Häuser abgebrannt / Dorfladen ausgeraubt / Nahrungsmittel gestohlen / Hintergrund offenbar "Öko-Tourismus"
Am 29. Januar 2010 meldete die Junta der Guten Regierung von La
Garrucha, dass am 22. Januar eine Militäroperation mit vier Helikoptern
in der Gemeinde Laguna San Pedro im autonomen Landkreis Ricardo Flores
Magón durchgeführt worden sei. An dem Angriff nahmen laut Angaben der
Zapatistas Polizeieinheiten, die mexikanische Bundesarmee sowie
Funktionäre der föderalen Umweltbehörde Profepa teil. Begleitet wurden
sie von Journalisten und Kamerateams. Der zapatistische Rat beschuldigt
die staatlichen Sicherheitskräfte folgender Delikte: Abbrennen der
Häuser, Zerstörung von Obstbäumen, Plünderung des Kooperativenladens
sowie Diebstahl von Werkzeugen und Grundnahrungsmitteln wie Bohnen und
Mais. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind später offenbar unter Zwang
per Hubschrauber in eine Notunterkunft nach Palenque geflogen worden.
Verantwortlich gemacht wird die Bezirksregierung, die Regierung des
Bundesstaates Chiapas von Juan Sabines und die föderale Regierung unter
Felipe Calderón. Die Zapatistas prangern an, dass die Regierung
einerseits von Dialog und friedlicher Umsiedlung spricht und
gleichzeitig gewaltsam gegen Dörfer ihrer Organisation vorgeht. Die
Angehörigen des Rates von La Garrucha beziffern den Schaden auf 585.155
mexikanische Pesos (über 32.000 Euro). Als Hintergrund der Räumung
vermuten die Zapatistas den Ausbau des so genannten "Öko-Tourismus" in
der Region.
Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/jbg/2894
Nachbemerkung: Es gibt bisher nur diese Informationsquelle, Aktualisierungen folgen bei Bedarf.