige der Misch-Szene von gewaltbereiten Fußballfans und Rechtsextremisten. Weitere Taten sind nicht auszuschließen.“ Details will die Polizei „aus kriminaltaktischen Gründen“ nicht nennen.
Nach BILD-Informationen gab es seit November sieben Prügel-Angriffe von Antifa-Aktivisten auf die vermeintlichen Rechtsextremen. Zweimal wurden Autos von angeblichen Rechten angezündet.
Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.
*Name geändert