Asylheim-Zündler soll Hitler-Gruß bei Löscheinsatz gezeigt haben

Erstveröffentlicht: 
19.04.2016

Zwickau - Jetzt kommen immer neue, erschreckende Details rund um die Brandstiftung am Crimmitschauer Asylheim ans Licht (MOPO24 berichtete). Drei Männer sind wegen versuchten Mordes in 39 Fällen angeklagt. Montag sagten die ermittelnden Polizisten aus.

 

Auf der Anklagebank haben Silvio W. (32), Jürgen M. (35) und Marcus J. (35) Platz genommen. Alle sitzen in Untersuchungshaft - getrennt in Zwickau, Dresden und Leipzig, damit sie sich nicht absprechen können.

 

Bisher gab es von ihnen widersprüchliche Aussagen. In der Tatnacht im November 2015 war Polizist Bernd F. (45) im Einsatz. Er vernahm später einen Zeugen aus der Nachbarschaft:

 

„Marcus J. hat nach dessen Aussage im Bad das Benzin in die Bierflaschen gefüllt und Stoffstreifen als Lunten in die Flaschenhälse gesteckt. Außerdem hat er dabei ,Ausländerschweine!‘ gerufen.“

 

Der Kollege des Beamten, Michael G. (32), beobachtete den Angeklagten Marcus J.: „Der zeigte beim Eintreffen weiterer Einsatzfahrzeuge den Hitlergruß.“  

 

Eine Ermittlungspanne wurde auch bekannt: Zwar sollen noch in der Nacht Atem-Alkoholtests bei den drei Männern gemacht worden sein - in den Unterlagen taucht davon aber keine Zeile auf.

 

Der Prozess wird fortgesetzt.