Pegida erstmals auf der Prager Straße

Erstveröffentlicht: 
26.04.2016

Am Montagabend versammelten sich knapp 3500 Menschen (laut „durchgezählt“) bei der wöchentlichen Pegida-Kundgebung am Wiener Platz. Erstmals „spazierten“ die Teilnehmer auch über die Prager Straße.

 

Dresden.  Am Montagabend versammelten sich knapp 3500 Menschen (laut „durchgezählt“) bei der wöchentlichen Pegida-Kundgebung am Wiener Platz. Erstmals „spazierten“ die Teilnehmer auch über die Prager Straße. Pegida-Frontmann Lutz Bachmann rief deshalb im Vorfeld zu Ordnung und Besonnenheit während des Marsches auf.

 

Der Pegida-Frontmann, der sich seit vergangener Woche wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Dresden verantworten muss, kritisierte vor seinen Anhängern die mediale Berichterstattung über den Prozess. Seiner Meinung nach sei es eindeutig, dass keine Beweise gegen ihn vorlägen. Zudem teilte er seinen Zuhörern mit, dass seine Anzeige gegen die Hamburger Morgenpost (diese hatte in einer Berichterstattung im Februar Sachsen als „braunen Schandfleck“ bezeichnet), ebenfalls wegen Volksverhetzung, vom Hamburger Amtsgericht abgewiesen wurde.

 

Etwa 170 Menschen der Gegenbewegung „Gepida“ versammelten sich auf dem Theaterplatz und zogen anschließend über den Neumarkt auf den Dr.-Külz-Ring und anschließend über den Postplatz und Theaterplatz zum Goldenen Reiter, um sich gegen Pegida zu positionieren. Nächste Woche will Gepida pausieren und ruft stattdessen zur Teilnahme am „Laut gegen Nazis“-Konzert in Freital auf.

 

Die Polizei teilte am Abend mit, dass gegen einen Mann ermittelt wird, der auf der Wilsdruffer Straße den Hitlergruß zeigte. Laut Augenzeugen kam es kurz vor Ende der Gepida-Demo zudem zu einem Vorfall. Die Polizei soll dabei einen Gepida-Teilnehmer aufgegriffen haben, der Sticker verklebte. Dabei soll der Mann aber so rüde von den Beamten gegen eine Straßenbahn geschubst worden sein, dass er sich verletzte. Die Polizei machte in ihrer Mitteilung dazu keine Angaben.