Es bleibt ungemütlich in Kaltland. Pogromstimmung in Hellersdorf, ein schwerverletzter Asylsuchender in Schmiedeberg, Hetze gegen das Flüchtlingsheim in Klotzsche, tagtägliche Abschiebungen und Kriminalisierung antifaschistischen/antirassistischen Engagements. Die Kontinuität rassistischer Angriffe und das Agieren von Nazistrukturen nimmt kein Ende. Grund genug linksradikale Politik voranzutreiben.
Berlin-Hellersdorf: Eine Bürgerinitiative, die aus NPD-Mitglieder*Innen
heraus entstanden ist und von diesen gesteuert wird, schafft ein
rassistisches Klima und hetzt gegen das Asylsuchendenheim im
„Problembezirk“. Jetzt nach dem Einzug der ersten Flüchtlinge formierte
sich der Deutsche Mob, um aktiv gegen die Flüchtlingsunterkunft und
deren Bewohner*Innen vorzugehen. Pöbeleien, Kundgebungen und versuchte
Angriffe auf Flüchtlinge und Menschen, die sich mit ihnen solidarisieren
sind keine Seltenheit. Organisierte Neonazis, Alltagsrassist*Innen und
die sogenannte deutsche Mitte bauen ein Bedrohungsszenario auf, dass
Gefahr für Leib und Leben birgt. Nur durch entschlossenes und
engagiertes Auftreten von Antifaschist*Innen und Antirassist*Innen
konnten Angriffe verhindert werden.
Schmiedeberg: Knapp 30 Kilometer südlich von Dresden wird ein
Asylsuchender am 20.08.2013 auf dem Weg zu seiner Unterkunft attackiert.
Mehrere Personen griffen den Mann aus einem Auto heraus an und schlugen
ihn schlussendlich bewusstlos. Folge des brutalen Angriffs war ein
Krankenhausaufenthalt. Diesem Angriff sind bereits versuchte Angriffe
und Bedrohungen durch Neonazis im Herbst letzten Jahres vorausgegangen.(vgl. addn.me)
Pirna: Ebenfalls am 20.08.2013 wird ein vietnamesischer Imbiss durch
Brandstiftung zerstört. Die Cops schließen ein rassistisches Motiv nicht
aus. Schon das ganze Jahr über kommt es immer wieder zu Bedrohungen und
Angriffen durch Nazis. (vgl. addn.me)
Grimma: Die Cops stürmen die Wohnung einer siebenköpfigen Familie, um
einen Abschiebungsbeschluss durchzusetzen. Die geplante Abschiebung
wird jedoch ausgesetzt, da ein jüngerer Sohn der Familie zur Zeit
vermisst wird. (Quelle)
Dresden/Klotzsche: Ein altes Schulgebäude soll saniert und zu einer
Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert werden. Schon in der Planungsphase
regte sich Protest dagegen. So äußern, laut Zeitungsangaben,
Anwohner*Innen und Gewerbetreibende Bedenken gegen die Unterkunft. Auch
die NPD und ihre Anhänger*Innen betreiben in rassistischer Manier, Hetze
gegen die geplante Unterkunft. Flugblätter unter dem Motto
„Kindergarten statt Asylantenheim in Klotzsche“ wurden von der NPD
verteilt. Auch Neonazis aus dem Spektrum der „freien Kräfte“ hielten im
Rahmen der Kampagne „Tag der Deutschen Zukunft“ eine Kundgebung mit dem
Motto „Kriminelle Ausländer und Scheinasylanten raus!“ in Klotzsche ab. (Quelle)
In Dresden organisierte die NPD in den letzten Monaten über 15
sogenannte „Informationsstände“. Leider blieben diese viel zu oft
ungestört, da sie u.a. nicht öffentlich beworben werden. Außerdem werden
nahezu täglich etliche Flugblätter mit rechter Hetze und Propaganda
verteilt. Zur Zeit werden viele Wahlplakate der NPD, sowie auch anderer
rechtspopulistischer Parteien, wie der Alternative für Deutschland,
gesichtet. Angriffe und Bedrohungen auf Menschen, die nicht in das
Weltbild der Nazis passen, sind in Dresden auch keine Seltenheit. Ebenso
gibt es jede Woche Meldungen über rechte Schmierereien und geklebte
Sticker.
Diese Zustände sollten eigentlich schon lange bekannt sein. Es sollte
sich nicht ausgeruht werden, denn sie sind eine Gefahr für Menschen, die
in das Visier der Nazis geraten. Um sich der Naziproblematik
anzunehmen, ist es wichtig, den längeren Atem zu haben.
Antifaschistische Praxis muss auf die Straße getragen werden. Nur so
kann den Nazis Einhalt geboten werden. Sei es durch die Entfernung von
Nazipropaganda oder dem effektiven Eingreifen bei Übergriffen etc., oder
Aufklärungsaktionen wie Flyer verteilen oder Vorträge zu organisieren.
Treibt linksradikale Politik voran, statt sich auf den derzeitigen
Zuständen auszuruhen. Es reicht nicht in linken Zusammenhängen mit
bloßer Anwesenheit und dem Tragen von „Szenekleidung“ zu glänzen, um
etwas zu verändern, sondern es ist notwendig, sich in diesen Strukturen
auch zu organisieren und zu agieren um erfolgreich die Probleme dieser
Zeit anzugehen. Das heißt konkret, sich in Projekten einzubringen, statt
bloß in ihnen zu konsumieren. Außerdem beispielsweise Recherchearbeit
zu leisten bzw. die Augen offen zu halten und Naziaktivitäten zu
dokumentieren und zu melden, sich auf Demos effektiv einzubringen und
mitzugestalten, selbst kreative Aktionen zu starten, oder auch
Flugblätter und Plakate zu verteilen, aber auch einen effektiven
antifaschistischen Selbstschutz aufzubauen.
ALSO: INFORMIEREN, ORGANISIEREN, AGIEREN!
Linksradikale Politik vorantreiben – Nazistrukturen zerschlagen, Rassismus bekämpfen!
uradresden.noblogs.org
Wahllos Glücklich! Let´s choose revolution!
Kommt am 21.09.2013 zu der Demonstration in Dresden. Gemeinsam gegen Nazis, Nation, Kapital und Krisenpolitik – für eine selbstverwaltete und herrschaftsfreie Gesellschaft!
Aufruf
Lage in Tschechien !Mehrere antiziganistische Aufmärsche1
Und nicht zu vergessen die Lage Tschechien!
Bei den antiziganistischen Aufmärschen in acht tschechischen Städten ist es am vergangenen Wochenende zu Ausschreitungen gekommen. Während die Lage in Duchcov unmittelbar an der deutschen Grenze am letzten Samstag auf Grund eines Großaufgebots der Polizei relativ ruhig blieb, eskalierte in Ostrava die Situation, als mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Marsches von rund 1.000 Menschen versuchten, gewaltsam gegen die Roma-Minderheit in der Stadt vorzugehen. Bei den anschließenden Auseinandersetzungen mit den 300 Einsatzkräften wurden insgesamt 62 Personen festgenommen und etliche Menschen verletzt.
http://www.addn.me/nazis/ausschreitungen-bei-protesten-gegen-roma-in-ostrava/
http://www.addn.me/nazis/mehrere-antiziganistische-aufmaersche-in-tschechien-geplant/
Pirna
auch in pirna gab es vor einem oder zwei jahren eine ellenlange unterschriftenliste von allen möglichen schlechtmenschen gegen eine geplante unterkunft für asylsuchende dort.
grad keine quelle da...