Für eine grundlegende Diskussion über Drogen in der Linken

Drogen

Am 02.08.2013 veröffentlichte das 'Party-Kollektiv' Roter Sternenfunke aus Mannheim auf Linksunten einen Text, der ihre Sichtweise auf, ihre Vorschläge für und ihren Umgang mit Drogen (v.a. auf ihren Partys) darlegen und legitimieren sollte. Der Text wurde anschließend breit rezipiert und ausführlich diskutiert (3 Tage nach Erscheinen fanden sich bereits 25 umfangreiche Kommentare). Das möchten wir zum Anlass nehmen, hier eine winzige Plattform für eine längst überfällige Grundsatz-Diskussion über eine (neue) linkspolitische Auffassung von Drogen und ihren Implikationen zu schaffen. Als Ausgangspunkt für die Diskussion, möchten wir hier unsere Antwort auf die Positionierung von RSf posten.

 

Hey ihr vom ,,Partykollektiv'',

 

Wir schreiben euch wegen euerer Positionierung zum Thema Drogenpolitik.

 

Klar ist uns, dass es euch vor allem darum geht, darzulegen, wie ihr mit dem Phänomen Drogenkonsum und -Wirtschaft im Kontext euerer Feten umgehen wollten und wieso.

 

Klar ist uns aber auch, dass euer halbherziger Versuch nur ein äusserst fragwürdiges Ergebnis produzieren kann, wenn ihr eueren kleinen, konkreten Kontext verlasst und die dortige Position abstrakt-politisch legitimieren wollt:

 

Eine Prise Kant, ein Wenig Adorno, etwas bürgerlich (aber das nur aus Versehen), ein gutes Stück individualistisch, libertär? – na klar! und sowieso anti-Mainstream & anti-Staat... So what?

 

Feststellungen

– Ja, reformistisch wären eine Enttabuisierung des Themas und eine damit verbundene umfangreiche Aufklärung; Konsumräume und Möglichkeiten zum kostenlosen Drug-Checking auf jeden Fall positive Schritte;

– Ja, Drogenpolitik ist vom (kulturellen) Umfeld geprägt und deshalb in fast allen Fällen von Aspekten der Willkür durchdrungen, z.B. der Frage welche Droge sich etablieren konnte, weil man sie in einer Region günstig beziehen/produzieren konnte;

– Ja, es gibt zahlreiche, ganz verschiedene Gründe Drogen zu konsumieren, schwankend auch nach Zeit und Ort;

– Ja, staatliches Überwachen und Strafen ist in jeden Fall bekämpfenswert, da sowohl ihre Durchsetzung (=>Herrschaft) als auch ihre Zielsetzung (=>Staat im Kapitalismus/kapitalistischer Staat) auf Kernelementen anti-emanzipatorischer Politik gründen.;

– Und ja: Es sollte keine Einmischung in die ,,individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Menschen'' stattfinden.

 

Fragliche Schlüsse und Diskussions-Ebenen

Aber daraus dann lapidar zu schließen: ,,[K]ulturelle und gesellschaftliche Zwänge lehnen wir ab'', deshalb soll sich einfach jedeR alles reinknallen dürfen (im realpolitischen Fall verengt durch die real-politischen Umstände)?! WHAT?!

 

Natürlich: Der alte Adorno hält in eurem Text mal wieder zurecht her. – Zumal bei Spagaten zwischen Real-Politik und Normativität ist (fast) immer unumgänglich festzustellen: ,Es gibt nichts Richtiges im Falschen.'

 

Also diskutieren wir offensichtlich auf mehreren Ebenen:

a) Wie sollte es sein?

b) Was scheint angesichts der faktischen Umstände davon noch umsetzbar zu bleiben und auf welcher Ebene (Haus / Organisation / Stadt / Region / Welt...)?

c) Was machen wir konkret daraus?

 

Wir müssen gestehen, dass uns c) nur wenig interessiert. Tatsächlich ist euer Beschluss doch alles andere als etwas Neues in der linken Partyszene (eklige Wort-Kombination, für meinen Geschmack...). Außerdem sind wir nur sehr selten in Mannheim und hättet ihr lediglich geschrieben: 'Wir halten es beim Thema Drogen soundso' wäre uns das reichlich egal gewesen.

 

Es ist uns nur sehr zuwider, zum tausendsten Mal öffentlich eine linke Stimme stehen zu lassen, die ruft: Drogen für alle, so sie nur wollen!

 

Insofern soll es uns um a) und b) gehen.

 

Und auch bei a) nochmal ein 'Ja': Normativ sollte jedeR konsumieren können, was er/sie will, solange daraus keine Probleme resultieren und er/sie das auch WIRKLICH will. Aber dieses 'a)', das ist doch nur Blümchenmalen im luftleeren Raum!

 

Von Drogen vom Kapitalismus für den Kapitalismus, von toten Konsumenten und von ganz ,,individuellen Vorliebe[n]''

Faktisch kann man manchen Kommentaren auf Linksunten nur beipflichten und auf die Geschichte und die Industrie hinter den Drogen verweisen. D.h. z.B. eben auf die Überflutungen bis dahin politisch (zunehmend) aktiver (werdender) black communities in den USA durch staatliche Repressionsbehörden (wie etwa im Black Power Mixtape¹ dargestellt). Z.B. auch auf die Feststellung, wer Drogen erfunden hat (das waren nämlich in zahllosen Fällen die sonst viel gescholtenen Pharma-Riesen), und was mit ihnen schon 'Schönes' angestellt wurde (wie etwa mit LSD im Zuge von MK-Ultra²). ...Ewig fortsetzbar...

