Berlin – 60 Chaoten greifen Polizisten an, Steine und sogar Fährräder fliegen auf Beamte. 20 Vermummte entglasen ein Möbelhaus, setzen einen Müll-Container in Flammen.Keine Frage: Auch nach der jüngsten Demo für die Besetzer der „Flüchtlingsschule“ tobte der Mob. Was wollen diese Aufrührer denn eigentlich noch?
Die meisten Flüchtlinge haben die Gerhart-Hauptmann-Schule längst verlassen. 160 von 200 Besetzern leben seit Ende Juni in sauberen Unterkünften – kein Vergleich zu dem Gestank und Verfall in der Schule.
Trotzdem gingen jetzt wieder 2.700 Leute für die letzten 40 Besetzer auf die Straße. Senat und Polizei sprachen zwar wochenlang von Räumung.
Aber am Ende zeigen sich alle immer rücksichtsvoll – und ernten doch nur Krawall.
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„Das System Kreuzberg ist ein abschreckendes Modell“, sagt Barbara John, Ex-Flüchtlings-Beauftragte des Senats. Sie weiß, was die Aktivisten wollen: Ein Bleiberecht für alle Flüchtlinge, auch wenn ihre Asyl-Anträge abgelehnt wurden.
John kritisiert das: Ein Bleiberecht sei hier nur „staatliches Förderprogramm für Schlepperorganisationen“.
Am Rande des Nerven-Kollaps leben die Bewohner im Kiez um die Ex-Schule. Und nicht nur sie: Die Randale zogen sich jetzt bis zum „Görli“, wo sechs Polizisten beim Abwehren von 60 Chaoten verletzt wurden.
Das entglaste Möbelhaus steht in Mitte. Man mag finden, dass Flüchtlinge ein Recht auf Geld, Arbeit und Bewegungsfreiheit haben. Aber das wird weder in Kreuzberg, noch mit Gewalt entschieden. MOW