Aufruf zur Solidarität mit den angeklagten Tierbefreiungsaktivisten in Braunschweig

Solidarity

Den beiden Aktivisten wird vorgeworfen, in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember 2014 die Schaufensterscheiben von Geschäften – insbesondere von einem Pelz- und Ledergeschäft – zerschlagen zu haben. Neben der Sachbeschädigung steht der Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung im Raum, da sie sich gegen zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes mit Hilfe von Pfefferspray und Brecheisen gewehrt haben sollen.

In der selben Nacht wurden die Aktivisten von Polizisten festgenommen und misshandelt. In dem Artikel „Sind Sie Mitglied in der Animal Front?‘ – Polizeigewalt bei Festnahme von zwei Aktivisten in Braunschweig“ beschreiben die beiden Aktivisten ihre Erlebnisse:

 

„Auf der Wache wollten die Bullen rausfinden, wer wir sind und was wir zu den Vorwürfen zu sagen hätten. Dabei wurde P. einmal mit dem Nachnamen eines anderen, ihm bekannten Aktivsten angesprochen. Zu den Vorwürfen machten wir keine Aussagen. A. wurde mehrfach in den Bauch geschlagen, beide wurden komplett ausgezogen, P. wurde mehrfach an verschiedenen Stellen geschlagen, gegen Beine und Füße getreten und gewaltsam ins Gesicht gefasst.

Später wurden wir beide – weiterhin voneinander getrennt – zur Polizeistation in der Friedrich-Voigtländer Straße gefahren. A. musste dort mehrere Stunden lang in einem kleinen, hell beleuchteten Raum sitzen, während P. erneut ausgezogen, geschlagen, getreten und in eine hell beleuchtete Zelle gesperrt wurde.“


Seit der Eröffnung des Pelz- und Ledergeschäfts im Herbst 2014 kam es zu zahlreichen Aktionen, die auf die Schließung des Geschäfts und die Befreiung aller Tiere aus menschlicher Herrschaft abzielten.

 

So organisierten Tierrechtler*innen der „Tierrechtsinitiative Braunschweig (Tibs)“ mehrere Kundgebungen und eine Zelle der „Animal Liberation Front ALF“ entglaste bereits im Oktober 2014 die Schaufenster des Ladens. In einem Bekenner*innenschreiben, welches kurze Zeit später auf der linken Internetplattform Indymedia auftauchte, begründeten sie die Aktion wie folgt:

 

„ … Die Profiteure dieser Industrie wissen natürlich was sie tun. Jeder Mensch weiß inzwischen was in den unzähligen Tierausbeutungsbetrieben passiert. Jede Kundgebung oder Demonstration dagegen – so wichtig diese auch sind – zeigt nichts von Grund auf neues. Doch aus dem wissen über das Leid von anderen Lebewesen werden keine sofortigen Konsequenzen gezogen.
Was zählt sind stets die eigenen Interessen wie die angestrebte Profitmaximierung! Daraus ziehen wir nun unsere Konsequenzen und setzen bei den Profiteuren an und zwar genau wo es sie interessiert: An ihren Finanzen!“


Einen der beiden Aktivisten wird zusätzlich vorgeworfen sich im Mai 2015 an mehrtägigen „Schwarzfahr-Aktionstagen“ beteiligt zu haben. Durch „offensives Schwarzfahren“ mit Transparenten, Schildern und Flyern protestierten mehrere Aktivist*innen in Bahnhöfen und Zügen gegen die Kriminalisierung von „Schwarzfahrer*innen“ und für eine freie Mobilität für alle.

 

Zeigen wir den Aktivisten vor und im Gericht, dass sie nicht alleine sind und wir ihnen solidarisch zur Seite stehen.

Zeigen wir am Nachmittag des Prozesstages – vor dem „Pelz- und Ledergeschäft Michelen“ – der Justiz und der Tierausbeutungsindustrie, dass es ihnen nicht gelingen wird unseren Widerstand gegen dieses ausbeuterische System zu brechen.

 

Bis jeder Käfig leer ist!

 

Für eine Gesellschaft in der Ausbeutung und Unterdrückung von Menschen und Tieren unmöglich ist!

Mehr Informationen findet ihr unter kampagne-gegen-tierfabriken.info/solidaritaet-mit-andre-und-philipp

 

Unsere Solidarität gegen ihre Repression

 

16ter März 2016

 

09.30h Solidaritätskundgebung vor dem Amtsgericht Braunschweig (An der Martinikirche 8)

 

10.30h Prozess im Amtsgericht (Saal E101)

 

15.00h bis 17.00h Kundgebung vor den Pelz- und Ledergeschäft Michelen (Poststraße 13)