Pinnebergerin sagt als Zeugin im NSU-Prozess aus

Erstveröffentlicht: 
10.12.2013

Janine S. unterschrieb für Beate Zschäpe einen Handy-Vertrag und kassierte dafür 50 Euro. Sie gab vor Gericht an, 2003 von der Terroristin in der Innenstadt von Zwickau angesprochen worden zu sein.

 

Pinneberg/München. Am 66. Verhandlungstag im NSU-Prozess sagte vor dem Oberlandesgericht München eine Pinnebergerin aus. Janine S., heute 27 Jahre alt, hatte der Hauptangeklagten Beate Zschäpe einst einen Prepaid-Handy-Vertrag verschafft. Dafür kassierte sie 50 Euro, wie sie den Richtern mitteilte.

 

Der rechtsextremen Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) wird die Ermordung neun türkisch- und griechischstämmiger Einwanderer und einer deutschen Polizistin zwischen 2000 und 2007 zur Last gelegt. Als die Ermittler im nachhinein die Kommunikationswege der Terrorzelle nachvollzogen haben, stießen sie auf ein Prepaid-Handy, das auf den Namen von Janine S. registriert war.

 

Die Begegnung zwischen der heute 27-jährigen und Beate Zschäpe fand 2003 in Zwickau statt, wo beide zu diesem Zeitpunkt wohnten. Janine S. gab vor Gericht an, dass sie 2003 von Beate Zschäpe in der Innenstadt angesprochen worden sei.

 

Die ihr damals unbekannte Frau habe erzählt, dass sie ihren Ausweis vergessen habe und daher den Handy-Vertrag nicht unterschreiben könne. Das erledigte für 50 Euro die damals 17-Jährige Janine S., die kurze Zeit später nach Pinneberg zog.

 

In der Kreisstadt soll sie seither Verbindungen in die rechte Szene haben. Vor dem Münchner Oberlandesgericht bestritt sie entsprechende Kontakte.