Nach Beatrix von Storch und Alexander Gauland ist nun auch der AfD-Politiker Andreas Wild Opfer eines Farbanschlags geworden. Unbekannte Täter schlugen offenbar die Scheibe seiner Geschäftsräume in Berlin-Lichtenberg ein und versprühten rote Farbe. Wie der Vize-Chef der AfD Steglitz-Zehlendorf sagt, glaubt er den Grund für den Anschlag zu kennen.
In der Nacht zu Freitag haben Unbekannte einen Farbanschlag auf Geschäftsräume des AfD-Politikers Andreas Wild verübt. Wie ein Polizeisprecher rbb|24 am Freitag bestätigte, ereignete sich der Anschlag in der Möllendorffstraße in Berlin-Lichtenberg. Wild, der stellvertretender Sprecher des AfD-Bezirksverbandes Steglitz-Zehlendorf ist, betreibt dort eine Firma für Arbeitsvermittlung und Personaldienstleistungen.
Täter hatten vermutlich politische Motive
Wie Wild und die Polizei übereinstimmend sagten, wurde bei dem Anschlag offenbar auch das Schaufenster des Ladengeschäftes eingeschlagen. In den Büroräumen, so zeigen es Fotos eines Mitarbeiters, wurde rote Farbe versprüht. An der Außenfront sei eine Überwachungskamera abmontiert worden, sagte Wild. Der Hintergrund der Tat ist noch nicht ganz klar; vermutlich hatten die Täter politische Motive. Laut Polizei hat daher auch der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
Wild vermutet seine Rede in Erfurt als Motiv
Wild vermutet, dass seine Rede in Erfurt der Grund für die Tat sein könnte. Dort hatte er am 18. Mai an einer Demo teilgenommen, die der Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke organsiert hatte. Dabei hatte sich Wild zur Unterbringung von Flüchtlingen geäußert und gesagt, dass man diese "in spärlich besiedelte Landstriche Deutschlands bringen und sie dort geschützt unterbringen" könne. Dafür würden "ein paar Quadratkilometer Heide" genügen. "Und natürlich darf da nicht jeder raus oder rein, wie es ihm gefällt."
Anlässlich des in der Nacht zu Freitag verübten Anschlags rechtfertigte Wild seine Äußerungen von Erfurt gegenüber rbb|24 als freie Meinungsäußerung. Man dürfe anderer Meinung sein, sagte Wild, der sich derzeit am Gardasee aufhält. "Davon lebt die Demokratie." Zur Ergreifung der Täter hat der AfD-Politiker eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt.
Ähnliche Anschläge auch gegen von Storch und Gauland
Erst zuletzt hatte es ähnliche Anschläge auf das Büro der Berliner AfD-Landesvorsitzenden Beatrix von Storch und auf das Wohnhaus des Brandenburger AfD-Fraktionschefs Alexander Gauland gegeben. Ende April hatten Unbekannte Farbbeutel auf das Gebäude geworfen, in dem Gauland und seine Lebensgefährtin leben. Zudem wurde n ein durchgestrichenes Hakenkreuz sowie die Sprüche "Nationalismus tötet" und "No Nazis" an die Außenwand gesprüht. Am Tatort sei auch ein blauer Farbbeutel und ein Plakat mit der Aufschrift "Gegen Gau-Land" sichergestellt worden. Gut einen Monat zuvor war bereits das Büro der Berliner AfD-Chefin Bearix von Storch in der Zionskirchstraße mit Parolen besprüht worden. Auch in diesen beiden Fällen ermittelt der Staatsschutz.