Am kommenden Freitag, den 08. April 2016 haben sich erneut die Nazis und RassistInnen von „Karlsruhe wehrt sich“ angekündigt. Diese wollen um 19:00 Uhr auf dem Stephanplatz mit ihrer Auftaktkundgebung beginnen.
Als RednerInnen sind neben der Hauptorganisatorin Ester Seitz die bekannten rechten AktivistInnen Melanie Dittmer, Alois Röbosch und Marcell Meyer angekündigt. Als gruseliger Höhepunkt der menschenverachtenden Veranstaltung ist der erstmalige Einsatz von Fackeln auf der Nazikundgebung vorgesehen. Dies stellte bereits zur Zeit des Nationalsozialismus ein beliebtes Propagandamittel der NSDAP dar und wird seitdem gerne von Neonazis verwendet, um einen ideologisch-historischen Bezug herzustellen.
Wer die rechten Aufmärsche in Karlsruhe der letzten Monate beobachtet hat, bemerkt schnell, dass diese sich zunehmend radikalisieren. Waren zu Beginn ausschließlich schwarz-rot-goldene Deutschlandfahnen erwünscht, so ist mittlerweile der Einsatz von schwarz-weiß-roten Reichsfahnen sowie Reichskriegsfahnen eher die Regel als die Ausnahme. Teilweise wurden auch Transparente mit kryptischen Thesen zum oft beschworenen sog. „Volkstod“ mitgeführt. Noch vor nicht all zu langer Zeit hatte man sich die Mühe gemacht sich als „besorgte Bürger“, die „weder links noch rechts“ sind, darzustellen. Jetzt hingegen wird offen der Schulterschluss zu etablierten AktivistInnen der extremen Rechten gesucht.
Auch inhaltlich verschärft sich die Situation zunehmend. Im Aufruf von „Karlsruhe wehrt sich“ wird gefordert „das ganze verlogene System“[1] [Anm.: gemeint ist die bürgerliche Demokratie] zu beseitigen.
Während sich die Etablierten und die Stadt mit Äußerungen zu den rechten Umtrieben in der Region bedeckt halten und OB Mentrup denkt es genüge alles Halbjahr „mal wieder ein Zeichen zu setzen“ wie zuletzt am 05. März am Schlossplatz, sind nun alle zivilgesellschaftlichen Kräfte gefragt klare Kante gegen Rassismus und Faschismus zu zeigen.
Anlaufpunkt für alle, die sich an den Gegenprotesten beteiligen wollen ist die Kundgebung des Antifaschistischen Aktionsbündnis Karlsruhe (AAKA) um 17:00 Uhr auf dem Stephanplatz (hinter der Postgalerie).
Der Ermittlungsausschuss ist erreichbar unter 0721 4024244
[1]: Facebook-Event von „Karlsruhe wehrt sich“ facebook.com/events/1157549137613184