Am diesem Samstag (16.11.2013) findet der dritte "Lichtellauf" von organisierten Neonazis und rassistischen Bürger_innen im sächsischen Schneeberg statt +++ Antifaschistische und Antirassistische Gruppen haben zu einer bundesweiten Demonstration gegen den Volksmob aufgerufen +++
In Schneeberg und anderen sächsischen Käffern tobt seit Wochen ein
rassistischer Mob aus NPD, Nazi-Kameradschaften und ganz normalen
Deutschen. Es geht gegen Flüchtlingslager, gegen Geflüchtete, gegen die
angeblichen Privilegien von Menschen, die vom deutschen Staat
systematisch diskriminiert werden. Die Hetze reicht - wenig überraschend
- bis ins Milieu der Linkspartei. Man gibt sich unideologisch, will
"weder links noch rechts" sein. Unter "Wir-sind-das-Volk-Rufen" sind bei
einem von der NPD organisierten "Lichtellauf" am 2. November ca. 1800
Bürger_innen mit Fackeln durch Schneeberg gezogen. Das ist eine kaum
verhohlene Anknüpfung an die Fackelmärsche von SA und SS, und eine kaum
verhohlene Drohung, das Flüchtlingslager am Stadtrand beizeiten
niederzubrennen. Auch in den sozialen Medien blüht die rassistische
Paranoia. Unterm Applaus der Netzgemeinde werden Geflüchtete als
"Dealer", "Vergewaltiger", "Kriminelle" und "Asylbetrüger"
stigmatisiert. Die Verfolger_innen spielen verfolgte Unschuld, und die
Politikverspricht, in Zukunft besser und früher auf ihre "Sorgen und
Befürchtungen" zu hören. All das erinnert fatal an die Pogrom-Stimmung
in Hoyerswerda, Mannheim-Schönau und Rostock-Lichtenhagen vor mehr als
zwanzig Jahren. In dieses Bild passt auch die rassistische
Dauerbeschallung durch einen Bundesinnenminister, der seit Monaten offen
gegen Roma hetzt. Auch er hat der Querfront von Schneeberg den Weg geebnet.
Für den 16.11.2013 rufen die Schneeberger Arschgeig_innen zum nächsten
Lichtellauf auf. Er soll ein weiterer Triumph werden, und die Vorfreude
ist riesig. Sie wissen, dass Schneeberg längst ein symbolischer Ort ist,
womöglich die Wiege der nächsten konformistischen Revolte in
Deutschland. Von einer antirassistischen Zivilgesellschaft ist bislang
wenig zu sehen. Auch das ist in Sachsen wenig überraschend. Es liegt
also wieder mal an uns, die Rassist_innen zu stoppen. Genoss_innen vor
Ort rufen für den 16.11. zu einer bundesweiten Demo in Schneeberg auf.
Unter anderem fahren Busse aus Berlin, Dresden, Leipzig und Rostock.
Rassistischen Formierungen entgegentreten! Fackelmärsche ablöschen!
Informationen unter:
Heute abend Mobi-VA in Bln-Neukölln!
Heute abend 20 Uhr, Tristeza, Pannierstr. 5, Berlin Neukölln.
Infos zum Nazi- und Rassist_innenaufmarsch in Schneeberg und der "Welcome Refugee Tour" Samstag, den 16.11, sowie deren Einordnung in die generelle rassistische Mobilisierungen in Deutschland gegen Asyl, Geflüchtete und ihre Unterbringung.
Antifa- und Antira-Gruppen mobilisieren gemeinsam und bundesweit gegen den 3. Fackelmarsch von überregional versammelten Nazis und rassistischen Bürger_innen aus Schneeberg und Umgebung.
Während der Veranstaltung können ebenfalls Bustickets gekauft werden.
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