Angriffe auf Polizisten nach Rostocker AfD-Demo

Erstveröffentlicht: 
18.10.2015

Rostock.  Nach einer AfD-Demonstration in Rostock sind am Samstag mehrere Polizisten angegriffen worden. Sieben Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen.

 

Begleitet von Polizeieinsätzen haben am Samstag rund 1.800 Menschen in Rostock an einer Demonstration der AfD teilgenommen. Nach Beendigung des Aufzuges seien Polizeikräfte am Hauptbahnhof von rund 60 Personen angegriffen worden, teilte die Polizei am späten Abend mit. Doch eine Eskalation sei verhindert worden. Es wurden Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung eingeleitet. Sieben Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen.

 

Flaschen, Steine und Pyrotechnik

 

Bereits davor waren Beamte nach Angaben der Polizei attackiert worden. Bei Provokationen zwischen AfD-Anhängern und Gegendemonstranten seien Flaschen, Steine und Pyrotechnik geworfen worden, teilweise auch auf Polizisten. Dabei wurden fünf Beamte leicht verletzt. An zwei Gegenkundgebung und einer Andacht nahmen laut Polizei 800, nach Veranstalter-Angaben mehr als 1.300 Menschen teil.

 

Linke Initiativen kritisieren Polizeieinsatz

 

Kritik am Polizeieinsatz übten die Initiativen "Rostock nazifrei" und "Rostock hilft". Die Polizei habe einen Angriff der abreisenden AfD-Anhänger gegen Unterstützer eines Willkommens-Standes für Flüchtlinge im Hauptbahnhof nicht verhindert, heißt es in einer Stellungsnahme. Die Helfer seien beleidigt und bedroht worden. Sie hätten dann ihren Stand aus Sicherheitsgründen abbauen müssen, während sich die alkoholisierten und gewaltbereiten Neonazis im Bahnhof frei hätten bewegen dürfen. Der Hitlergruß einiger Demonstranten sei nicht geahndet worden. Stattdessen sei unverhältnismäßig gewalttätig gegen einige Punks vorgegangen.