Dresdner Sozialbürgermeisterin dementiert: Keine Zwangsaufnahme von Flüchtlingen

Erstveröffentlicht: 
24.10.2015

Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Die Linke) hat einen Bericht der Dresdner Morgenpost vom Samstag zurückgewiesen, wonach die Dresdner künftig im Notfall Flüchtlinge in ihren Wohnungen aufnehmen müssten. Sie sei falsch zitiert worden.

 

Dresden. Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Die Linke) hat einen Bericht der Dresdner Morgenpost vom Samstag zurückgewiesen, wonach die Dresdner künftig im Notfall Flüchtlinge in ihren Wohnungen aufnehmen müssten. Sie sei falsch zitiert worden. Richtig sei, dass viele Dresdner im Moment freiwillig bereit seien, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Hier gehe die Stadt jedem Angebot nach. Eine Zuweisung per Zwang werde es aber definitiv nicht geben, sagte Kaufmann am Samstag auf Nachfrage der DNN.

 

Kaufmann beschrieb dabei die Offenheit und Gastfreundschaft der Dresdner, die zu spüren sei. Diese ähnele in Teilen der Situation nach dem zweiten Weltkrieg, als viele Dresdner ihre Wohnungen für Fremde geöffnet hätten, damit auch diese ein Dach über dem Kopf bekommen.

 

Wie die DNN in dieser Woche berichteten, muss die Stadt in diesem Jahr wohl noch mehr als 2000 Flüchtlinge aufnehmen. Aktuell muss Dresden wöchentlich rund 100 Asylsuchenden ein Dach über dem Kopf bieten. Es könnten aber noch deutlich mehr werden, da der Freistaat Sachsen die Flüchtlinge schneller von den Erstaufnahmeeinrichtungen in die Kommunen weiterreicht.

 

Deshalb suche ein Team mit Mitarbeitern verschiedener Ämter aktuell „Tag und Nacht“ nach neuen Möglichkeiten. In jedem Ortsamt und in jeder Ortschaft werde dabei nach Immobilien und Grundstücken gesucht. Die Verwaltung prüfe dabei jedwede Option. Das seien natürlich zuerst Grundstücke im Besitz der Stadt, aber natürlich auch private Angebote.

 

Noch habe die Stadt dabei einen strategischen Vorlauf, in der praktischen Umsetzung denke die Verwaltung aber nur von Woche zu Woche. Umso schöner sei es, so Kaufmann, wenn Dresdner Flüchtlinge aufnehmen wollten. Das bedeute für die Mitarbeiter der Verwaltung zwar deutlich mehr Arbeit als eine Massenunterkunft, sei aber definitiv die bessere Wohnform.