Mit einer Gegendemonstration und einem Bürgerfest sind die Bruchsaler am Samstag dem rechten Aufmarsch von Neonazis am Bahnhof der Stadt begegnet. Doch nicht alle Demonstranten blieben friedlich.
Das Bündnis "Wir für Menschlichkeit" hatte die Gegenveranstaltungen organisiert. Mit dabei waren über 44 Parteien und Organisationen, wie etwa der Arbeitskreis Christlicher Gemeinden, die Badische Landesbühne, die CDU und ein Schachsportverein. "Es gibt in unseren Kirchen im Moment wenig Demonstrationskultur, da erfordert es schon immer wieder das Anliegen so deutlich zu machen, dass man sagt, ja, wir wollen wirklich dieses Zeichen auch öffentlich setzen", sagte der evangelische Pfarrer Achim Schowalter dem SWR. Er hatte seine Gemeindemitglieder in der Südstadt zum Protest gegen die Demonstration der Neonazis aufgerufen.
In einer Mitteilung der "Offenen Antifa" hieß es vorab, an diesem Tag solle "ein deutliches Zeichen gegen Rechts gesetzt werden".
Am Rande der Veranstaltung hatten zunächst etwa hundert linke Extremisten versucht, eine Polizeisperre zu durchbrechen. Mindestens zwei Polizisten wurden dabei verletzt. Etwa 110 wurden vorläufig festgehalten. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften Bereitschaftspolizei vor Ort um linke und rechte Gruppen voneinander fern zu halten.
Eberhard Schneider, der IG Metall Bevollmächtigte bei dem die Organisationsfäden zusammen laufen, hatte im Vorfeld klar gesagt: "Die, die Randale machen, wollen wir in Bruchsal nicht haben".An der Demo nahmen Vertreter der CDU gemeinsam mit Aktivisten der Antifa gegen den rechten Aufmarsch teil, zu dem insgesamt weit weniger Rechtsextremisten angereist waren, als zunächst befürchtet worden war.