Widerstand Karlsruhe, Kargida und Steh auf für Deutschland fusionieren!

Die Straße zum Beben

Auf die Straße gegen den Naziaufmarsch am 02.02.2016 in Karlsruhe! Melanie Dittmer, Holm Teichert und Christopher von Mengersen als Redner*innen angekündigt!

WiKa, Kargida und SafD zu Karlsruhe wehrt sich; Pro NRW mit 3 Redner*innen vertreten; Berserker-Anführer Palosy will die Straßen zum Beben bringen; Der Wunsch nach einem neuen Deutschen Reich

 

Die Fusion

 

Was der ehemalige Anmelder Thomas Rettig in seinem offenen Abschlussbrief [1] ankündigte scheint wahr zu werden. Er schrieb, dass sich die Orga um „Widerstand Karlsruhe“ nunmer lediglich auf die extrem Rechte und Hooligan-Szene beschränken wird. Die Abgrenzung von rechten Parteien waren schon immer lediglich dazu da, den Schein als Bürgerbewegung zu wahren und die bürgerliche Mitte nicht zu vergraulen.

 

Seit dem 26.01.2016 ist es raus. Die rechte Szene vereint sich und tritt unter dem Namen „Karlsruhe wehrt sich“ in Erscheinung. Dieser Slogan wird seit vielen Jahren sowohl von der NPD, als auch der Rechten und freien Kameradschaften verwendet. Dies kommt nicht völlig überraschend, haben diese Karlsruhe schon vor mehr als einem Jahr zur Frontstadt erklärt. Nicht umsonst treten in Karlsruhe mit AfD, Republikaner, NPD und Die Rechte vier rechts-außen Parteien zur Landtagswahl an.

 

Was erwartet Karlsruhe am 02.02.2016?

 

Für den 02.02.2016 ist die erste gemeinsame Demonstration angekündigt. Der Treffpunkt behält die Vorgaben von „Widerstand Karlsruhe“. So ist die Startkundgebung für 19 Uhr auf dem Stephanplatz angekündigt.

Als Redner*innen treten keine unbekannten auf. Angekündigt werden Melanie Dittmer, Holm Teichert und Christopher von Mengersen, alle drei sind bei der rassistischen und antimuslimischen Vereinigung Pro NRW und seit längerer Zeit in der rechten Szene aktiv.

Allen voran Melanie Dittmer. Nachdem sie in letzter Zeit mehrmals erfolglos versuchte rechte Aufmärsche in NRW zu etablieren, scheint sie sich nun ein neues Spielfeld auszusuchen.

 

In einem Facebook-Aufruf erklärt der Anführer der Berserker Pforzheim Sascha Palosy, dass er selbst auch einige Worte sagen möchte.

Er ruft alle Patrioten auf, sich um 17:30 Uhr am Hauptbahnhof Karlsruhe zu treffen, gemeinsam in die Stadt zu laufen und die Straßen zum Beben zu bringen.[2]

 

Der Wunsch nach dem Deutschen Reich

 

Auch die inhaltliche Ausrichtung dieses Zusammenschlusses wir von allen Beteiligten immer klarer nach außen sichtbar.

 

So zeigt Palosy selbst, der sich gerne als „die goldene Mitte“ der Gesellschaft darstellt, wohin die Reise gehen soll. Mit Aussagen wie „Nationaler Widerstand“ gepaart mit der Reichsflagge, sowie „das Reich kommt wieder“, stilisiert er sich zum Retter des Deutschen Volkes.[3+4]

 

Dieser Wunsch zur Wiederkehr des Reiches findet sich jedoch nicht nur bei Sascha Palosy. Ob die Vergasung von Flüchtenden im KZ Buchenwald oder die Verherrlichung des Nationalsozialismus durch die Jugendorganisation der NPD[5+6], Die Rechte, Die Republikaner und einzelner Mitglieder*innen des Orgakreises, aber auch das Stürzen der Regierung zur Einsetzung des Reiches, notfalls auch durch Waffengewalt und unterstützt durch „Widerstand Karlsruhe“, oder die Forderung nach einer Volksbewaffnung ala AfD zeigen, dass diese Veranstaltung weder mit „friedlich“ noch mit „Demokratie“ oder sonst welchen Programmpunkten etwas zu tun hat.

