Nach der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds im November 2011 war die gesellschaftliche Empörung groß: die Bundeskanzlerin Merkel versprach »vollständige Aufklärung«, selbst das bürgerliche Feuilleton forderte die Abschaffung von Geheimdiensten, stellenweise wurde sogar gesellschaftlicher Rassismus in den Blick genommen.
Vier Jahre später bleibt davon nicht viel übrig: eine
rassistische Gewaltwelle »besorgter Bürger« bricht sich in Deutschland
Bahn, die Naziszene ist als legitimer Bündnispartner akzeptiert und
trägt dabei die NSU-Morde stolz vor sich her, die Polizei zeigt sich
immer wieder unwillig rassistische Gewalt zu bekämpfen. Der Mord an
Burak in Berlin erhärtet den Verdacht, dass sich nicht viel getan hat.
Anlässe genug, um einen genaueren Blick auf die angekündigten Konsequenzen nach dem Auffliegen des NSU zu werfen.
Veranstaltung am Mittwoch, 13. April um 19:00 im linXXnet im Rahmen der Ausstellung der Initiative für die
Aufklärung des Mordes an Burak B., die noch bis zum 15. April im
linXXnet (Leipzig, Bornaische Str. 3d) zu sehen ist.