Heilbronn: Trillerpfeifen gegen Parolen

Erstveröffentlicht: 
20.02.2016

Etwa 100 Gegendemonstranten waren bei der Kundgebung der Partei "Die Rechte" Samstagmittag in Schwaigern. Auch zahlreiche Stadträte nahmen teil und stellten sich klar gegen Fremdenfeindlichkeit.

 

Rund 100 Menschen haben sich am Samstagmittag lautstark gegen eine Kundgebung der Partei „Die Rechte“ in der Schwaigerner Fußgängerzone gestellt. Polizisten schirmten die etwa 20 Mitglieder und Sympathisanten der rechtsnationalen Gruppierung ab. Deren gegen Ausländer und Flüchtlinge gerichtete Parolen gingen allerdings weitgehend im ohrenbetäubenden Lärm der Gegendemonstranten unter, die mit Trillerpfeifen und Rätschen angerückt waren und immer wieder „Nazis raus“ und „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“ skandierten.

 

Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit


Unter die Schwaigerner Bürger hatten sich auch etliche junge Leute der Antifa-Szene gemischt. Auch ein halbes Dutzend Stadträte aus verschiedenen Fraktionen machte gegen die Kundgebung Front. Die Liste der Grünen und Unabhängigen (LGU) hatte noch kurzfristig auf ihrer Homepage dazu aufgerufen, ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen. „Es kann nicht sein, dass wir einer solchen Partei das Feld überlassen“, sagte LGU-Stadtrat Bernd Mayer am Rand der Kundgebung. „Da müssen wir Flagge zeigen.“ Mit der Reaktion der Schwaigerner war auch SPD-Rätin Andrea Vollmer sehr zufrieden. „In Öhringen haben sie zu lange zugeschaut, jetzt gibt’s dort bald jede Woche Kundgebungen.“

 

Nach etwa einer Stunde wurde die bis 14 Uhr angemeldete Versammlung vorzeitig abgebrochen. Die Vertreter der Rechten wollten anschließend nach Eppingen und Bretten weiterziehen.