Am 2. August 2013 ereigneten sich Proteste von organisierten Roma gegen die antiromanistischen Zustände in Europa im Zentrum Londons. Weiterhin fand im Hyde Park eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Porajmos (der Völkermord an den Sinti und Roma durch die Nazis) statt. Ab 15 Uhr fand eine Protestkundgebung vor den Botschaften der Tschechischen Republik und der der Slowakei statt, bei denen die Autor_innen dieses Artikels allerdings nicht anwesend waren.
Um 17 Uhr versammelten sich dann ungefähr vierzig Personen vor dem Hyde Park Holocaust Memorial, um der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Porajmos beizuwohnen. Die Veranstaltung war von der Roma-Organisation 8th April Movement organisiert worden. Deren Aktivist Grattan Puxon war auch einer der Redner auf der Kundgebung. Er erinnerte an die Verfolgung und Deportation der Sinti und Roma in der Nazi-Zeit und betonte, dass der Antiromanismus auch heute noch ein großes Problem sei.
Eine weitere Rede eines Historikers erinnerte an die Ermordung der Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944. Er verwies vor allem auch darauf, dass die Sinti und Roma damals Widerstand gegen ihre Ermordung geleistet hatten und nicht ¨wie die Schafe zum Schlachthof¨ gelaufen seien. Er erwähnte auch, wie bereits zurvor Grattan Puxon, dass Antiromanismus heutzutage dazu verhelfe, Wahlen zu gewinnen, also mehrheitsfähig sei und dass diesem Problem nur durch Erinnerung an die Geschichte beizukommen sei. Hierzu sei es nicht nur notwendig, dass Sinti und Roma die Stimme erheben, sondern auch, dass ihnen zugehört werde.
Weitere Redner kamen von anderen Roma-Organisationen, unter anderen aus Tschechien, sowie von einer antirassistischen Organisation aus Hiroshima, die auch an die Bombardierung Hiroshimas gedachte. Außerdem wurde auf die gewaltsame Räumung der Travellers in Dale Farm verwiesen (mehr Informationen: www.travellersolidarity.org).
Ein Redner von der Jewish Socialist Group sprach den von Antiromanismus betroffenen seine Solidarität aus und kritisierte, dass auf dem Gedenkstein für die Opfer des Holocaust in Hyde Park nur die jüdischen Opfer erwähnt werden. Dies müsse sich ändern.
Um 18 Uhr 30 versammelten sich schließlich nocheinmal bis zu 45 Personen vor der französischen Botschaft, die südlich des Hyde Park gelegen ist. Dort wurde einerseits gegen die Räumung eines Roma Camps im Zentrum Londons durch die Polizei in der letzten Woche protestiert, zum anderen gegen die große Anzahl an vergleichbaren Räumungen und Abschiebungen von Roma in Frankreich protestiert. Die Demonstrierenden stellten sich mit Transparenten in den Eingang der Botschaft, wurden allerdings nach einiger Zeit von der Polizei aufgefordert, den Eingangsbereich zu verlassen.
Die Anwesenden formierten sich nun zu einem Demonstrationszug, der mit Unterstützung durch eine Samba Band zur Marble Arch, dem Ort des geräumten Roma Camps, zog und sich dort auflöste.
Informationen zur Räumung des Camps an der Marble Arch und Aufruf zu den heutigen Protesten:
http://en.squat.net/2013/07/20/london-roma-solidarity/
london_tourists
(Die Autor_innen dieses Artikels sind weiße Aktivist_innen aus antifaschistischen Zusammenhängen aus Deutschland, die zufällig an den Protesten teilnahmen und andere Menschen auf diesem Wege über das Geschehene informieren möchten)
wenn schon denn schon
wenn schon weisse autor_innen meinen sie müssten mal wieder über uns und unseren widerstand schreiben, dann schreibts doch bitte richtig nämlich ANITROMAISMUS nicht "antiromanismus"--- wir wollen ein Romanistan, der dazugehörige ismus ist aber ohn N
wobei ich wenigstens gut finde, dass ihr eure weisse position benannt habt und zudem den richtigen bergriff versucht habt zu verwenden.
Jop