 

Faktisch, und hier fallen b) und c) eben zusammen, ist es aber doch vor allem so, dass die von euch zitieren Gründe für Drogenkonsum fast durch die Bank Konsequenzen einer kapitalistischen und restriktiven Umwelt sind und nicht nur das: Sie sind auch 'Lösungen', für die Probleme, die diese Umwelt produziert und reißen natürliche Barrieren ein, an die diese stößt.

 

Menschen sind eben nicht morgen um 8 Uhr voll verwertungsfähig und wenn sie es doch eine Woche lang bis abends waren, dann sind sie es in der Folgewoche gleich dreimal nicht.

 

Aber dank Uppers and Downers: Kein Problem! Morgen Koffein und Acetylsalicylsäure, abends Alkohol und oder ein Bisschen THC, mittags und nachts falls möglich etwas Kokain und zwischendrin Nikotin ... Und die kapitalistische Zugmaschine beschleunigt einmal mehr. ...Auch, weil der pharmazeutische und anderweitig drogentickende Komplex des Kapitalismus' den Treibstoff gewinnbringend liefert.

 

Ohne so dumm zu sein, hier wirklich Quantität nebeneinander zu stellen und Qualität zu verdrängen: Sterben in Kundus 140 Menschen durch Bomben ist die Linke in der BRD noch Jahre danach am Krakelen (zu recht, versteht sich).

 

Sterben aber im Jahr 2000 1.022 Menschen in der BRD an durch Alkohol verursachten Verkehrsunfällen³. Was ruft die Linke? – Sie ruft:,,Gib' mir einen Cocktail und meiner Freundin zwei Bier!'' Als wäre es nicht der selbe, verdammte scheiß Klassenkrieg, wenn einE ArbeiterIN sich und zwei Andere totfährt, weil sie Mittwoch Abend ihren Stress mit einer halben Falsche Schnaps überdröhnen will, und keine Kohle für ein Taxi hat; während die Mast-Jägermeister SE noch fleißig ,,Danke''ruft?!

 

Ganz zu schweigen, von all den Leberzirrhosen, dem Lungenkrebs, den Psychosen, den schizophrenen Schüben, den 60.000 festgestellten alkoholbeeinflussten Gewaltakten allein 2012 in der BRD4, der Toten und Geschädigten, deren biochemisch-physiologischer Apparat nicht mehr für ihre Gesundheit sorgen konnte. Etc., etc. Ihr wollt jetzt natürlich sicher sagen, dass das alles nie passieren würde, wenn die Drogen nur schön rein und billig wären. Alles klar...

 

Zu guter Letzt, und auch hier kann c) nicht ohne b): Wenn sich ein Mensch bei einer eurer Feten entscheidet Schnaps zu trinken, Ketamin zu konsumieren oder Speed zu schlucken, dann soll das alles ganz hübsch und freiheitlich auf Grund von ,,individuellen Vorlieben und Bedürfnisse[n] der Menschen'' geschehen?

Es gibt also keine Alkoholwerbung, die eineN jedeN tagtäglich anqäukt? Keine Szene, die argwöhnt, wenn der zirkulierende Joint von einem Menschen abgelehnt wird? Keine Szene in der es keine Party ohne die Droge XY gibt? Keinen Gruppenzwang, der Jugendliche selektiert nach ihrer Fügsamkeit und Fähigkeit gegenüber Drogen und ihrer Industrie? Der ihnen einbläut, dass erwachsen und zu cool sein heisst, das Taschengeld in Drogen zu investieren? Der diktiert, dass es nächtlichen Spass nicht ohne Drogen gibt? Keine heteronormative Leistungsgesellschaft, die unerwiderte Liebesgeständnisse und menschliche Exzess- und Ausbruchsneigungen nur duldet, wenn sie nicht mit der Ausrede ,Sorry, ich war gestern auf XY' gedeckt werden?

Das heisst also nicht, dass Drogen nicht zuletzt dazu dienen, eine menschenfeindliche, restriktive Gesellschaft aufrecht zu erhalten, obwohl ihrer Sitten, ihre Moral, ihre Werte, ihre Selektion gerade den eigentlichen BEDÜRFNISSEN der Menschen zuwider läuft?

Das heisst also auch nicht, dass Drogen den aus herrschaftlicher Sicht schönen Effekt haben, revolutionäre Potenziale zu zerstreuen, Aggression nachts in den Kiezen und Kneipen und nicht gegen die UnterdrückerINNEN explodieren zu lassen?

Und nicht, dass hier menschliche Probleme notdürftig und gewinnbringend überdröhnt werden, denen sonst vielleicht konstruktiv begegnet werden würde?

 

Das Gros der Linken ist auf diesem Auge nicht nur blind, es hat Halluzinationen:

,Oh, der Staat sagt, XY ist illegal, es also trotzdem zu tun/(ver-)kaufen/konsumieren, kann ja nur revolutionär sein'.

Und euer Ansatz, einfach alles legalisiert sehen zu wollen, völlig egal, in welcher Gesellschaft die Gesetze galten, ist nicht weniger weltfremd!

