Am Samstag, 5.9., wird in Würzburg eine antirassistische Demonstration unter dem Motto "Refugees Welcome - Rassistische Pogrome stoppen!" stattfinden. Hier ist der Aufruf:
Gefühlt jede Nacht brennt in Deutschland in diesen Tagen ein Flüchtlingsheim. In Heidenau randaliert ein Mob aus hunderten Nazis und vermeintlich ganz normalen Bürger*innen, ebenso wie schon Wochen zuvor in Freital. In Berlin urinieren zwei Nazis auf Flüchtlingskinder. In Bochum wird eine Unterkunft beschossen. Es gibt zig weitere Fälle. Kurzum: der rechte Terrorismus regiert in Deutschland, 23 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen und 70 Jahre nach dem Ende des Nazi-Regimes.
Wir sagen: Es reicht!
Viel zu lange haben Großteile der Bevölkerung den Nazis beim Brandschatzen zugeschaut, haben manche Politiker*innen mit Forderungen nach einer Verschärfung des Asylrechts die Stimmung sogar noch angeheizt. Dabei kommt kein Flüchtling aus Spaß nach Deutschland. In ihren Heimatländern herrschen Krieg, Hunger, Not und Verfolgung einzelner Menschen oder ganzer Bevölkerungsgruppen. Deutschland dagegen ist ein reiches, vergleichsweise sicheres Land. Diese Menschen kommen zu uns, weil sie unsere Hilfe benötigen. Hilfe, die die allermeisten Flüchtlinge bitter nötig haben. Sie kommen zumeist nur mit den Kleidern, die sie am Leib tragen, hier an, sprechen logischerweise kein Deutsch, kennen hier kaum jemanden und sind manchmal sogar noch schwer traumatisiert. Es ist ein Gebot der Solidarität und Nächstenliebe, den Flüchtlingen den Start in ihr neues Leben so leicht wie möglich zu gestalten. Deswegen sollten wir ihnen die dringend benötigte Hilfe geben, so wie es z.B. in Würzburg in der Zellerau in den letzten Tagen vorbildlich praktiziert wird. Trotzdem, gerade im Angesicht der Pogrome der letzten Tage, müssen wir, der anständige Teil der Bevölkerung, ein klares Signal setzen: Ihr, liebe Flüchtlinge, seid hier willkommen, ohne Wenn und Aber. Zudem fordern wir die Bundesregierung auf, deutlich mehr Geld und Personal zur Verfügung zu stellen, um allen Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterbringung bieten zu können. Und zu guter Letzt wollen wir klar und deutlich sagen: Die Nazis und Rassisten, die PEGIDA-Bewegung und ewig Gestrigen, die sind ein menschenverachtendes Pack, das wir unter keinen Umständen zu dulden bereit sind. Die Probleme heißen Rassismus und Nationalismus. Und nur wenn wir uns alle gemeinsam an die Seite der Geflüchteten stellen, können wir die abscheulichen Gewalttaten eindämmen.
Wir fordern euch deswegen auf, am Samstag, den 5. September um 14 Uhr an den Hauptbahnhof in Würzburg zu kommen und anschließend mit uns durch die Innenstadt zu ziehen, um ein Zeichen zu setzen: Für Flüchtlinge, gegen rassistische Politik und Gewalt!