Wenn über die französische Résistance geschrieben oder gesprochen wird geht es in der Regel um den nationalen Widerstand, der von General de Gaulle gegen die deutsche Besatzung geführt wurde. Tatsächlich aber gab es noch viele andere Gruppen, die organisiert gekämpft haben.
1941 nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion rief die kommunistische Partei Frankreichs zum bewaffneten Kampf auf. In der kommunistischen Widerstandsgruppe FTP-MOI kämpften viele jüdische Immigrant*innen aus Osteuropa. Die Gruppe organisierte eine Vielzahl von Sabotageaktionen, Entgleisungen von Militärzügen und Tötungen von hochrangigen Nazis und deren Kollaborateuren. Im Februar 1944 wurden 23 MOI-Mitglieder nach einem Schauprozess hingerichtet. Anlässlich des 8. Mai – dem Tag der Befreiung – beschäftigen wir uns mit dem antifaschistischen Widerstand im besetzten Frankreich. Dazu wird es einen kurzen Vortrag zur Entstehung und Organisation der FTP-MOI geben. Außerdem zeigen wir den Film »Widerstandskämpfer im Ruhestand« des französischen Filmemachers Mosco Boucault von 1985. Im Film sprechen sieben Überlebende von ihrem Kampf gegen die faschistische deutsche Armee und von ihrer Trauer über den Verlust ihrer Familien und Mitkämpfer*innen.
Dienstag | 10. Mai 2016 | 19 Uhr | Bandito Rosso | Lottumstraße 10a