Nopegida-Lager stimmt Protest gegen Hass und Hetze ab

Erstveröffentlicht: 
17.01.2016

Dresden (dpa/sn) - Die im Protest gegen das fremdenfeindliche Pegida-Bündnis in Dresden aktiven Gruppen wollen enger zusammenarbeiten. Das ist ein Ergebnis einer Strategiekonferenz, die am Samstagabend zu Ende ging. Auf Einladung des Bündnisses Dresden Nazifrei hatten seit Freitag etwa 150 Vertreter verschiedener Gruppen, Initiativen, Parteien und Gewerkschaften im Hörsaalzentrum der TU Dresden über den Umgang mit Pegida beraten.

 

Nazifrei-Sprecher Silvio Lang nannte die Konferenz einen Erfolg. Einziger Wermutstropfen sei das Fernbleiben bislang nicht aktiver zivilgesellschaftlicher Gruppen wie etwa Sportvereine, Feuerwehr oder Tourismusverband gewesen. «Auch diese Gruppen hatten wir eingeladen», sagte er.

 

«Inhaltlich war es ein Schritt nach vorn.» So wollten die Akteure ihre Aktionen künftig über den reinen Protest gegen Pegida hinaus um politische Forderungen und Ziele erweitern, sagte Lang. Als Beispiel für eine solche Auseinandersetzung nannte er die Asylpolitik der Bundes- und der sächsischen Regierung, «die mitverantwortlich ist, dass sich eine solche Stimmung gegen Asylsuchende überhaupt erst etablieren konnte, von der Pegida profitiert.»

 

Auch der Wunsch nach stärkerer Vernetzung sei bei der Konferenz deutlich geworden. «Dass man sich mehr darüber austauscht, wer macht wann eigentlich was, und dass wir danach auch ein einheitlicheres Bild kommunizieren.» Ziel müsse es sein, eine gemeinsame Botschaft zu vermitteln. «Ob wir dann mehr Leute auf die Straße holen, wäre jetzt herumorakeln. Das ist aber auf jeden Fall das Ziel.»

 

In Dresden bringt Pegida montags regelmäßig mehr Anhänger auf die Straße als die Befürworter von Weltoffenheit und Toleranz. Lediglich bei von langer Hand vorbereiteten Großereignissen ist das Verhältnis ausgeglichener.

 

Dresden Nazifrei will nun die Ergebnisse der 14 Konferenz-Workshops auswerten, bevor weitere Absprachen mit anderen Gruppen wie Gepida - was für «Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter» steht - oder «Dresden für alle» getroffen werden könnten.

 

Bis dahin gehe der Protest wie gewohnt weiter. «Es wird weiterhin so sein, dass Gepida am Konzept des wöchentlichen Protests festhalten wird, und es wird weiterhin so sein, dass Gruppen wie Herz statt Hetze darauf setzen, alle paar Wochen Großereignisse zu organisieren.» Er sei aber davon überzeugt, dass sich in Zukunft auch «andere Formen des Protestes etablieren werden».

 

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