Der Ewers Clan. Zum harten Kern der rechtsradikalen Gewaltszene Bochum-Langendreers gehörten fast alle Mitglieder aus dem familiären Zusammenhang der Ewersfamilie, der sogenannte Ewers Clan. Einen Großteil dieser Familienbande Ewers ist vor einem Jahr an die Bochumer Stadtgrenze verzogen. Zu publik wurde das Verhalten der Familienmitglieder, zu sehr wurde von antifaschistischer Seite gegen sie recherchiert und publiziert, als das sie im Stadtteil Langendreer weiterhin ohne Konsequenzen hätten weiter agieren können.
So zogen ein Teil von ihnen in das benachbarte Lütgen-Dortmund und die männlichen Mitglieder schlossen sich der Partei „Die Rechte“ an. Vor allem aber suchten Daniel und Timo Ewers und Martin Penic die Nähe der Skinheadfront Dortmund Dorstfeld. Bei den Bochumer und Dortmunder Prozessen gegen die Mitglieder der Skinheadfront waren die Ewers Brüder stets vertreten.
Die Verbundenheit mit diesem Kernbereich des Dortmunder Neonazismus treibt merkwürdige Blüten. Fast gleichzeitig trugen der Kameradschaftsführer der Skinheadfront, Patrick Brdonkalla, der Mörder Sven Kahlin und Daniel Ewers den rechten Unterarm in Gips. Und auch Timo Ewers soll es seinen großem Bruder gleichgemacht haben. Mit ein Grund noch einmal einen Blick auf den Ewers-Clan zu werfen.
- Am 9. März 2013 nahmen Timo Ewers und Martin Penic an einer rechtsradikalen Demonstration in Soest teil. Im Anschluss an diese Demonstration zogen sie mit anderen Nazis vor die alternative Dortmunder Kneipe „Hirsch Q“, die im Vorfeld von den Nazis bedroht worden war in dem sie dort ihr Erscheinen ankündigten.
- Am 16. März 2013 beteiligten sich die Ewers-Brüder an einer „Kundgebungstour durchs Rheinland” der Partei „Die Rechte“. Diese Tour führte über Aachen, Mönchengladbach und Düsseldorf.
- Am 30. April 2013 beteiligten sich Martin Penic und seine beiden Schwager an einer Kundgebung der Partei „Die Rechte“ in Dortmund.
- Am darauf folgenden 1. Mai 2013 waren die drei Herrschaften wieder im rechtsradikalen Tross auf Dortmunder Straßen anzutreffen.
- Am 23. August 2013 beteiligte sich Timo Ewers bei einer Kundgebung in Dortmund.
- Am 31. August 2013 waren Daniel und Timo Ewers und Martin Penic wiederum auf einer Dortmunder Nazidemonstration anzutreffen.
- Und am 7. September 2013 waren die Brüder Timo und Daniel Ewers wieder in Dortmund vor Ort.
Falls jemanden eine schlaue Erklärung für die rätselhaften Unterarmbrüche dieser Männer einfällt. Nur zu, es gibt eine Kommentarfunktion bei Indymedia.Linksunten. Osteoporose, Knochenschwund, dürfte es vermutlich nicht sein.
Und das Bündnis „Langendreer gegen Nazis“?
Nach dem Umzug des Ewers Clans herrscht trügerische Ruhe in Bochum-Langendreer.
Das Bündnis „Langendreer gegen Nazis“ hat es geschafft fast jeden Selbstorganisierungsansatz im Stadtteil zu ersticken, sich an dessen Stelle in Szene zu setzen und sich per se als solchen zu verkaufen. Eine Quintessenz dieser katastrophalen paternalistischen Entwicklung ist u.a. das die Konfliktbewältigungsstrategien im Bereich neonazistischer Raumnahme wieder auf die üblichen politischen, repressiven und sozialstaatlichen Bahnen gelenkt wurden. Jene Bahnen des Status Quo, repräsentiert durch Behörden, Verwaltung, Politik, Verbänden und Parteien, die diese neonazistischen Raumnahme seit Jahren in dem Stadtteil ignorierten, tatenlos zusahen oder gar förderten.
Zu einem, weil sie MitproduzentInnen der Selektions- und Exklusionsprozesse sind, die unsere kapitalistische Verwertungsgesellschaft hervorbringt und Rassismus und Rechtsradikalismus mit zu verantworten haben. Zum Anderen, weil sie als NutznießerInnen diese Prozesse und deren sozialstaatlichen Abwicklungen verwalten, organisieren, strukturieren und im Falle von Konflikten für deren systemimmanente Problemlösung sorgen. Zu dem systemimmanenten Vorgehen gehört, dass demokratische und selbstbemächtigende Prozesse aus und in der Bevölkerung be- und verhindert werden.
