Alternatives Wohnen als Gegenentwurf? Erfahrungen aus der Genossenschaftsbewegung

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Alternatives Wohnen als Gegenentwurf?

Erfahrungen aus der Genossenschaftsbewegung

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Mittwoch 6. Januar 2016

19:00 Essen, 20:00Vortrag

Infoladen, Schellingstr. 6, Tübingen

 

Antikapitalistische Wohnungspolitik, Commons, Vergesellschaftung und Gemeingüter sind aktuelle Schlagworte um Aufwertung von Stadtteilen, gesteigerten Profitinteressen und Verdrängung eine andere Wohnraumversorgung entgegen zu setzen. Gleichzeitig verfolgen zahlreiche Neugründungen von Haus- und Wohnprojekten eine alternative Praxis für den Alltag ihrer Bewohner*innen. Solche Versuche (und die dabei gesammelten Erfahrungen) haben eine lange Geschichte: Bereits in den 1880er Jahren gründeten sich erste Wohngenossenschaften als Alternative zur kapitalistischen Konkurrenzwirtschaft. Damals entstand eine Genossenschaftsbewegung, die Wohnraumversorgung mit basisdemokratischen und sozialistischen Reformvorstellungen verband – als Schritt auf dem Weg zu einer anderen Gesellschaftsordnung. Mit der Siedlungsgenossenschaft Freidorf/Basel wird ein herausragendes Beispiel dieser wohnreformerischen Experimente vorgestellt. Dort organisierten sich nach 1919 150 Familien, um in einer großzügig angelegten Siedlung an einem antikapitalistischen, dörflich-kooperativen Wohnexperiment zu arbeiten.

Selbstorganisation, Kooperation und genossenschaftliche Organisierung prägten für Jahrzehnte das Leben und den Alltag in der Siedlung. Doch obwohl das Freidorf in Kriegszeit und Wirtschaftsaufschwung ohne äußere Eingriffe blieb, stand es bald vor neuen, grundlegenden Herausforderungen, die auch in Hinblick auf heutige Wohnprojekte und Alternativstrukturen von Interesse sind.

 

Der Referent Matthias Möller ist im Mietshäuser Syndikat aktiv, 2015 ist von ihm das Buch "Leben in Kooperation. Genossenschaftlicher Alltag in der Mustersiedlung Freidorf bei Basel (1919-1969)" erschienen. https://www.nadir.org/nadir/initiativ/infoladen-tuebingen/index.html

 

 

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