Schon Michael Mannheimer forderte auf der letzten WiKa-Demo einen Militärputsch eingehend mit der Aussetzung der Demokratie mit dem Ziel „die wahren Demokraten“ an die Macht zu bringen.

 

Ein paar Beispiele wollen wir bildlich festhalten, um unsere Behauptungen nicht vollkommen aus der Luft gegriffen dastehen zu lassen.

Zunächst einen Artikel, den „Widerstand Karlsruhe“ selbst gepostet hat. In der angeblichen Zuschrift eines Sympathisanten wird zum Sturm aufs Kanzleramt mit dem Ziel der Kapitulation Angela Merkels aufgerufen. Dies kann nicht nur friedlich geschehen. Ein neues Deutsches Reich soll erschaffen werden.[7]

 

Angelina Bähren, Mitglied des Orgakreises, welche den Zulauf zur extremen Rechten abfeiert, zeigt sich dann auch gerne mit Reichsadler und Hammer und Schwert in der Öffentlichkeit.

Die gekreuzten Hammer und Schwert sollen eine Volksgemeinschaft aus Soldaten und Arbeitern symbolisieren. Benutzt wurde das Symbol u.a. von den Gebrüdern Gregor und Otto Strasser, die den »nationalrevolutionären« Flügel in der NSDAP anführten. Ab 1929 war es Gaufeldzeichen der Hitlerjugend (HJ).[8]

 

Und auch die Republikaner können es kaum erwarten und teilen eine Schrift von von Herbert Schweiger.[9]

Nicht nur der antisemitische und geschichtsrevisionistische Text (die Weltgemeinschaft hat Schuld am Ausbruch des II. WK, da sie Deutschland den Krieg erklärte) stoßen dabei aufs Gemüt. Der Verfasser Herbert Schweiger wurde bereits als Jugendlicher im Deutschen Turnverein und der Hitlerjugend aktiv. Als 17-jähriger Mittelschüler meldete er sich im April 1941 freiwillig zur Waffen-SS. Im Juli 1941 wurde der ausgebildete Pionier in die Leibstandarte SS Adolf Hitler aufgenommen und in der Sowjetunion eingesetzt. Nach mehreren Verwundungen und Lehrgängen, unter anderem in der SS-Junkerschule Braunschweig, wurde er 1943 zum SS-Untersturmführer ernannt. Seine Leugnungen des Holocausts und der Versuch der Wiederbetätigung des NS führten ihn mehrmals hinter Gitter.

 

Weitere Sympathisant*innen zeigten dann ganz deutlich, wie das Ganze aussehen könnte. Während wir Gewalt- und Mordaufrufe schon längst gewohnt sind, zeigen diese Kommentare doch eine neue Ebene auf. Im KZ-Buchenwald sollen Flüchtende untergebracht werden. Wie schön, dachten sich wohl einige Personen und hätten gerne, dass dann auch gleich der Gashahn wieder aufgedreht wird.[10]

 

Die rechte Szene hat in den letzten drei Jahren ungeachtet der Öffentlichkeit und trotz aller Warnungen gefestigte Strukturen in Karlsruhe aufgebaut und etabliert. Dieses Problem wurde lange genug von allen Seiten ignoriert und klein geredet. Spätestens jetzt gibt es keine Ausreden mehr.

 

Gegenproteste:

 

17:30 Uhr Stephanplatz Gegenkundgebung

19 Uhr Stephanplatz „Tuesday Night Fever“

EA: 0721 / 40 24 24 4

 

Wir rufen ALLE Antifascht*innen dazu auf sich diesem Mob entgegen zu stellen!

Laut, kreativ und entschlossen!