 

Revolutionäre Grüße,

MSAC

 

 

Quellen:

¹ http://blackpowermixtape.de/

² http://en.wikipedia.org/wiki/Project_MKUltra#LSD

³ http://blogs.taz.de/drogerie/2012/02/26/verkehrstote-alkohol-und-drogen/

4 http://www.kenn-dein-limit.info/alkohol-in-zahlen.html

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schöner Text,dem kann ich nur zustimmen

Dem kann ich mich nur anschließen.

.

schön zu wissen nicht alleine zu sein mit der meinung :)

 

danke.

einer der kommentare unter dem angesprochenen artikel auf indy, der meiner meinung nach einige wichtige punkte für diese debatte aufführte:

 

"Was für ein blauäugiger und ignoranter Text. Den Idealisten Kant zu zitieren ist nur Ausdruck dieses stinkbürgerlichen Individualismus, der hier propagiert wird - Jeder soll tun und lassen können, was er/sie will und auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in denen das geschieht, wird nicht im geringsten Eingegangen. Und das "Recht auf Selbstzerstörung", das ihr propagiert, lässt jede/n der/die mal das Elend einer offenen Drogenszene gesehn hat, schaudern. Spaziert doch nächstens mal durch die Parks von Athen, vielleicht wisst ihr dann, was ich meine.

 

Setzt euch mal mit der Geschichte und Gegenwart der Drogenpolitik innerhalb der linken Bewegung auseinander, angefangen bei den Überschneidungen von ArbeiterInnen-Bewegung und Abstinenz-Bewegung, informiert euch über die Geschichte der Black Panther Party, sprecht mit nordirischen Republikanern oder griechischen Anarchos oder nur schon mit jemandem der die 80er-Unruhen in Zürich und die 90er-Drogenszene da miterlebt hat.

 

Und nein, ich bin weder straight-edge, noch völlig unerfahren im Drogenkonsum.

Aber für diese Position würdet ihr wohl in jedem Land, mit einer relevanten Linken-Bewegung, die den Kontakt zu den Proletarisierten und den Verelendeten noch nicht ganz verloren hat (und genau das ist hier das Problem, denke ich) mindestens eins vor den Latz bekommen."

Ein oft gehörter Vorwurf an jene, die bezüglich Drogen keine völlig individualistisch-liberale Position vertreten, ist die Anklage, sich nach der staatlichen Drogenpolitik zu richten. Sprich: Wenns der Staat verbietet, dann muss unser Umgang genau gegenteilig sein. Ich denke eine solche Einstellung wurzelt auch in einem falschen Verständnis des bürgerlichen Staates. Natürlich ist dieser ein Instrument der herrschenden Klasse und sind dafür da, genau diese Klasse zu schützen, indem sie den normalbetrieb des Kapitalismus aufrechterhalten. Allerdings ist der Staat eben auch „ideeler Gesamtkapitalist“ und in dieser Funktion muss er nicht zuletzt das Kapital vor sich selbst schützen. Die absolute Verelendung des Proletariats ist beispielsweise nicht im Interesse des Kapitals, da er so die Quelle seines Profits (die Arbeitskraft) selbst zerstört. Während der individuelle Kapitalist das Problem zwar erkennen, aufgrund des Konkurrenzdrucks aber nicht darauf reagieren kann, ist der Staat als „ideeller Gesamtkapitalist“ hierzu in der Lage, beispielsweise durch gewisse Sozialgesetze, welche die Arbeitszeit beschränken, Kinderarbeit verbieten, etc. (Natürlich spielen hierbei auch die Kämpfe des Proletariats eine Rolle!)


Bei den Drogen verhält es sich letztendlich ähnlich. Der bürgerliche Staat verbietet diese nicht, um uns den Spass zu verderben, sondern um seine Bevölkerung von der zerstörerischen Wirkung zu schützen. Natürlich nicht aus Nächstenliebe, sondern um sich eine entsprechend arbeitsfähige und profitable Bevölkerung zu erhalten. Denn im Gegensatz zu gewissen Linken, ist sich der bürgerliche Staat der zerstörerischen Wirkung, welche Drogen innerhalb des Elends der kapitalistischen Gesellschaft anrichten, sehr wohl bewusst. Natürlich, Alkohol ist um einiges gefährlicher als beispielsweise der verbotene Cannabis-Konsum. Allerdings spielen für die Drogenpolitik auch kulturelle Faktoren eine Rolle und hier lässt sich ein Verbot von Alkohol, der seit Jahrtausenden essentieller Bestandteil der Kultur ist, einfach kaum durchsetzen. (Beispiele von Versuchen von staatlicher Seite gibt’s allerdings genug).


Noch zur Klarstellung: Mir ist schon klar, dass aus reformistischer Sicht eine Legalisierung einen Teil des Elends verringern könnte. Mir geht es allerdings um den Umgang mit Drogen innerhalb der linken/revolutionären Bewegung, in unseren Strukturen, Örtlichkeiten, Quartieren etc. (siehe auch entsprechende historische Erfahrungen). Ausserdem trinke oder kiffe ich selbst auch ab und an.

"Der Staat" hat kein Bewusstsein, lol.

eine anmerkung:

der konsum von cannabiboiden ist in der BRD nicht strafbar dessen besitz schon wobei es jeh nach bundesland sogenante toleranz grenzen gibt welche der staatsanwaltschaft die möglichkeit geben verfahren einzustellen oder "nur" bussgelder zu verhängen

Euer Text fängt ja sachlich an, hat aber letztendlich von der Thematik her gar nichts mehr mit dem Text des Partykollektivs zu tun. Und zu allem Überfluss verliert ihr euch in komischen Vergleichen. Was zum Teufel haben bitte Verkehrstote und Leberzirrhose damit zu tun?

