[B] JETZT! Besetzung von leerstehendem Wohnraum durch vormals obdachlose Familien, Rathausstr. 12. Berlin-Lichtenberg

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Kommt alle und sagt euren Freundinnen und Freunden Bescheid! Nähe S+U Frankfurter Allee +++ aktuelle Infos unter #19O +++ Wir haben heute die Rathausstr. 12 in Lichtenberg, Berlin, besetzt! Wir, das sind obdachlose Familien, andere Wohnungssuchende und Unterstützer. Steigenden Mieten, Verdrängung, Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit sind hier in Berlin wie in allen europäischen Ländern die Folge einer neoliberalen Politik der Deregulierung, Privatisierung undFinanzialisierung auf dem Wohnungsmarkt.

 

PM: 19.10.2013 Berlin, Besetzung von leerstehendem Wohnraum durch obdachlose Familien Aneignung von Wohnraum durch vormals obdachlose Familien und Personen in Berlin-Lichtenberg, Rathausstr. 12. Plan für selbstorganisiertes gemeinschaftliches Wohnen. Pressekontakt vor Ort und unter 0176 38357600.


"Ich lebe seit 2010 in Berlin und habe immer noch kein Obdach für meine Frau, meine zwei Kinder und mich finden können. Niemand vermietet hier Bulgaren oder Rumänen eine Wohnung. Für Familien gIntense scanibt es hier auch keine Notunterkünfte. Darum müssen wir uns jetzt selber helfen." (Bewohner) Bulgarische und rumänische Familien, die als EU-Bürger nach Deutschland kommen, hier rassistisch ausgegrenzt werden, europarechtswidrig auf keinerlei Unterstützung des Staates zählen können, gleichzeitig auch keiner regulären Arbeit nachgehen dürfen und deshalb auf der Straße leben müssen, sind nur die Spitze des Eisberges. Immer mehr Menschen können sich eine Wohnung nicht mehr leisten, die Zahl der Obdachlosen und der
Zwangsräumungen steigt. Gleichzeitig geben alle die, die noch eine Wohnung haben, immer größere Anteile ihres Einkommens für die Miete aus.

 

Die Politik des Liegenschaftsfonds und des Senats Berlin trägt mit Schuld an dieser Entwicklung. An der Rathausstr.12 wird deutlich, dass die alte Politik, in der Berliner Grundstücke versilbert werden um die Haushaltskasse zu füllen, einfach weiter gefahren wird. Obwohl es für das Objekt ein Konzeptverfahren gibt, also nicht der Höchstbietende den Zuschlag erhält, sind die Hürden dafür so hoch, dass kleine, alternative Projekte, die günstigen Wohnraum schaffen könnten, keine Chance haben. Wir fordern Finanzsenator Ulrich Nußbaum, den Senator für Gesundheit und Soziales Mario Czaja, Stadtentwicklungssenator Michael Müller und alle Berliner Politiker auf, sich endlich den Problemen zu stellen, Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen zu beenden, die spekulationsgetriebene Mietpreisentwicklung zu stoppen und das in der Berliner Verfassung (Artikel 28) garantierte RECHT AUF WOHNEN tatsächlich umzusetzen!

 

Wir erklären uns solidarisch mit allen anderen Aktionen, die heute in ganz Europa dieses Recht einfordern und aktiv leben. Die Stadt sind wir! Die Stadt gestalten wir!

 

Pressekontakt: Für Nachfragen stehen wir unter 0176 38357600 zur Verfügung. Für Informationen zu den international geplanten Aktionen (Amsterdam, Athens, Berlin, Budapest, Dublin, Düsseldorf, Geneva, Lisbon, Lorient, Malaga, Milan, Paris, Poznan, Rotterdam, Rouen, Rome, Toulouse, Warsaw):

 

http://europeandayofactionforhousingrights.wordpress.com/

Twitter: #19O

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Aktuelle Infos unter #19o und rathausstr.12!

Politikerin und Anwält*innen verhandeln mit Polizei. Rathausstr. 12 Berlin-Lichtenberg #19o #rathausstr.12

Wohnungslose Personen und Unterstützer*innen im Haus. Supprter*innen und Polizei draußen.

Lasst uns die Kämpfe miteinander verbinden. Grenzen einreißen, auch zwischen den Klassen!

zwischen den klassen? das macht der DGB schon lange. es nennt sich "sozialpartnerschaft". früher hieß es auch mal "volksgemeinschaft". oder meinst du was anderes?

Wenn du den nationalen/völkischen Klassenbegriff vorziehst ist das dein Bier. Da laut dem Artikel aber wohl auch nicht-deutsche Menschen beteiligt sind, erübrigt sich deine Frage. 

offensichtlich verstehen wir uns nicht. deine aufforderung, auch die "grenzen zwischen den klassen" einzureissen liest sich für mich, als würdest du fordern, das wir (proletariat) mit ihnen (bürgertum) politisch zusammenarbeiten sollten. das lehne ich ab. ich helf weder dem hausbesitzer der meine miete kassiert, noch dem chef der meine arbeitskraft ausbeutet, noch dem richter der mich verurteilt. und erst recht nicht dem bullen der mir auf die fresse haut. hast du mich jetzt verstanden oder willst du mich nicht verstehen? ich hab überhaupt keinen völkischen klassenbegriff. wie kommst du darauf? was soll das denn überhaupt sein? die völkischen behaupten doch, es gäbe gar keine klassen! verdammte scheiße, was kapierst du überhaupt? soll eine hausbesetzung deiner meinung nach die grenze zwischen mieterinnen und vermietern einreissen? was für ein interesse sollten vermieter denn deiner meinung nach an einer hausbesetzung haben? oder soll ein streik die grenze zwischen ausbeutern und ausgebeuteten einreissen? da freut sich der chef aber, endlich streik!

Ich denke du hast mich nicht verstanden. Es geht hier um eine grundlegende Veränderung im gesellschaftlichen Denken. In der Klasse, die das Kapital hält, vor allem aber auch in der politischen Klasse. Sehr viele Menschen - vor allem auch in autonomen Zusammenhängen - kommen aus einer Mittel-, bis Oberschicht. Sie profitieren damit, auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, von ihrer sozialen Herkunft. Viele sogar auch direkt vom Geldbeutel ihrer Eltern.

 

Es gilt ein generelles Umdenken zu erreichen und zwar auf internationalem Niveau (ich denke hier sind wir uns einig). Es geht für mich darum Kämpfe, die im Verborgenen stattfinden aus der Isolation herauszuholen. Das muss jedoch so stattfinden, dass nicht die akademische Klasse diesen Kampf beherrscht. Den Wunsch nach einer klassenlosen Gesellschaft und Umsturz teile ich, ich gehe jedoch nicht von einer völligen Unversöhnbarkeit der Klassen im Hier und Jetzt aus. Ich denke, dass wir für die Abschaffung der verschiedenen Klassen zusammenarbeiten sollten. Anders ist die Abschaffung meiner Meinung nach nicht möglich. Vereinfacht ausgedrückt nenne ich das Ganze an dieser Stelle "Solidarität". Nicht mehr und nicht weniger wollte ich mit meinem Kommentar ausdrücken.

Video von der Hausbesetzung in Berlin Lichtenberg im Rahmen des European action day for housing right

 

http://youtu.be/2TLgZ1S_8E0

... zur Besetzung und den Hintergründen:

http://www.heise.de/tp/blogs/8/155171