Diese Funktion der sozialpartnerschaftlichen und sozialstaatlichen Integration können die Verwaltungs- und städtischen Sozialstrukturen in den Ballungsgebieten schlecht bis kaum noch nachkommen. Das Prinzip der „Runden Tische“, die Integration/Anbindung gutgläubiger BürgerInnen in die staatlichen Abwicklungsprozesse im Bereich rassistischer und neonazistischer Formierungsprozesse ist eine Methode soziale Kontrolle über die Stadtteile zu behalten.
Selbst- und eigenständig entstandene Gruppierungen wie das Bündnis „Langendreer gegen Nazis“, die ohne jeglichen Einfluss von Parteien, Verbänden, Gewerkschaften, rein als Zusammenschluss von BürgerInnen entstanden sind, gilt es für die staatliche Abwicklungsmechanismen und -rituale wieder zu gewinnen. Dazu braucht es Personen und Gruppierungen, die entlang der antagonistischen Widersprüche in der Gesellschaft ihr Auskommen beziehen und ihren Habitus in dieser Sphäre reproduzieren. Die Willens und in der Lage sind diese integrative Leistung für das System zu erbringen und sich gleichzeitig darüber als Systemopposition nach außen hin verkaufen.
Wie dies im Bündnis „Langendreer gegen Nazis“ verlief kann man als ein Paradebeispiel eines solch systemintegrativen Prozesses bezeichnen.
Hier der Versuch solch einen Prozess an Hand „Langendreer gegen Nazis“ szenisch zu skizzieren. (Dabei wird die Position und Vorgehen dieser Personen beschrieben):
Zunächst ein passives Mitlaufen in einem anstrengenden Selbstfindungs- und Organisierungsprozess; Akteure, Beziehungen und das politisch-soziale Feld werden analysiert; während reale Arbeit von ambitionierten Personen geleistet werden, eignet man sich die Informations- und Kommunikationsstruktur zur Kontrolle über den Informationsfluss und die Partizipationsmöglichkeiten an, für solche Aufgaben werden demokratisch unerfahrene und/oder junge Menschen gefunden, die in einer Form eines persönlich-verbindenden Verhältnis verpflichtet werden und diese Aufgaben übernehmen; strategische und strukturelle Debatten werden verhindert, angebliche Dringlichkeiten etc. würden so etwas nicht zulassen; die Selbstinszenierung als gewinnbringende/r MentorIn, weise/r Stratege/in und Sprecher/in erfolgt; Platzierung weiterer Personen des eigenen Umfelds um Entwicklungen zu beeinflussen und zu kontrollieren; bei anstehender Wirkungsmächtigkeit der Gruppierung werden basisdemokratische Personen der Bewegung mundtot gemacht oder ausgeschlossen; man präsentiert sich zeitgleich als Sprecher, als Gesicht des sozialen Protest in der Öffentlichkeit; den Parteien und Verbänden die bis dato Nichts getan haben wird der Zugang zu den Protesten eröffnet; den etablierten Organisationen wird die Deutungshoheit und Repräsentanz in der Öffentlichkeit zugesichert, (sich selbst darüber die persönliche Anerkennung und verbindliche Dankbarkeit dieser Strukturen organisiert); die unabhängige politische Struktur wird für diese Partei- und Verbandsorganisationen geöffnet und ihnen Einfluss gesichert; die nicht vorhandenen, da verhinderten, Inhalte, Strategien und Taktiken werden durch die programmatischen Forderungen von Parteien, Polizei, kommunalen Vertretern und Sozialverbänden ersetzt und mittels Public Relation der Öffentlichkeit als Handlungskonzept dargeboten (z.B. mehr Polizei, Videoüberwachung, etc.); der Bestand dieser Gruppe, die inhaltlich ausgezehrt, fast nur noch als Vertreter- und Statthaltertreffen für Parteien und Verbänden dient wird gesichert, damit sie den politischen Hoheitsbereich und die Deutungshoheit behält und die systemimmanenten Konfliktbewältigungsstrategien propagiert, dazu dienen im Verband mit gleichermaßen aufgestellten politischen Akteuren standardisierte Kampagnen im Verbund mit den örtlichen Parteien, Verbänden und kommunalen Vertretern. Das Placebo eines angeblichen zivilgesellschaftlichen Bürgerengagements ist perfekt. Von der Selbstorganisation Betroffener mal ganz zu schweigen.
(Siehe auch einen Artikel aus Dezember 2012:
Bochum-Langendreer: Nazis geben keine Ruhe - neue Angriffe
https://linksunten.indymedia.org/de/node/72989 )
Solche Betrachtungen lassen sich auf viele Bereiche in Bochum anwenden und belegen das Dahinscheiden linksoppositioneller Akteure, Dynamiken und Perspektiven.
LA/Bochum is a ghost town!
Vorbild attac
Als attac das damals mit der "globalisierungskritischen Bewegung" gemacht hat, fanden das alle gut. Viel professioneller und so. Hoher Wohlfühlfaktor der AktivistInnen. Taz, Freitag, Neues, Deutschland, Frankfurter Rundschau, Junge Welt - alle voll des Lobes.