 

Und die Arbeiterin die 2 andere totfährt hatte vllt. einfach Lust etwas zu trinken und war dumm wie Bohnenstroh, weshalb sie ins Auto gestiegen ist. Nicht jede die Drogen konsumiert tut das aus Frustrationsgründen (es ist ja auch nur wirklich schön, wenn man mit sich im Reinen ist). Und hier setzt das doch an. Es geht um Aufklärung und nicht um Verbot. Die Drogen werden so oder so konsumiert (legal oder nicht) und ich möchte, dass die Menschen wissen was sie tun und der Konsum bewusst geschieht. Aufklärung über ein Themengebiet, welches in der Gesellschaft tabuisiert wird, ist aber schwierig. Deshalb: Enttabuisierung aller Drogen!

 

Meine Szene quäkt nicht, wenn ich den Joint nicht nehme. Ich bin schon an unendlich vielen Gutfriedplakaten vorbeigefahren und esse immer noch kein Fleisch....

Menschen sind mehr als gelenkte Zahnrädchen, zu denen ihr sie macht. Menschen sind nicht per se willenlos und blöd. Hört man zwar nicht gerne wenn man auf seinem hohen Ross sitzt und von oben auf den Pöbel schaut, ist aber so.

Du wirfst anderen vor, Menschen als willenlose Zahnrädchen zu sehen und argumentierst gleichzeitig "Drogen werden so oder so konsumiert"? Das ist doch Blödsinn!

Natürlich führt die kapitalistische Verelendung zu selbstzerstörerischem Drogenkonsum, aber das heisst noch lange nicht, dass man dem gleichgültig gegenüberstehen muss und nichts dagegen unternehmen könnte. Und vorallem bedeutet es nicht, dass diejenigen, welche für sich in Anspruch nehmen, gegen diese Verelendung zu kämpfen, sich selbst alles mögliche reinpfeiffen sollten. Frag doch mal bei den griechischen Anar@s nach, ob sie den Drogenkonsum auf ihren Partys auch einfach so hinnehmen würden. Oder die Abstinenten-Bewegung zu Zeiten der ArbeiterInnenbewegung, die sehr viel leistete. Es gab und gibt zahlreiche Bestrebungen von linken Bewegungen ihre Communities vor Drogen zu schützen. Natürlich ist das eine Art Sisyphos-Arbeit, solange das kapitalistische Elend exisitiert, aber soll man sich desswegen einfach zurücklehnen? Wäre etwa gleich absurd, als würden wir in unseren Strukturen Rassismus und Sexismus tolerieren, weil sowas in der Gesellschaft ja eh entsteht.

Natürlich, für die Party-Linke in der BRD sind die Konsequenzen vielleicht nicht so krass, aber in Ländern in denen die Linke eine gewisse Relevanz hat und auch einen gewissen Einfluss auf die Proletarisierten hat, siehts dann plötzlich ganz anders aus..

Drogenkonsum muss aber eben nicht selbstzerstörend sein. Das scheinen einige nicht verstehen zu wollen.

Und natürlich werden Drogen konsumiert, es wird nur nicht darüber geredet. Das bedeutet doch nicht das alle konsumieren oder was auch immer du rausgelesen haben möchtest.

Hier wird schön das bürgerliche Bild von Drogen = Selbstzerstörung breitgetreten. Drogen kann man aber auch bewusst konsumieren, einfach zum Spaß. Ob ihrs glaubt oder nicht.

Und ob griechische Anarchos Drogenkonsum akzeptieren oder nicht geht mir ehrlichgesagt am Arsch vorbei. Mir ist nur nicht klar, was solch ein striktes Verbot noch mit Anarchismus zu tun haben soll.

wer hat was von verbieten gesagt? verbote bringen nichts. das wäre sowieso nicht machbar.

 

wir können unsere freiräume vielleicht drogenfrei machen und bewusst über das thema diskutieren, aber trotzdem kann jeder zuhause sich alles mögliche reinpfeifen.

 

wie soll denn beswusster drogenkonsum aussehen? drogen vernebeln das bewusstsein.

und ja ich hab auch schon drogen konsumiert aber lass es seit einige jahren und das hat mir geholfen bewusster zu leben.

Drogen vernebeln nicht nur das Bewußtsein, sie können es auch verändern.

und ja ich hab auch schon drogen konsumiert aber lass es seit einige jahren und das hat mir geholfen bewusster zu leben.

Da stellt sich mir die Frage: Kannst du erst nach deinen Drogenerfahrung bewusster leben?Hat das vielleicht nicht gerade dazu beigetragen??

 

Wäre schön, wenn sich der ein oder andere mal mit der "Geschichte der Drogen" auseinandersetzt, genau so etwas könnte beispielsweise bei Aufklärungsarbeit passieren.

Ich finde, dass viele Argumente stimmen: Klar ist Drogenkonsum auch kapitalismusimmanent (die Upper und Downer Argumente oder auch der sogenannte "Krieg gegen Drogen" ist ja ein bekanntes und gutes Beispiel dafür, wie bspw. Gefängnis- und Waffenindustrie in den USA (und in vielen anderen Staaten auch) davon profitieren, dass ein illegaler Handel mit Drogen aurecht erhalten wird, weswegen btw. Uruguay gerade in als erster Staat der Welt (!!!!) Cannabis komplett legalisiert hat, um dem "Krieg gegen Drogen" entgegen zu wirken) UND ein Teil der Linken Szene verkonsumiert/vernebelt sich damit die Tage anstatt sich auf "echte" Aktionen zu konzentrieren. Alles korrekt.

