Waffenrazzia bei Neonazi-Barde Frank Rennicke

Erstveröffentlicht: 
13.03.2016

Auf der Suche nach illegalen Waffen haben Spezialeinsatzkräfte der bayerischen Polizei die Anwesen von zwei bekannten Rechtsextremisten durchsucht. Einer davon ist der bekannte Neonazi-Barde Frank Rennicke, der 2009 und 2010 NPD-Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten war.

 

Nach Informationen des BR handelte es sich bei den beiden Extremisten um einen NPD-Funktionär aus Schöllnach bei Deggendorf und eben um Frank Rennicke aus Unterhartmannsreuth im Landkreis Hof. Laut Polizei wurden dabei mehrere Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt.

Die Razzia ist besonders brisant vor dem Hintergrund des laufenden Verbotsverfahrens gegen die NPD. Denn der Liedermacher Frank Rennicke ist nicht nur seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Figuren der deutschen Rechtsextremisten, er kandidierte zudem für die NPD für das Amt des Bundespräsidenten.

 

Verurteilt wegen Volksverhetzung

 

Mehrfach stand Rennicke wegen seiner rechtsextremen Lieder vor Gericht und wurde unter anderem vom Landgericht Stuttgart wegen Volksverhetzung verurteilt. Rennicke war Jugendführer bei der 1994 verbotenen rechtsextremen Wiking Jugend. Später war er eng verbunden mit der inzwischen ebenfalls verbotenen Nachfolgeorganisation "Heimattreue deutsche Jugend", deren Abkürzung HDJ nicht zufällig an das Kürzel der Hitlerjugend (HJ) erinnert.

In den Jugend- und Kindercamps von HDJ und Wiking Jugend wurden ganze Generationen von Neonaziaktivisten und -kadern ideologisch geschult und indoktriniert. Frank Rennicke stellte dafür in der Vergangenheit seine Grundstücke in Bayern zur Verfügung.

 

Unterstützung für Mundlos, Bönhardt, Zschäpe

 

Rennickes Name taucht auch im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum NSU auf. So wurden auf mindestens einem Konzert Rennickes Geldspenden für die untergetauchten Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gesammelt. Über die genauen Waffen, die bei der Razzia am Samstag gefunden wurden, gibt es noch keine Informationen. Die Ermittlungen dauern laut Polizei noch an.