Seit Jahren gibt es in Friedrichshain Ausschreitungen von Linksextremisten. Wie kann es zu einer Befriedung kommen? Ralf Splettstößer hat eine Lösung: "Die sollen sich für den Spruch ,Henkel im Kofferraum' entschuldigen. Und die Polizei soll im Gegenzug den Druck rausnehmen, dann kann es hier auch wieder ruhiger werden. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns hier gegenseitig die Hölle heiß machen, die normalen Bürger leiden darunter".
Der 47-jährige Erwerbsunfähigkeitsrentner wohnt in der Rigaer Straße 94 in Friedrichshain. Ein Haus, das in den letzten Jahren traurige Berühmtheit erlangte. Zuletzt im Januar dieses Jahres, als hier vier Vermummte Zuflucht suchten, nachdem sie vor einem wenige Meter entfernten Backwarengeschäft einen Polizeibeamten zu Boden gestoßen hatten.
Stunden später folgte der Einsatz von 500 Polizeibeamten und eines Spezialeinsatzkommandos (SEK). Sie stürmten das Haus und stellten Einkaufswagen voller Steine, Eisenstangen und sogenannte Krähenfüße sicher – Stahlkrallen, die auf die Straße gelegt werden, um Autoreifen zu beschädigen.
Mit Anschlag gegen Innensenator Frank Henkel gedroht
Seitdem ist die Rigaer Straße ständig in den Schlagzeilen. Auch in der Nacht zu Sonntag brannte ein Auto in unmittelbarer Nähe - wie auch in der Nacht zuvor.
So forderte Ende Februar ein anonymer Verfasser, die Räumung der Rigaer Straße 94 "mit allen Mitteln" zu verhindern; ansonsten drohe "eine Million Sachschaden und Henkel im Kofferraum!" Das war offenkundig eine Anspielung auf die Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, dessen Leiche von der RAF im Oktober 1977 im Kofferraum eines Autos abgelegt wurde.
Splettstößer, ansonsten durchaus ein Sympathisant der Bewohner des Hinterhauses, lehnt diese Drohung entschieden ab: "Da hat sich einer offenbar nicht kontrollieren können. Das geht echt zu weit." Es sei aber "auf keinen Fall eine Generalmeinung".