Korrekt ist aber auch, dass Bildungsarbeit erstens nie schaden kann, denn wenn man in der Lage ist ein Thema differenzierter zu betrachten, kann man vielleicht auch besser über sein eigenes Handeln entscheiden. Und leider auch das Argument stimmt, dass sowieso Drogen konsumiert werden und deswegen eine Aufklärung über Drogen eben auch nicht schaden kann.

 

Keine heteronormative Leistungsgesellschaft, die unerwiderte Liebesgeständnisse und menschliche Exzess- und Ausbruchsneigungen nur duldet, wenn sie nicht mit der Ausrede ,Sorry, ich war gestern auf XY' gedeckt werden?

Das heisst also nicht, dass Drogen nicht zuletzt dazu dienen, eine menschenfeindliche, restriktive Gesellschaft aufrecht zu erhalten, obwohl ihrer Sitten, ihre Moral, ihre Werte, ihre Selektion gerade den eigentlichen BEDÜRFNISSEN der Menschen zuwider läuft?

Jain. Das eine ist die gesellschaftliche Tabuisierung von nicht-normativen Verhaltensweisen, mit der wir, glaube ich, alle nicht einverstanden sind. Drogen dienen vielleicht in diesem Kontext zu einer Aufrechterhaltung der Verhältnisse, ABER nicht in jedem Kontext (Wenn ich aus reinem Genuß ein Glas Wein trinke, weil ich den Geschmack und ja (!!) die Wirkung des Rausches gerne mag, glaube ich nicht, dass ich dazu beitrage). Nunja und was die eigentlichen Bedürfnisse der Menschen betrifft, kann dies nicht jeder für sich selbst entscheiden?

 

Und JA: Alles in allem eine sehr wichtige Diskussion, gerade weil die Linke viel konsumiert und oft genug eben nicht drüber redet!!

ja drogen verändern das bewusstsein, aber immer auf eine negative art und weise, da die realität nicht mehr klar erkennbar ist.

 

in was für einer welt wollen wir denn leben? wollen wir wissen was abgeht und bewusst damit umgehen oder wollen wir die realität lieber verschwommen wahrnehmen und in irgendwelchen haluzinationen die antwort auf fragen erkennen?

mein anspruch ist der erste. ich will mit vernunft agieren.

 

meine erfahrungen mit drogen haben nicht dazu beigetragen, dass ich jetzt bewusster leben kann. ich meinte gerade weil ich keine drogen mehr nehme kann ich jetzt bewusster leben, da ich die realität so erkennen kann wie sie ist.

während ich drogen genommen habe, habe ich nie irgendeine komische "bewusstseinserweiterung" gespürt. da war keine komische meta-ebene oder son quatsch. ich glaub auch nich, dass das jemals bei irgendeinem menschen so passiert ist. im rausch labert man eben wirrs zeug. das wars. das kann man aber eben nur erkennen wenn man den konsum nachher mit klaren kopf reflektiert und sich offen fragt ob drogen einem schonmal irgendwie weitergeholfen haben.

Also eigentlich wollte ich genau darauf hinaus, eine ganz simple feststellung: wenn du niemals Drogen konsumiert hättest, wüsstest du dann trotzdem dein Leben im Bewußt-Sein so zu schätzen? Das wars auch schon, ansonsten gebe ich dir absolut recht. Bin zwar selbst nicht nur abstinent, da ich auch, ich betone AUCH, mal Spaß am Konsum habe, aber für die Kopfarbeit es natürlich ohne viel besser ist. Da sind sich wohl auch alle einig.

...ist es garnicht so wichtig, alles komplett klar zu sehen. Es gint Situationen in denen bin ich gerade garnicht auf der Suche nach irgendwelchen Antworten. Da kann ich auch drogen nehmen und mich am Rausch freuen. Wenn ich dann wieder ernsthaft etwas machen will, tu ich das mit klarem Kopf.

Du stellst das hier so dar, als ob man entweder permanent nur auf Drogen ist oder keine nimmt. Do ne Gegenüberstellung ist finde ich falsch. Der Ansatz der "Drogenbefürworter" ist doch gerade zu sagen, dass man durch Aufklärung selbst entcheiden kann ob man gerade einen klaren Kopf braucht und deswegen nichts nimmt oder ob man gerade abschalten kann und sich dehalb auch an den Drogen freuen kann. Da soll es hin gehen. Niemandem hier geht es darum zu sagen, dass die LEute einfach permanent alles einschmeißen sollen worauf sie gerade lust haben.

so ziemliche jede droge hat gesundheitliche oder gar psychische folgen.

 

ist die frage wie klar dein kopf noch sein kann wenn du ein paar wochen die jeden tag nen joint rauchst.

deswegen muss man sich überlegen, ob man ein paar Wochen lang jeden Tag kiffen will.

Das kann ich mir aber eben nur vernünftig überlegen und mit anderen diskutieren, wenn es nciht verteufelt wird.

ich glaub keiner will hier was verteufeln. ich will einen offenen diskurs über drogen und aufklärung.

