Sitzblockaden, Durchbrüche und Festnahmen

Erstveröffentlicht: 
31.01.2015

Von frank döring

 

10.25 Uhr: In der polizeilichen Gefahrenprognose für den Abend heißt es: "Von einem hohen Gewaltpotenzial ist zwingend auszugehen." Bei der Legida-Demo und den Protesten vorige Woche standen sich demnach etwa 1500 gewaltbereite Linksextremisten, darunter 50 Angehörige des schwarzen Blocks aus Hamburg, sowie mindestens 1000 gewaltbereite Rechtsextreme und Hooligans gegenüber. Insbesondere aus dem linksautonomen Spektrum seien "erneute schwere Gewalttaten zu erwarten".


10.45 Uhr: Sicherheitskreise berichten, dass für Legida derzeit keine konkrete Gefahr durch islamistische Terroristen besteht. Erkenntnisse über Anschlagziele in Leipzig liegen, im Gegensatz zu Dresden, nicht vor. Das Bundeskriminalamt spricht von einer "nicht konkretisierbaren abstrakten Gefahr für Führungspersonen von Legida".


11.04 Uhr: Anschlag auf die Bahnstrecke Meißen-Leipzig: Bei Naunhof legen Unbekannte ein Feuer in Schaltkasten der Signalanlagen. Etwa 200 Meter entfernt liegen zerschnittene Kabel. An den Gleisen haben die Täter sogar Spangen angebracht. Die Stecke wird gesperrt, die Deutsche Bahn setzt Busnotverkehr ein.


13 Uhr: Immer mehr Polizeieinheiten beziehen in der Innenstadt Position. 36 Hundertschaften hatte die Polizei angefordert, um die angemeldeten Demonstrationen absichern zu können, nur 20 Hundertschaften wurden bereitgestellt. Bei der Legida-Demo am 21. Januar waren es doppelt so viele.


15.05 Uhr: Nach dem Streit um die Teilnehmerzahlen bei den Demos gibt es heute gar keine Angaben mehr. Jedenfalls nicht von der Polizei, so ein Sprecher.


16.10 Uhr: Bei Personenkontrollen stellt die Polizei Sturmhauben und Pfefferspray sicher, teilt Sprecherin Maria Braunsdorf mit.


16.50 Uhr: Legida-Gegner versuchen, am Augustusplatz vor dem Paulinum die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Polizei nimmt mehrere Personen vorübergehend in Gewahrsam.


18.06 Uhr: Weitere Durchbruchsversuche von Gegendemonstranten gibt es in der Universitäts-/Schillerstraße und in der Goethestraße. Bei ersterem werden Polizei und Dienstfahrzeuge mit Farbbeuteln angegriffen. Beim zweiten an der Zugangsstrecke der Legida-Symphatisanten nimmt die Polizei einige Personen in Gewahrsam.


18.21 Uhr: Zwei Antifa-Leute haben es direkt auf den Legida-Versammlungsplatz geschafft. Sie rufen "Nie wieder Deutschland" und lassen eine Antifa-Fahne wehen. Die Polizei sackt sie ein.


19.26 Uhr: Gegendemonstranten haben den Georgiring blockiert. Kein Auto kommt in Höhe des Augustusplatzes mehr durch. Die Polizei versucht, die Protestierer zumindest von den Gleisen zu drängen, um den Tramverkehr zu gewährleisten.


20.26 Uhr: Das war es bei Legida. Die Veranstaltung ist vorbei. Der von der Polizei gesicherte Abzug über die Goethestraße Richtung Hauptbahnhof beginnt.