Öhringen: Heftiges Wortgefecht bei Kundgebung

Erstveröffentlicht: 
05.03.2016

Die Polizei hat die Situation zwischen Gegnern der Flüchtlingspolitik und Gegendemonstranten am Samstag wieder beruhigen können. Es war die 20. Kundgebung der Asylgegner in Öhringen. Auf ihren Antrag hin hatte das Ordnungsamt ihnen gegen Auflagen den beantragten Versammlungsort an der Büttelbronner Straße zugestanden.

 

Die Kundgebung der rechten Gruppe "Hohenlohe wacht auf" am Samstagnachmittag am neuen Standort Büttelbronner Straße in Öhringen war fast schon vorbei, da musste die Polizei doch noch deeskalierend einschreiten. In strömenden Regen hatten auf dem Platz vor der Albert-Schweitzer-Schule sieben Redner vor rund 40 Kundgebungsteilnehmern gegen die Asylpolitik der Bundesregierung und gegen Flüchtlinge gewettert. Auf dem Vorplatz des städtischen Jugendkulturhauses Fiasko hatten sich rund 25 Gegendemonstranten zu einer Mahnwache zusammengefunden. Eine kleine Gruppe von ihnen hatte sich dann auch zu den Absperrgittern begeben. Dort entwickelte sich gegen Ende plötzlich ein aggressives Wortgefecht, für das vor allem die letzten beiden Kundgebungsredner mitverantwortlich zeichneten. Das Einschreiten der Polizei, die mit rund 40 Einsatzkräften vor Ort war, beruhigte die Situation. Die Beamten sorgten dann auch wieder für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zwischen Kundgebungsteilnehmern und Gegendemonstranten.

Es war die 20. Kundgebung der Asylgegner in Öhringen. Auf ihren Antrag hin hatte das Ordnungsamt ihnen gegen Auflagen den beantragten Versammlungsort an der Büttelbronner Straße zugestanden. Nur wenn Sicherheitsgründe dagegen sprächen, so Ordnungsamtsleiter Axel Schramm, hätte man den Ort ablehnen können. Das sei aber nicht der Fall. Die Beschallung durfte 55 Dezibel nicht überschreiten, was laut Schramm auch eingehalten wurde. Während der Reden erklangen aus den Reihen der Gegendemonstranten hin und wieder auf einer Trompete gespielte Lieder.

Hans-Jürgen Saknus, SPD-Landtagskandidat und als städtischer Jugendreferent auch Hausherr im Fiasko, meinte mit Blick auf den neuen Kundgebungsstandort: "Die Situation ist nicht glücklich" - für die Bewohner der angrenzenden Häuser wie auch das städtische Jugendkulturhaus. Am Abend zuvor habe die Hauskonferenz getagt. Und sie sehe Probleme bei Veranstaltungen auf das Fiasko zukommen. Der Zugang müsse gewährleistet sein. Saknus: "Und wir können uns mit der Situation nicht anfreunden, dass hier Rechtsradikale demonstrieren." "Hohenlohe wacht auf" hat bis Ende des Jahres den Kundgebungsstandort an der Büttelbronner Straße angemeldet.