Am Samstag den 15.11.2014 laden Antifaschistinnen und Antifaschisten zum gemeinsamen Rundgang auf den Spuren des faschistischen Terrors in Stuttgart. Treffpunkt ist der Cannstatter Bahnhof um 15 Uhr.
Synagoge Cannstatt
Von 1876 bis zum 9. November 1938 stand in der König-Karl-Straße in
Cannstatt die Synagoge der jüdischen Gemeinde. In der Nacht zum
9. November 1938, der Reichspogromnacht, wurde die Cannstatter Synagoge
von einem faschistischen Mob in Brand gesetzt und völlig zerstört.
Aufgrund der hölzernen Bauweise der Synagoge blieb von ihr nach dem
Brand nur verbranntes Holz und ein Steinfundament übrig. Nach dem Krieg
wurde der Platz der zu einem Parkplatz umgestaltet und als solcher
weiter benutzt.
Gedenkstätte »Zeichen der Erinnerung« Stuttgart-Nord
Vom Inneren Nordbahnhof werden nach der Internierung am Killesberg von
1941 bis 1944 in acht Güter-Transporten über 2500 Jüdinnen und Juden in
Vernichtungslager nach Polen, Tschechien und Lettland gebracht.
Sammellager Killesberg
Der Killesberg: Ein Ort der Erholung, der die Massen zur
»Reichsgartenschau« 1939 anlockte, und nur zwei Jahre später der
Ausgangspunkt für Deportationen von Jüdinnen und Juden in
Vernichtungslager war. Kein anderer Ort illustriert besser die
Ambivalenz des NS-Systems zwischen »Zustimmung und Terror«. Zwanzig
Jahre später wird das Gelände wieder für eine Gartenschau genutzt,
ungeachtet und ohne Erwähnung der schrecklichen Geschichte.
Hotel Silber: (Politische) Polizei von 1928 bis 1984
Ab 1928 gab es im Hotel Silber eine Polizeistation mit einer politischen
Abteilung, die politische Feinde überwachte. In der NS-Zeit ging die
Geheime Staatspolizei noch einen Schritt weiter, indem im Hotel Silber
politische und gesellschaftliche Feinde misshandelt und gefoltert und
die Deportationen vom Nordbahnhof aus organisiert wurden. Nach der
Entnazifizierung wurden ab 1951 ehemalige Gestapo-Mitarbeiter
eingestellt und z. B. in einer politischen Abteilung zur Überwachung der
Kommunisten eingesetzt.
Remembering means fighting!
Warum Erinnern alleine nicht reicht und warum der Kampf gegen den
Faschismus auch heute noch wichtig ist, dazu und zu anderen Fragen gibt
es nach der Tour noch die Möglichkeit zur gemeinsamen Diskussion im
Linken Zentrum Lilo Herrmann.