Linke Wagenknecht nimmt AfD-Wähler in Schutz

Erstveröffentlicht: 
20.03.2016

Berlin - Unerwartete Töne aus den Reihen der Linken.

 

Nach den schlechten Wahlergebnissen bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz warnt Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht (46) davor, AfD-Wähler generell als Rassisten auszugrenzen.

 

"Natürlich darf man nicht pauschal alle Menschen, die sich angesichts hoher Flüchtlingszahlen noch stärker um Arbeitsplätze, Sozialleistungen, Wohnungen und steigende Mieten sorgen, in eine rassistische Ecke stellen", erklärte die nicht unumstrittene Fraktionschefin gegenüber der Welt am Sonntag.

 

Kurz vor den Landtagswahlen waren die alten Flügelkämpfe innerhalb der Partei wieder neu entfacht. Gegenwind bekam Wagenknecht vor allem für ihre Aussage, man könne nicht alle Flüchtlinge in Deutschland aufnehmen, es gäbe auch hier eine "Kapazitätsgrenze".

 

Katja Kipping (38), Parteichefin der Linken, distanzierte sich von dieser Aussage. Wagenknechts Vorgänger als Fraktionschef, Gregor Gysi (68), sprach seiner Nachfolgerin sogar eine Teilschuld am miesen Wahlergebnis zu.

 

Die Partei musste in allen drei Bundesländern deutliche Verluste einstecken, ist in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vorerst nicht mehr im Landtag vertreten.