 

genau das findet in der "linken" szene aber leider nur sehr begrenzt statt

ich denke die meisten hier wissen sehr wohl, dass drogenkonsum nicht selbstzerstörerisch sein muss. nur schon aus eigener erfahrung.

aber einerseits geht es darum, einen text zu kritisieren, der bezgl. dem umgang mit drogen überhaupt kein angemessen-kritisches bewusstsein zu haben scheint und zum anderen ist es ziemlich ignorant, ständig nur auf sein eigenes recht auf "spass" zu pochen, ohne auf die gefahren für sich und andere einzugehen. drogenkonsum innerhalb linker strukturen völlig unkritisch zu sehen und sogar noch zu fördern, ist angesicht der psychischen und physischen zerstörung, die dieses system tagtäglich produziert, einfach nur grob fahrlässig.

mit "bürgerlich" hat das übrigens recht wenig zu tun, gerade im bürgertum sind die konsequenzen des drogenkonsums um einiges weniger übel, als bei den ausgebeuteten. da kann man ja die finanziellen kosten von sucht und entzug ohne probleme zahlen, ausserdem hilft koks etc. ja prima durch den stressigen manager-alltag..

Ich weiß nciht welche Texte du gelesen hast, aber die Vorstellung hier würde irgendwer einfach nur auf sein Recht auf Spaß pochen und alle Probleme ausblenden, stammt wohl eher aus deinem Kopf als aus den Texten und Kommentaren. In dem sinne würde ich den Ignoranz-Vorwurf umdrehen und dir vorwerfen, dass du ne ganz schöne Ignoranz gegenüber allem zeigst, dass nicht in eine deiner zwei Schubladen (zügelloser Drogenkunsom oder Abstinenz) passt.

Und das ist tatsächlich genau das Bild, dass die bürgerliche Wissenschaft und die MEdien von Drogenkonsum zeichenen und das nichts mit der Realität zu tun hat. Es wird suggeriert, wen einmal an nem Joint zeiht, hängt in zwei Wochen an der Nadel, wird von der Mafia verfolgt, zur Prositution gezwungen oder landet sofort im Knast oder in der Psychiatrie. Das ist ganz schön arm.

"Staatliches Überwachen und Strafen ist in jedem Fall bekämpfenswert" ....

Wenn sich Gangs gegenseitig versuchen fertigzumachen indem sie Crack in Hasch mischen, schwer gesundheitsschädliche Gifte auf Gras sprühen usw. ... ? Leute zwangsweise Meth rauchen lassen, Crack, Drogencocktails mischen um zu töten.

Wer soll dem Einhalt gebieten?
Die Linke Szene in der Hoffnung bei ihren eigenen okayen Leuten doch zumindest einigermaßen sicher zu sein ?

Es gibt die Problematik, auch bereits in Deutschland.
Die Linke sollte nicht als Handlanger der Drogenmafia herhalten und in ihrem anti-staatlichen Selbstverständnis verkennen wie übel manche Geschäftszweige wirklich sind.
Das wird von den allerwenigsten hier die konkrete Lebens-realität sein, aber das ist wirklich bereits jetzt hier echt und keine Panikmache. Will nur keiner von wissen.

Es ist ja nicht so, dass es keine Erfahrung mit Drogen in Bezug auf staatliche Repression und das gegeneinander Aufhetzen einzelner Bevölkerungsteile gäbe. Schade ist nur, dass die politische Linke hier so dermaßen um ihren eigenen Bauchnabel denkt, dass sie grundlegende Erfahrungen aus anderen Teilen gerne der Welt ignoriert.

 

Dabei gibt es sogar ganz gute Dokumentationen in dt. Sprache, die den Kern treffen:

 

- (Video 2:52 minutes) Prison-Industrial Complex and the War on Drugs (2013)
https://www.youtube.com/watch?v=sSBAb3Irjtw

- “America´s Longest War”: Report on French-German-TV ARTE.TV:
July 3, 2013
‘America’s longest war’, with the US becoming World Leading Jailer, war against drugs, presented by French-German TV arte documentation:
Part 1:   https://www.youtube.com/watch?v=_CS-T4fEvk4
Part 2:   https://www.youtube.com/watch?v=4qqv8BqKK_I
Part 3:   https://www.youtube.com/watch?v=9i-WpQ5q2iQ

 

angewandte Methode: "War On Drugs"  =  institutioneller Rassismus und Klassenkrieg von oben

 

Ich vermute, dass die AutorInnen dieses Artikels das individuelle Recht auf Rausch in seinen gesellschaftlichen Kontext stellen möchten - Kompliment dafür.

toller und recht leicht verstädlicher text.ohne diesen krassen drogenkonsum wären wir vielleicht schon weiter.

 

was genau ist denn MSAC? seit ihr ne spezielle gruppe oder so?

"ohne diesen krassen drogenkonsum wären wir vielleicht schon weiter"

 

Wie meinst du das? Glaubst du ein Teil der "Linken" verlieren in hedonistischem Drogenkonsum ihren Willen & die Kraft die herrschenden Zustände aufzumischen?

Ich konsumiere ein sehr breites Spektrum verschiedener Substanzen & bin trotzdem fast täglich aktiv gegen blablabla...

das is schön für dich (mein ich ernst), aber ein kleiner blick in die "linke" szene sollte zeigen, dass party und drogen bei sehr vielen oft wichtiger sind als der kampf für die soziale revolution.

 

ich hab genug leute gesehn, die wegen drogen keine kraft/zeit/willen mehr hatten um politisch aktiv zu sein. nach meiner erfahrung eher die regel als die ausnahme.

