Karlsruhe: Soziale Probleme sollen "weg-kontrolliert" werden

Karlsruhe Werderplatz

Massive Polizei-Kontrollen am Werderplatz: Soziale Probleme lassen sich nicht vertreiben

Seit Jahren ist der Werderplatz Treffpunkt von sozial benachteiligten Menschen. In den vergangenen zwei Wochen ist er zudem Schauplatz groß angelegter Polizeikontrollen. Teilweise mehrmals täglich kontrollieren einige Dutzend Beamte der Bereitschaftspolizei die Personalien von Personen, die sich auf dem Werderplatz bewegen. In vielen Fällen werden daraufhin Platzverweise für das Areal ausgesprochen. Der Grund dafür ist unklar.

 

"Soziale Probleme lassen sich nicht vertreiben oder polizeilich lösen", betont Heike Kopp nachdrücklich. Sie ist Mitglied im Vorstand des Ortsverbandes der Falken Karlsruhe, die seit Jahren einen selbstverwalteten Jugendraum am Werderplatz betreiben. Heike Kopp kann die massiven Kontrollen nicht verstehen: "Klar wird rund um den Indianerbrunnen oft zu viel Alkohol getrunken, aber die Leute verhalten sich friedlich und stören den Alltag der Anwohner und Passanten nicht. Vielmehr sind sie Teil des Lebens am Werderplatz, das den Flair der Südstadt ausmacht."

Es dürfe nicht sein, dass es in Zeiten der ohnehin zunehmenden Privatisierung der Stadt, nun auch noch zu Aufenthaltsverbote auf öffentlichen Plätzen kommt. Sie erinnert sich: "Schon vor einigen Jahren versuchte die Stadt Karlsruhe unliebsame Jugendliche mit Stadtverboten vom Kronenplatz zu vertreiben. Erst durch Gerichte wurde dies gestoppt. Jetzt wird am Werderplatz ähnliches versucht."

Wenn es der Stadt ernst sei bei der Bekämpfung gesellschaftlicher Missstände, müsse sie stattdessen soziale Projekte fördern und dafür sorgen, dass alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, argumentiert Heike Kopp: "Es muss an den Ursachen der Probleme angesetzt werden. Die liegen vor allem in der sozialen Ungleichheit und der steigenden Armut. Aufgabe der Stadt ist, allen Menschen die Möglichkeit zur Partizipation geben. Dazu muss sie Mittel bereitstellen statt sie in Ausgrenzungspolitik zu investieren."

 

Pressemitteilung SJD Die Falken Ortverband Karlsruhe

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Ja, die Karlsruher Eskalationstaktik funktioniert mal wieder.

ich steig oft abends/nachmittags anner haltestelle kongresszentrum ein... mind jeden 2ten tag steht hinten im schatten der bäume ne wanne und vorn am brunnen wird von jungen bereitschafts bullen die einen auf mackermachen nach lust und laune jeder kontrolliert und teils gefilzt (schon das volle programm... schuhe aus, handschuhe an, un den hosen bund durchgefahren ob nich iwas drin versteckt is etc.)

 

in d innen stadt wird man von jungen zivil streifen beinahe schon "überfallen" und nach ausweis etc. gefragt, die einem wenn man ihren dienstausweis verlangt erstmal nichts sagend anschauen und diesen erst nach mehrmaliger aufforderung bzw. der androhung  einer uniformierten streife (die zufällig ein 200m weiter geparkthatte) zur klärung der sache diesen wiederwillig zur ansicht aushändigen.