Die Gewalt der linksextremen Szene in Berlin hält sich weiter auf hohem Niveau. Von Juli bis Oktober wurden mehr als 100 Delikte, Angriffe auf Polizisten und Brandstiftungen registriert.
Die Gewalt der linksextremen Szene in Berlin bewegt sich laut neuesten Zahlen weiter auf einem hohen Niveau. Von Juli bis Oktober dieses Jahres verübten linksradikale oder linksautonome Täter mehr als 100 Gewalttaten, Angriffe auf Polizisten, Brandstiftungen und Anschläge auf Gebäude.
Das geht aus einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber hervor. Schon im ersten Halbjahr 2014 hatte es einen Anstieg um 68 Prozent auf 241 Taten gegeben. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 143 linksmotivierte Gewalttaten.
Im ganzen Jahr 2014 dürften sich die Zahlen beträchtlich summieren. Zu den 111 Taten zählten 36 Taten wie Sprengstoffdelikte, Landfriedensbruch, gefährliche Eingriffe in den Bahn- oder Straßenverkehr und Widerstandsdelikte. Weiter gab es 16 Brandanschläge auf Autos oder ähnliche Zerstörungen und 57 Angriffe auf Polizisten oder Polizeieinrichtungen.
Zentrale in einem besetzten Haus
Besonders ein seit Langem besetztes Haus in der Rigaer Straße 94 in Friedrichshain sehen Polizei und Verfassungsschutz als eine der Zentralen der gewaltbereiten Linksautonomen. 2013 seien dort "diverse sprengstoff- und waffenrechtlich relevante Gegenstände gefunden worden", schreibt Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) in der Antwort.
Bei den Bewohnern und deren Umfeld sei "von einer hohen Gewaltbereitschaft auszugehen". Das Haus sei ein "Tat- und Rückzugsort von und nach begangenen Straftaten". Der Bericht zählt eine Reihe von Angriffen der Bewohner auf Polizisten mit Stein- und Flaschenwürfen, Pfefferspray, Reizgas, Feuerlöschern, Böllern und Laserpointern in den vergangenen Jahren auf. Angriffe würden sich auch gegen neue Mieter und Touristen richten.
Ein ebenfalls jahrelang besetztes Haus in der Köpenicker Straße 137 in Mitte mit 51 gemeldeten Bewohnern sei eher von "subkulturellen Lebensstilen geprägt". Der Anteil gewalttätiger Linksextremer sei geringer. Allerdings lösten Polizisten auch hier "fast reflexhaft gewalttätige Reaktionen" aus.