Protestler stören Vortrag von AfD-Chefin Petry

Erstveröffentlicht: 
25.02.2016

Eine Stunde lang mussten die AfD-Anhänger auf Frauke Petry warten, weil den Protestierenden der Eintritt in den Haller Neubau nicht verwehrt wird.

 

„Refugees Welcome“, „Asylrecht ist Menschenrecht“ oder „Petry Heil, am rechten Rand fischt man gern mit Hakenkreuz“ ist auf Plakaten zu lesen. Schon 40 Minuten vor dem Vortragsbeginn stehen rund 100 Menschen vor dem Haupteingang des Neubaus. Mitglieder der linken Szene sind darunter, aber auch viele jugendliche Schüler oder politisch Interessierte. Auch Stadträtin und unabhängige Landtagskandidatin Damiana Koch protestiert in der ersten Reihe mit. „Für ein buntes und weltoffenes Schwäbisch Hall“, wie sie betont. Immer wieder kommt es zu kleineren Wortgefechten, da die Besucher von Petrys Vortrag sich durch die protestierende Menschenmenge schlängeln müssen, um zum Eingang zu gelangen

 

Es ist 15.20 Uhr, als zehn Minuten vor Petrys Rede der Großteil der Demonstranten in den Zeughaus-Saal im Erdgeschoss geht. Mittlerweile dürften es 150 Demonstranten sein. Die Ordner der AfD lassen sie passieren, es sei eine öffentliche Veranstaltung. Die Polizei greift nicht ein, sie habe kein Hausrecht, so ein Beamter. Die Demonstranten stellen sich hinter den Stuhlreihen auf, die AfD-Anhänger schauen verwundert zu. Alle im Neubau fragen sich, wie es weiter geht, da Petry nicht wie vorgesehen um 15.30 Uhr ans Rednerpult tritt. „Das ist beschissen“, schimpft ein Gaildorfer, der seinen Namen nicht nennen möchte. Er wolle in Ruhe Petrys Vortrag hören, so krass habe er das nicht erwartet. Mit der AfD habe er aber nix am Hut, versichert er noch. AfD-Landtagskandidat Udo Stein droht derweil den Demonstranten mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Um 16.05 Uhr erklärt Stein am Mikrofon, dass der Vortrag in den Neubau-Saal im ersten Stock verlegt wird. Es dauert bis 16.30 Uhr, bis die letzten Demonstranten das Gebäude verlassen.