Am 12. März 2016 fand eine Demonstration unter dem Titel "Feministischer Kampftag" in Leipzig statt. Wir freuen uns, dass dieses Jahr ca. 900 Menschen dazu beitrugen, feministische Anliegen auf die Straße zu tragen. Die Redebeiträge griffen die aktuell rassistische Instrumentalisierung von sexualisierten Übergriffen sowie den alltäglichen Seximus in der Gesellschaft auf. Dies wurde u.a. exemplarisch an Lagern für Geflüchtete und der Situation an deutschen Hochschulen aufgezeigt. Des Weiteren wurde in einem Redebeitrag die Situation von Queer-, Trans- und Interpersonen thematisiert. Diese Inhalte sind wichtige Bestandteile eines emanzipatorischen Feminismus.
Kurz ins Stocken geriet die Demo, als sie in der Innenstadt auf eine Gruppe von provozierenden Männer bei einem Junggesellenabschied stieß. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zog die Demonstration lautstark weiter durch die gut besuchte Innenstadt. Zahlreiche Transparente machten neben den Redebeiträgen das Motto "Kämpfe verbinden - Patriarchat überwinden" ersichtlich. Stimmungsvoll wurde die Demonstration an einigen Stellen von buntem Rauch begleitet. Dies diente der Polizei als Begründung zahlreiche Teilnehmende abzufilmen und vereinzelt Personalien festzustellen.
Nach Beendigung des Aufzugs, führte die Polizei erneut Personalfestellungen durch, bisher sind uns drei Fälle bekannt. In zwei Fällen wird wegen angeblicher Vermummung ermittelt werden. Im dritten Fall richtet es sich gegen die Moderation wegen einem angeblichem Aufruf zu Straftaten. Dies zeigt wieder einmal die Kriminalisierung von Demonstrationen in Sachsen.
Wenn sich die Ermittlungsbehörden bei euch melden, wendet euch an die Rote Hilfe und den Ermittlungsausschuss in Leipzig.
Wir lassen uns davon nicht einschüchtern! Feministischer Kampftag ist jeden Tag!
