Unbekannte Flüssigkeit: Anschlag auf Flüchtlings-Containerdorf

Erstveröffentlicht: 
21.03.2016

In Borsdorf (Landkreis Leipzig) ist vermutlich in der Nacht zum Sonntag eine Attacke mit einer noch unbekannten Flüssigkeit verübt worden. Zudem zerstörten die Täter Teile der Heizungsanlage. Der Schaden war am Montag entdeckt worden.

 

Borsdorf. Auf die zukünftige Asylbewerberunterkunft in Borsdorf ist ein Anschlag mit einer Flüssigkeit verübt worden. Die Attacke auf das Containerdorf, das derzeit für etwa 120 Bewohner am Ortsausgang in Richtung Wurzen errichtet wird, ist laut Polizei am Montag entdeckt worden. Zunächst hieß es, dass Säure versprüht worden sei. Später wies die Polizei jedoch darauf hin, dass noch unklar ist, um welche Flüssigkeit es sich handelt. Sie müsse noch analysiert werden.

 

Die bislang unbekannten Täter waren vermutlich schon in der Nacht zum Sonntag über eine aufgehebelte Tür an der Ostseite der Anlage eingedrungen und hatten zudem die Heizungs- und Trinkwasseranlage sabotiert. Wie ein Unternehmenssprecher des Betreibers, die Asylbeherbergungs- und betreuungsgesellschaft (ABUB), bestätigte, ist die Wasserleitung beschädigt, die Heizungsregelung demoliert und die Isolierungen der Wassertanks aufgeschlitzt worden. Der Schaden wird auf etwa 20.000 Euro geschätzt.

 

Das ausgetretene Wasser hatte vor dem Container bereits eine größere Lache gebildet, als die Einsatzkräfte in den Wohnmodulen auch auf die verdächtige Flüssigkeit aufmerksam wurden. Drei verschiedene Räume waren betroffen. Wie der Borsdorfer Bürgermeister Ludwig Martin bestätigte und sich dabei auf Informationen von Polizeibeamten vor Ort berief, handelt es sich um eine noch nicht bekannte Substanz.

 

Experten der Kriminaltechnik haben Proben aufgenommen und rechnen in den nächsten Tagen mit einem konkreten Ergebnis der Analyse. Alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Borsdorf sowie der Gefahrenzug des Landkreises mit Sitz in Wurzen waren alarmiert worden. Die Polizei setzt nun auch Fährtenhunde ein, um den Tätern auf die Spur zu kommen.

 

Zu den möglichen Auswirkungen auf die Fertigstellung der Containereinrichtung wollte sich der Borsdorfer Ortschef nicht äußern. Der Betreiber ließ jedoch auf Nachfrage wissen, am Einzugstermin in vier bis sechs Wochen festhalten zu wollen.