Rechtsextreme dürfen nicht in Connewitz demonstrieren

Erstveröffentlicht: 
10.12.2015
Ordnungsamt verlegt drei für diesen Sonnabend angemeldete Routen in die Südvorstadt

VON JENS ROMETSCH

 

Das Leipziger Ordnungsamt hat gestern Änderungen zu den drei Demonstrationen verfügt, die rechtsextreme Gruppen für diesen Sonnabend im eher linksalternativen Stadtteil Connewitz angemeldet hatten. Demnach dürfen alle drei Gruppen von 14 bis 16 Uhr demonstrieren, jedoch ausschließlich in der benachbarten Südvorstadt.

 

Die Behörde begründete dies unter anderem damit, dass in Connewitz am Samstag wichtige Veranstaltungen geplant seien – so beispielsweise ein großes Weihnachtskonzert in der Paul-Gerhardt-Kirche, der Weihnachtsmarkt im Werk II und eine „hochschulpolitisch sehr bedeutsame“ Veranstaltung an der Hochschule HTWK. Zudem besage eine polizeiliche Gefahrenprognose, dass „mit gewaltbereitem und zur Gewalt neigendem Klientel auf Seiten der Demonstrationen als auch auf Seiten der Gegendemonstranten zu rechnen“ sei. Nach Kooperationsgesprächen mit den Anmeldern, die jeweils von 400 Teilnehmern ausgingen, habe das Ordnungsamt drei neue Routen festgelegt. Sie enden alle am Albrecht-Dürer-Platz, einer Grünfläche nahe dem Leipziger Amtsgericht. Dort wurde den rechtsextremen Gruppen eine gemeinsame Abschlusskundgebung gestattet.

 

Im Detail darf die „Offensive für Deutschland“ um Ex-Legida-Chef Silvio Rösler eine Versammlung in der Altenburger Straße abhalten und danach folgende Route laufen: Kurt-Eisner-, Arthur-Hoffmann-, Schenkendorfstraße.

 

Für die Partei „Die Rechte“ um den ehemaligen NPD-Stadtratskandidaten Alexander Kurth wurde diese Route verfügt: Alexis-Schumann-Platz, Karl-Liebknecht-, Schenkendorfstraße.

 

Für die Initiative „Für eine Zukunft unserer Heimat“ gilt folgender Weg: Mittelparkstreifen vor der August-Bebel-Straße 28-34, Kurt-Eisner-, Karl-Liebknecht-, Schenkendorfstraße. jr