Familienkonferenz in Schkeuditz – Gegner wollen Tagungsräume stürmen

Erstveröffentlicht: 
23.11.2013

Schkeuditz. Etwa 400 Aktivisten haben am Sonnabend in Schkeuditz gegen die Konferenz „Für die Zukunft der Familie – Werden Europas Völker abgeschafft?“ demonstriert. Nach Angaben der Polizei eröffneten 40 Personen eine Sitzblockade vor dem Globana Trade Center. Als weitere Demonstranten an den Veranstaltungsort kamen, wurde die Stimmung immer aggressiver.
Begonnen hatte der Tag mit etwa 100 Aktivisten, die Friedens- und Regenbogenfahnen mitgebracht hatten. Um ihren Unmut gegenüber der umstrittenen Konferenz des als rechtspopulistisch geltenden Magazin „Compact“ Nachdruck zu verleihen, entschlossen sich etwa 40 Teilnehmer zu einer Sitzblockade. Bis 8.20 Uhr morgens war die Zahl der Demonstranten auf 400 gestiegen. Durch die Menschenmenge wurde die Zufahrtsstraße zum Tagungsgebäude blockiert. „Die Personen traten von Beginn an aggressiv auf, störten den Hotelbetrieb und beschädigten Sachen“, teilte die Polizei am Abend mit.

 

Lage eskaliert: Aktivisten wollen Konferenz stürmen

Gegen 8.45 Uhr gelang es Polizeibeamten, eine Zufahrt zum Kongresszentrum freizubekommen. Eine zweite wurde noch immer von etwa 40 Demonstranten versperrt. Kurz vor Beginn der Tagung mit dem Untertitel „Familienfeindlichkeit, Geburtenabsturz, sexuelle Umerziehung“ eskalierte die Situation. 100 Veranstaltungsgegner versuchten, die Konferenzräume zu stürmen und konnten nur durch massiven Polizeieinsatz davon abgehalten werden, so die Behörde weiter.

 

Gegen 9 Uhr war auch die zweite Zufahrt zum Globana Trade Center wieder frei. „Durch Veranstaltungsgegner wurde durchgängig versucht in das Objekt zu gelangen sowie die Veranstaltung von außen zu stören“, resümierte die Polizei. Die Lage beruhigte sich erst, als die letzten etwa 80 Aktivisten um 11.30 Uhr in Richtung Schkeuditzer Innenstadt abzogen. Die Konferenz, bei der neben anderen auch der SPD-Politiker und Buchautor Thilo Sarrazin als Redner auftrat, war um 18 Uhr zu Ende. Nach Angaben der Polizei wurde die Demonstration von der Linksjugend veranstaltet.