Schuppen nahe Flüchtlingsunterkunft niedergebrannt

Erstveröffentlicht: 
13.11.2015

Schönwalde-Glien (MZV) Kaum sind die ersten Flüchtlinge in das Schullandheim in Schönwalde-Siedlung eingezogen, schon ist ein nahegelegener Schuppen auf dem Gelände der Unterkunft niedergebrannt. Verletzt wurde niemand, doch mussten die Bewohner vorsorglich, wenngleich nur kurzzeitig evakuiert werden. Die Brandursache ist bislang noch völlig unklar.

 

Die Rauchschwaden stiegen gen Himmel als ein Großaufgebot der Feuerwehr am Donnerstagabend gegen 20.45 Uhr damit begann, die hochschlagenden Flammen zu bekämpfen. Der von einem Event-Unternehmen gemietete Holzschuppen, indem sich Tische, Bierzeltgarnituren, angeschlossene Kühlschränke, Gasflaschen und weitere Gegenstände befanden, brannte völlig aus. Der Schaden liegt ersten Schätzungen zufolge bei rund 60.000 Euro. Die Einsatzkräfte verhinderten indes ein Übergreifen des Feuers auf ein angrenzendes Haus. Allerdings sind durch die Hitzeeinwirkung die Fassade und auch Fenster teilweise beschädigt worden.

 

Laut Angaben der Polizei kann ein technischer Defekt nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen laufen indes in alle Richtung. Nicht umsonst befassen sich Experten nun mit der Aufklärung zur Ursache des Brandes. Demnach kann nicht ausgeschlossen werden, ob das Feuer möglicherweise vorsätzlich gelegt worden ist. Den Verdacht der Brandstiftung schloss die Polizei jedenfalls nicht aus. Wenngleich keine unmittelbare Gefahr für die dort erst am Dienstagabend eingezogen syrischen und afghanischen Flüchtlinge bestand, mussten sie während der Löscharbeiten ihre Wohnungen in den Abendstunden vorübergehend aus Sicherheitsgründen verlassen.

 

Auf dem insgesamt 32.000 Quadratmeter großen Areal sind mittlerweile 48 Asylbewerber untergebracht. Bis zu 65 Flüchtlinge sollen dort ein vorübergehendes Zuhause finden. Das als Notunterkunft genutzte Schullandheim befindet sich in rund 80 Meter Entfernung zum Schuppen. Der Wachschutz hatte kurz vor und nach dem Ausbruch des Feuers laut Angaben von Polizeisprecherin Jana Birnbaum indes nichts Verdächtiges bemerkt. Die Mitarbeiter hatten einen lauten Knall vernommen.

 

Schönwaldes Bürgermeister Bodo Oehme (CDU), der sich am Donnerstagabend nach der Sitzung der Gemeindevertretung vor Ort einen Überblick verschafft hatte, wollte am Freitag zwar nicht orakeln, sagte aber: "Der Brand muss nichts mit der Belegung von Flüchtlingen zu tun haben. Ich persönlich sehe nach Faktenlage keinen unmissverständlichen Zusammenhang."

 

Der Fraktionsvorsitzende der SPD in der Gemeindevertretung, Wilfried Seiring, mahnte allerdings zur Vorsicht mit Bekenntnissen. Er meinte: „Wenn Menschen durch kriminelle Taten bedroht werden, gleich ob es sich um neue Nachbarn oder um Schönwalder handelt, sind Solidarität und Mitgefühl die ersten Reaktionen. Solange die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung nicht vorliegen, sollte sich jeder mit einem Urteil über die Brandursache zurückhalten. Natürlich ist besondere Aufmerksamkeit aller geboten, denn leider hören wir von Bränden im Zusammenhang mit Asylunterkünften öfter in den Nachrichten als erwartet.“ Auch Seiring hatte sich am Freitag einen persönlichen Eindruck von der Lage verschafft.