Ausschreitungen in Gorleben - "Das war purer Polizeihass"

Erstveröffentlicht: 
24.05.2015

Nach einer friedlichen Demonstration gegen Kernenergie in Gorleben ist die Lage eskaliert. Etwa 300 Randalierer attackieren Polizeibeamte und legen Feuer im angrenzenden Wald. Niedersachsens Innenminister Pistorius ist empört über die "blinde Zerstörungswut".

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat Ausschreitungen von Demonstranten an den Atomanlagen im niedersächsischen Gorleben verurteilt. In der Nacht auf Samstag war es zu Zusammenstößen von bis zu 300 Störern mit Polizisten gekommen. Ein Beamter wurde durch einen Farbbeutel-Wurf am Auge verletzt. «Das war purer Polizeihass und blinde Zerstörungswut ohne Rücksicht auf Verluste», sagte Pistorius in einer Mitteilung am Samstag. Die Aktionen hätten nichts mit politischem Protest oder demokratischem Widerstand zu tun.

 

Veranstalter distanzieren sich

Die Randalierer hatten nach Polizeiangaben einen Zaun auf 150 Meter Länge niedergerissen und Polizeifahrzeuge, Anlagen und technische Einrichtungen beschädigt. In der Nacht hätten Randalierer Polizeibeamte massiv mit Feuerwerkskörpern angegriffen und mehrere Feuer im angrenzenden Wald gelegt. Verletzt wurde niemand. Die Polizei leitete Verfahren wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung ein. Nach Behördenangaben hatten zuvor rund 2000 Menschen ein friedliches Fest gefeiert.

 

Die Veranstalter der "Kulturellen Widerstandsparty", bei der friedlich gegen Kernenergie demonstriert werden sollte, distanzierten sich von den Störungen. (dpa/zys)