Die Nazis sind raus

Erstveröffentlicht: 
11.09.2014

Wegen ständiger Proteste: Die NPD verlässt ihr Zentrum in der Odermannstraße Die NPD räumt ihr Zentrum in der Odermannstraße. Wegen der Belagerungszustände, wie ihr Sprecher erklärte. Heute Abend lädt die Initiative »Nazizentrum zu Baulücken« zur Jubeldemo.

 

Der meterhohe Zaum ist schon weg und bald wohl auch die ganze NPD. Verantwortlich für den Rückzug der rechtsextremen Partei aus ihrem seit sechs Jahren genutzten Zentrum in der Odermannstraße sind die dauernden Proteste dagegen. Von »linksextremen Belagerungszuständen« spricht der sächsische NPD-Sprecher Jürgen Gansel gegenüber dem kreuzer. Von Sachbeschädigung und Gegenmobilisierung.

 

Von einem Erfolg können dagegen alle Gegner sprechen. »Dies ist ein guter Tag«, kommentiert Stadträtin Juliane Nagel. »Und vor allem Resultat jahrelanger antifaschistischer und zivilgesellschaftlicher Arbeit vor Ort. Mit zahlreichen Demonstrationen, Kundgebungen, Kunst- und Flugblatt-Aktionen engagierten sich in den vergangenen Jahren ganz verschiedene Initiativen und Vereine gegen den Stützpunkt der NPD und damit gegen deren menschenfeindlichen Ideologie.«

 

Laut Gansel hat der NPD-Kreisverband den Auszug schon vor Monaten geplant, wollte ihn aber nicht während des Wahlkampfs durchführen. Bei der Landtagswahl hatte die rechtsextreme Partei dann den wiederholten Einzug knapp verpasst und damit eine wichtige Finanzspritze verloren. Das Objekt in Lindenau geht nun wieder an den Eigentümer zurück. Die NPD plane dennoch zukünftig noch mehr Veranstaltungen, die aber dezentral an unterschiedlichen Orten stattfinden sollen, erklärte Gansel, ohne konkrete Orte zu nennen.

 

Juliane Nagel erklärte, dass das zivilgesellschaftliche Engagement nicht aufhören dürfe, und gab bekannt, dass aus Anlass der Schließung des NPD-Zentrums um 18 Uhr eine Jubelkundgebung stattfindet. Natürlich in der Odermannstraße.

 

JULIANE STREICH