Freiburg: 800 Menschen für grenzenlose Menschenrechte

Erstveröffentlicht: 
12.03.2016

Für grenzenlose Menschenrechte, gegen Abschiebungen und gegen die "Anti-Flüchtlings-Koalition" sind in Freiburg Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Es war ein friedlicher Marsch.

 

Zur Demonstration und Kundgebung hatte das "Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung" aufgerufen, verschiedene andere in der Flüchtlingsdebatte engagierte Gruppierungen waren ebenfalls mit Anhängern vertreten. "Für grenzenlose Menschenrechte – gegen Abschiebungen und die große Anti-Flüchtlings-Koalition": Unter diesem Motto gingen diesen Samstag Menschen in Freiburg auf die Straße. Laut Veranstalter waren es rund 1000 Personen, die Polizei zählte auf dem Höhepunkt der Demonstration 800 Teilnehmer. Der Zug bewegte sich von der Johanneskirche über die Kaiser-Joseph-Straße in die Innenstadt, über Bertoldsbrunnen und Siegesdenkmal ging es zur Endstation auf dem Rathausplatz.

Bewusst gewählt: Der Tag vor den Landtagswahlen


Der Zeitpunkt für die Demo war bewusst gewählt worden: "Wir wollen gerade auch vor den Landtagswahlen zeigen, dass wir gegen eine flüchtlingsfeindliche Politik sind", sagte David Werdermann vom Freiburger Forum am Rande der Veranstaltung. Vom anstehenden Urnengang erhoffe man sich nicht viele Veränderungen. "Daher ist die Zivilgesellschaft gefordert, um weitere Verschärfungen im Asylrecht zu verhindern." Bei der Demonstration wurden entsprechend auf Transparenten, mit Rufen und Gesängen vor allem mehr Rechte und bessere Lebensbedingungen für Flüchtlinge sowie ein Ende von Abschiebungen gefordert. Harsche Kritik gab es für die Politik der baden-württembergischen Landesregierung und der Parteien jeglicher Couleur. Dabei verlief die Veranstaltung friedlich und ohne Zwischenfälle, wie auch die Polizei bestätigte.

Ein "Gegenpol gegen die Faschisten"


Für Flüchtlinge, gegen die aktuelle Politik und nicht zuletzt gegen rechte Strömungen: Dies waren die Stoßrichtungen der Demonstranten. Für Sven Fred (27), Student aus Freiburg, war es etwa wichtig, "einen Gegenpol gegen die Faschisten zu setzen, die es auch in Freiburg gibt". Er sehe das ganze Elend der Flüchtlinge, und auch dagegen wolle er demonstrieren. Felix Walther (26) zeigte sich überzeugt, dass diese Form des Protests auch Wirkung zeigen kann: "Das ist der erste Schritt zu Veränderungen." Der Sozialpädagoge kritisierte entschieden die Zustände in der Bundesrepublik als ganzer: "Wo es in einem Land wie Deutschland so etwas wie Pegida gibt, muss man klar Position dagegen beziehen." Dieser Ansicht war auch Claudia Himmelsbach (29): "Wir dürfen die Straße nicht nur denjenigen überlassen, die gegen Flüchtlinge sind", erklärte sie während der Kundgebung. Es sei schade, dass man noch immer für die Rechte aller Flüchtlinge demonstrieren müsse, "aber solange es notwendig ist, mache ich das gerne".

Mit der Resonanz und der Teilnehmerzahl der Veranstaltung zeigte sich Forumsvertreter David Werdermann halbwegs zufrieden: "Eigentlich müssten es bei diesem Thema mehr sein", meinte er, doch insgesamt habe man mit dieser Größenordnung gerechnet.