Also, was genau wird kritisiert?
Die Bochumer Polizei meldete 08.11.2013 Nazischmierereien in LA
POL-BO: Graffitischmierereien in Weitmar-Mark und Langendreer -
Zeugen gesucht!
Bochum (ots) - Zwischen dem 06. und 07. November haben bislang unbekannte Täter im Bereich Bochum-Weitmar-Mark und in Langendreer, für reichlich Schmierereien an Hauswänden gesorgt. Auf einer Schulwand und einem Pfeiler an der Unterstraße 66, stellten Zeugen diverse rechtsgerichtete Symbole fest. Diese wurden vermutlich mittels Edding aufgebracht.
(...und Ganz der Extremismusdoktrie geht es weiter:)
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sprühten Unbekannte im Bereich Weitmar-Mark, Schriftzüge mit
linksgerichtetem Inhalt auf Hauswände und Garagen. Die Tatorte erstreckten sich über die Prinz-Regent-Straße, "Am Steinknapp", Pfarrer-Halbe-Straße, Hauerstraße und den Drohnenweg. Bisher konnten etwa fünfzehn verschiedene Schriftzüge festgestellt werden. Mit schwarzer, weißer und roter Sprühfarbe wurden die Schmierereien aufgebracht. ...
Soweit zu neueren Nazischmierereien in Bochum-Langendreer.
M.Penic und T. Ewers waren bei der "Golden Dawn" Kundgebung
Martin Penic und Timo Ewers waren bei der "Golden Dawn" Kundgebung in Dortmund am 08.11.2013.
Provokation am Dortmunder Rathaus am 25.Mai 2014
Auch hier bei der Schlägerei dabei Timo und Daniel Ewers und ihr Schwager Martin Penic.
Deutlich auf dem Video des "Der Westen" zu sehen:
http://www.derwesten.de/wr/staedte/dortmund/polizei-weist-vorwuerfe-nach...
Timo Ewers setzte auch Pfefferspray gegen Personen aus dem Rathaus ein. Dies zu sehen auf:
http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/05/26/neonazis-ueberfallen-wahl...
Hier
Neonazi Timo Ewers aus Bochum-Langendreer sprüht
Pfefferspray auf die Politiker vor dem Rathauseingang.
Der Ewers Clan mit der Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld
Der Ewers Clan mit der Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld
Ewers Clan am 23.08.2014 in Dortmund
Am 23. August 2014 beteiligten sich die Ewers mal wieder bei einer Nazikundgebung in Dortmund.
Oder besser gesagt, Rumhängen mit Cola Trinken.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/122009
Caca Cola Cameraden.
Arm in Gips
Das passiert schonmal bei Jungs, wenn sie längere Zeit keine Freundin haben. Aber so ist das halt, wenn man Nazi ist. Niemand will mit einem kuscheln.
In bestimmten Shops gibt es Vorrichtungen zu kaufen, die einem die übermäßige Anstrengung der rechten Hand ersparen, man kann aber auch einfach eine Thermoskanne mit Mett füllen.
Ewers-Clan am 28.03.2015 auf dem Naziaufmarsch in Dortmund
Im Jahr 2015
Timo und Daniel Ewers und ihr Schwager Martin Penic sind auch weiterhin in der Nazi-Szene aktiv.
So waren sie am 28. März 2015 in Dortmund auf dem Aufmarsch der Partei "Die Rechte" anwesend.
http://recherche-nord.com/gallery/2015.03.28.html
http://recherche-nord.com/gallery/2015.03.28.html
und am 01. Mai 2015 in Essen.
Daniel Ewers und Martin Penic aus TDDZ-Demo 2016 in Dortmund
Immer noch aktiv in der Naziscene sind Daniel Ewers und Martin Penic.
Hier zu sehen auf der TDDZ-Demo der Nazis am 4. Juni 2016 in Dortmund.
Martin Penic mit einem HKNKRZ-Shirt.
HKNKRZ steht dabei für Hakenkreuz.
Die Polizei hat mal wieder weggesehen.
more pics
Timo Ewers, Martin Penic und Daniel Ewers auf dem TDDZ in Dortmund
Martin Penic auf dem TDDZ in Dortmund
Auf der Demo gegen das NWDO-Verbot am 23.08.2016 in Dortmund
Daniel und Timo Ewers auf der Demo gegen das NWDO-Verbot am 23.08.2016 in Dortmund
Nazi-Aufmarsch am 1.5.2017 in Dortmund
Immer noch in der Nazi-Szene des Ruhrgebiets unterwegs - der Ewers Clan.
Daniel Ewers, Martin Penic und Timo Ewers
Martin Penic und Daniel Ewers
Martin Penic und Daniel Ewers
Daniel Ewers