 

fakt ist doch, dass drogenkonsum hierzulande in der szene fast gar nicht und wenn dann nur oberflächlich diskutiert wird. das muss sich ändern!

Ist doch super.....zugedrogt hat der Staat seine "Ferienrevoluzzer" genau dort, wo er sie haben möchte!

... mit Paranoia und dem Blick auf Szenestreitereien statt auf gesellschaftlichen Problemen hat der Staat seine Revoluzzer noch viel lieber.

Gottseidank habe ich was geraucht, sonst hätte ich den Text nicht verstanden.

Musste mir erstmal einen weißwein aufmachen. So ein wirrer Kram

Also den Text als solches finde ich nicht ernsthaft gelungen. Allerdings sehe ich es schon auch so das Drogen Alkohol und so weiter den herrschenden deutlich mehr dienen als uns die wir Sie konsumieren. Wie oft habe ich schon erlebt das morgens nur 10 von 50 Leuten mit auf die Demo fahren weil ihnen saugen kiffen Party etc. Nuneinmal wichtiger bzw. Zu bevorzugen war

Viele Menschen gehen davon aus, dass Drogen per se schlecht sind. Ich sehe das anders:

Bereits die Urvölker benutzten bewusstseinsverändernde Substanzen, um neue Erfahrungen zu sammeln und auf einer spirituellen Ebene etwas über sich selbst und die Umwelt zu erfahren.

Es ist schon immer der Wunsch des Menschen gewesen, etwas außergewöhnliches zu erfahren, bzw. den Bewusstseinszustand zu erweitern.

Dass mit diesen Substanzen Missbrauch getrieben werden kann, ist selbstverständlich. Aber: Das gilt für alles!

Wenn ich jeden Tag 10 Kilo Kartoffeln esse, ist das ungesund für mich, ich bin irgendwann nicht mehr so leistungsfähig und werde, wenn ich meine Ernährung nicht umstelle, irgendwann sterben.

Genau das Gleiche gilt für Drogen!

In dem Text des Partykollektivs wurden sehr schön die beiden Begriffe Drogenkonsum und Drogenmissbrauch unterschieden

Diese Unterscheidung suche ich im Text von MSAC vergebens.

 

Eine Legalisierung aller Drogen würde sicherlich viele gesellschaftliche Probleme lösen, aber ebenso viele schaffen, wenn diese nicht mit einer flächendeckenden Aufklärung einhergeht.

Ich finde es heuchlerisch, sich selbst über andere zu stellen, nur weil man keine Drogen nimmt.

MSAC erwähnt, dass Menschen im Drogenrausch andere Menschen verletzen. Das passiert jetzt im Moment, wo die meisten Drogen noch illegal sind.

Was würde also bitte eine Legalisierung daran ändern. Würde eine Aufklärung über die Auswirkungen der Drogen nicht viel mehr bringen, als die Kriminalisierung der Konsumenten?

Die "Urvölker" benützten bewusstseinsveränderte Substanzen um gewisse religiöse bzw. magische Praktiken zu unterstützen und sicher nicht "um auf einer spiritueller Ebene etwas über sich selbst und die Umwelt zu erfahren".(Die Priesterschicht, welche dafür zuständig war, war übrigens wohl die erste Klasse die von der Arbeit anderer lebte)

Dieses romantisch-esoterische Hippiegeschwätz ist wohl selbst das beste Argument gegen die Freiheit des Drogenkonsums, die hier vorgeschlagen wurde. Der Vergleich zwischen Kartoffeln und Drogen setzt dem ganzen dann noch die Krone auf. Schau doch bitte das nächste mal einfach mal nach, was für Stoffe in den Drogen, die du nimmst, enthalten sind, was sie auf physischer Ebene bewirken, wie Abhängigkeiten entstehen etc. Was die Kartoffeln betrifft, die bestehen aus Stärke, ein guter Kohlenhydrat-Lieferant (ok, Vollkorn-Teigwaren wären noch besser) und du kannst soviel davon essen, bis du kotzen muss, "irgendwann sterben" wirst du davon sicher nicht.

...schon klar. Weil irgend ein Eso-Hippie was über seinen Kartoffel-Konsum schreibt, braucht man eigentlich keine Argumente mehr gegen Leute, die einen offeneren Umgang mit Drogen fordern.

Vielleicht machst du es dir da dann doch ein wenig zu einfach.

das hat das kommentar doch gar nich ausgesagt.

 

es bezog sich nur auf die spirituelle-eso-scheiße vorher. sonst nichts

"Dieses romantisch-esoterische Hippiegeschwätz ist wohl selbst das beste Argument gegen die Freiheit des Drogenkonsums, die hier vorgeschlagen wurde."

 

Darauf hab ich mich bezogen. Kann sein, dass ich das "hier" etwas weiter gefasst hab und auf die gesamte Diskussion bezogen hab

Es ist frappierend, wie viel mancher Kommentarschreiber die bewusstseinschränkenden Aspekte der westlichen, kapitalistischen Ideologie verinnerlicht hat. Der Rauschzustand, sei er durch psychoaktive Substanzen, Rituale oder Tanz herbeigeführt, gehört zum kulturellen Erbe des Menschen, das wir von den Klauen der kapitalistischen Massenkultur zurückerobern müssen.

 

Man übertrifft hier z.T. die reaktionäre Haltung des nüchternen westlichen Spießbürgertums, das höchstens für die kapitalistische Produktion förderliche (oder erforderliche) Aufputschmittel konsumiert und seinen ideologisch verblendenden Kick durch passives Filmschauen bekommt.

