Auf dem Jüdischen Friedhof in Moisling haben Unbekannte insgesamt acht Grabsteine an der Mauer entlang der Niendorfer Straße umgeworfen und dadurch teilweise zerstört. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen.
Nach Angaben der jüdischen Gemeinde habe ein Frühbesucher am Sonnabendmorgen „diese schändliche Tat“ bemerkt. „Es ist ja nicht das erste Mal, dass so etwas passiert und die Totenruhe auf diese verwerfliche Art und Weise gestört wird“, sagte gestern der Rabbiner Dr. Yakov Yosef Harety. Und es zeige leider, dass „Intoleranz und Antisemitismus nach wie vor in dieser Gesellschaft existieren. Ich hoffe, dass die Täter gefasst und angemessen bestraft werden“, so der Geistliche. Man wolle hier nur in Frieden leben, und in Deutschland müsse doch Platz für alle sein, ob Jude, Christ oder Muslim, formulierte Harety.
Darüber hinaus informierte die Gemeinde vor wenigen Tagen die ständige Polizei-Vertretung vor der Synagoge in der St.-Annen- Straße, am Gebäude sei ein Fenster zu Bruch gegangen. Schnell war die Rede von einer möglichen Steinattacke. „Wir kennen die Ursache allerdings nicht“, sagte Polizeisprecherin Anett Dittmer den LN. Entsprechend wurde die Gemeinde gebeten, im Inneren zu gucken, ob womöglich ein Stein zu finden sei.
Angesichts des Vorfalls auf dem Friedhof ermittelt das Staatsschutz-Kommissariat inzwischen wegen Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe. Die Beamten sind zuständig für politisch motivierte Taten.