Provokation im alternativen Stadtteil - Rechtsextreme planen Aufmarsch in Leipzig-Connewitz

Erstveröffentlicht: 
09.11.2015

Die Partei „Die Rechte“ will nach eigenen Angaben am 12. Dezember im alternativen Stadtteil Leipzig-Connewitz aufmarschieren. In einem Webvideo ruft Ex-NPD-Kader Alexander Kurth zur Teilnahme auf.

 

Leipzig. Am 12. Dezember droht Leipzig-Connewitz ein Aufmarsch von Rechtsextremen. Die Partei „Die Rechte“ hat für diesen Tag eine Demonstration durch den seit Jahrzehnten von Subkulturen geprägten Stadtteil angekündigt. In einem im Internet verbreiteten Video ruft der ehemalige NPD-Stadtratskandidat Alexander Kurth, der nun Rechte-Landesvorsitzender ist, persönlich zur Teilnahme auf. Wie LVZ.de aus dem Neuen Rathaus erfuhr, sei eine entsprechende Demo-Anmeldung im Ordnungsamt eingegangen. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Laut eines Schreibens von Linken-Stadträtin Juliane Nagel wollen die Rechtsextremen am 12. Dezember vom Alexis-Schumann-Platz in der Südvorstadt bis zur Connewitzer Eichendorffstraße marschieren.

 

Die Veranstaltung steht laut eines ebenfalls im Internet verbreiteten Plakats unter dem Titel „Für Frieden und Völkerfreundschaft“. Im Mobilisierungsvideo geht es – unterlegt von völkisch-nationaler Musik – allerdings vor allem gegen die USA, die angeblich Deutschland besetzt halte. Zudem schlagen sich Kurth und Co im Film auch auf die Seite der gegen Israel kämpfenden Palästinenser und unterstützten offenbar auch Syriens Diktator Assad sowie die griechische Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“.

 

Linken-Politikerin Juliane Nagel empfindet die Anmeldung als Provokation gegen die Bewohner im Stadtteil Connewitz. „Wie die NPD schon 2014 ins Berliner alternative Viertel Kreuzberg ziehen wollte, macht sich die Splitterpartei nun auf, in den hiesigen alternativen Kiezen Präsenz zu zeigen“, so Nagel am Montag.

 

Seit Mitte der 1990er Jahre ist Leipzig-Connewitz ein Stadtteil mit überdurchschnittlich hohem Anteil unkonventioneller Lebensräume und Subkulturen. In der Vergangenheit haben Rechtsextreme schon mehrfach versucht, aufgrund der alternativen Strukturen in Connewitz dort aufzumarschieren.