 

Man müsste unterscheiden zwischen Rauschmitteln, die das (revolutionäre) Bewusstsein erweitern können und Rauschmitteln, die bestenfalls für die Entspannung tauglich sind und schlimmstenfalls zur Zersetzung der Kräfte führen. Diese Unterscheidung ist zumindest so wichtig wie die zwischen Kartoffeln, Vollkorn-Teigwaren und massenproduzierten Zuckerkeksen.

was für rauschmittel sollen denn das "revolutionäre bewusstsein erweitern" ??? und wie soll das bitte aussehen???

 

hab ich noch nie gehört, dass jemand durch eine drogenrausch ein höheres revolutionäres bewusstsein erlangt. so ein quatsch :D

!

und was soll bitte revolutionäres bewusstsein sein? dem einen quatsch mit distinktion entgegnen, nun gut. aber auf den gleichen partikularismus teilt ihr immerhin.

kannst du nur mit drogen tanzen?

ich finde die gesprächskultur die hier herrsch sehr schade. bleibt doch mal bitte sachlich und hört auf auf argumente anderer polemisch zu reagieren.

hier wird von vielen menschen stumpf umd simpel zwischen zwei lagern unterschieden. die die drogen ablehnen und andere die scheinbar unreflektiert bedingungslos dafür sind. aber kaum ein kommentar ist wirklich derart einseitig....objektiv sollte gelesen werden.

natürlich kann der konsum von substanzen energien binden und der bewegung schaden. natürlich können gewisse stoffe zu einer sucht führen.aber das geschiet nicht zwangsläufig und bei jeder substanz ist die suchtgefahr differenziert zu betrachten. dagegen hilft aufklärung und prävention. die kann meiner meinung nach nur gekoppelt mit einer legalisierung stattfinden. damit würde man auch die negativ zu bewertende drogenmafia empfindlich angreifen und würde konsumierenden menschen erlauben die substanzen selbst herzustellen oder von politisch positiv zu bewertenden projekten erworben werden.

generell schadet ein rausch nicht der kampferischen energie. zwar sollten im berauschten zustand keine aktionen durchgeführt werden.

das z.B. erwarte ich immer von meiner bezugsgruppe: nüchternheit!!!

dennoch sollte jeder mensch für sich selbst wissen wann er was und wie konsumiert. ebenso erwarte ich aber eine intervention von menschen aus dem umfeld von konsumierenden, wenn der konsum zum missbrauch wird. sensibilität ist notwendig. die kann nur über wissen (aufklärung) entstehen.

es gibt keine generelle entscheidung zwischen emanzipatorischen kampf oder konsum....beides ist zusammen möglich (jedoch nicht gleichzeitig)

Das Partykollektiv Roter Sternenfunke schreibt:

Solange jedoch ein Mensch keinem anderen Schaden zufügt, sehen wir keinen Anlass, ihn zu bevormunden und ihm irgendwelche Dinge zu verbieten.

 

Dem Statement nach zu schließen gilt dieser Satz für alle Arten von Drogen. Dazu nur ein Beispiel: Dass eine Person Kokain konsumiert und dabei »keinem anderen Schaden zufügt«, ist schlicht unmöglich. Ich nenne nur drei Stichworte: Mexiko – Drogenkrieg – Zapatistas.

 

Die Produktion von Kokain geht mit so viel Leid von so vielen Menschen einher, dass es – vorsichtig gesagt – etwas ignorant ist, zu glauben, Kokain könnte konsumiert werden, ohne anderen Menschen zu schaden. Vielleicht würde es helfen, einmal über den eigenen (europäisch-weißen ?) Tellerrand hinauszuschauen!?

Man müsste unterscheiden zwischen Rauschmitteln, die das (revolutionäre) Bewusstsein erweitern können und Rauschmitteln, die bestenfalls für die Entspannung tauglich sind und schlimmstenfalls zur Zersetzung der Kräfte führen. Diese Unterscheidung ist zumindest so wichtig wie die zwischen Kartoffeln, Vollkorn-Teigwaren und massenproduzierten Zuckerkeksen.

 

1. welches Rauschmittel treibt das revolutionäre Bewusstsein in die Höhe und brauchen wir das? (Sind wir dann alle nurnoch revolutionär wenn wir zugedröhnt bis an die Mandeln sind)

 

2. Mal weg von der Theorie, jede Droge hinterlässt Spuren. Dein Argument nur Drogen zu benutzen die nicht zur Zersetzung der Kräfte führen ist dermaßen hinfällig. Viele Menschen versuchen die Mythen rund um Canabis zu vertreten. Wer kennt diese Sprüche denn nicht? Kiffen ist harmlos, das entspannt nur, es hat keine langzeitfolgen. Jede Person die das denkt sollte sich einmal auf den Weg zu langzeit Kiffern machen. Die Praxis zeigt das die meisten (nicht alle) sich so vergesslich, demotiviert bis hin zur shizophrenie Kiffen das Mensch hier nichtmehr von einer Entspannungsdroge reden kann.

 

Abschließend wäre zu sagen: Wenn wir jetzt einmal absehen von harten Stuff (welcher sofort die Birne weich macht) , wäre zu sagen; Drogen sind Genußmittel und sollten als solches verwendet werden. Wer dinge täglich konsumiert genießt nichtmehr sondern zerstört sich selbst.