Kommt mit zum Antimilitaristischen Camp gegen das GÜZ - das größte Gefechtsübungszentrum Europas

GÜZ Flyer

Kommt mit zum  Antimilitaristischen Camp gegen das GÜZ - das größte Gefechtsübungszentrum Europas [Camp vom 21. - 29.07.13 bei Magdeburg]
Deutschland führt Krieg. Die Bundeswehr ist in 13 Ländern stationiert und beteiligt sich bisher mit rund 7000 Soldaten an Kriegseinsätzen auf der ganzen Welt.Von der einst gegründeten „Verteidigungsarmee“ ist schon lange nichts mehr zu sehen. Durch die funktionale Neubestimmung der Bundeswehr zu einer sog. Interventionsarmee in Krisengebieten im Rahmen der NATO, wurde der Bundeswehr der Weg ins Ausland geebnet und ihre Kriegseinsätze legitimiert. So wurde im Jahr 1991 die Bundeswehr erstmals wieder im Ausland eingesetzt und 1999 war sie direkt am Krieg gegen Jugoslawien beteiligt.

 

Durch den erhöhten Konkurrenzkampf der Weltmächte um neue Absatzmärkte und Rohstoffquellen sieht sich die BRD gezwungen, ihr Einsatzgebiet zu erweitern um weiterhin ihre Rolle in der imperialistischen Weltpolitik behaupten zu können. Durch die wachsende Teilnahme an Militäreinsätzen der NATO, EU und UN will die Bundesregierung ihre Machtansprüche sichern. Aufgrund dessen wurden im Jahr 2011 die Eckpunkte der Neuausrichtung der Bundeswehr bekanntgegeben. In der neuen Reform heißt es, dass die Zahl der Soldaten zunächst auf 185 000 reduziert werden soll. Im Zuge der Reform wurde auch die Wehrpflicht ausgesetzt. Doch dies hat keineswegs etwas mit einer Demilitarisierung zu tun. Die Soldaten bekommen so zukünftig vielmehr eine qualitativ bessere Ausbildung und die Bundeswehr wird verstärkt zu einer global einsatzfähigen Interventionsarmee umstrukturiert. Außerdem sollen in Zukunft durch den sogenannten Rotationszyklus bis zu 30 000 deutsche Soldaten im Ausland eingesetzt werden können.

 

Die Tatsache, dass die BRD auf Platz drei der Rüstungsexporteure weltweit liegt, zeigt, dass deutsche Unternehmen massgeblich an Kriegen profitieren und daher auch ein Interesse daran haben, diese voran zu treiben. Das Exportvolumen betrug allein im Jahr 2011 5,4 Milliarden Euro.

Dabei wird auch nicht davor zurückgeschreckt schwere Waffen an Regime zu verkaufen, die für Menschenrechtsverstöße bekannt sind. Beispielsweise wurde 2011 bekannt, dass der Bundessicherheitsrat einem Export von 200 Leopard 2 Panzern nach Saudi Arabien zugestimmt hat.

Deutschland geht es mit seinen Kriegen keineswegs um Menschenrechte und die Regierung hat auch kein Problem damit, Waffenlieferungen in Länder zu zu lassen, in denen Menschenrechtsverstöße und staatliche Gewalt alltäglich sind.

 

 

Das GÜZ – Kriegsvorbereitung vom Feinsten

 

Das Gefechtsübungszentrum in der Altmark, nördlich von Magdeburg, ist der modernste Truppenübungsplatz Europas. Auf dem 232 km² großem Gelände wird Krieg vorbereitet und geübt. Die Fläche des Übungsgeländes entspricht in etwa dem Kreis Stuttgarts. Alle Soldaten, bei denen ein Auslandseinsatz unmittelbar bevorsteht, müssen sich auf dem GÜZ einem 14-tägigen Kampftraining unterziehen. In nachgebauten kosovarischen und afghanischen Dörfern werden Kriegsszenarien unter möglichst realistischen Bedingungen mittels Rauchbomben, Soundeffekten, Kunstblut und SchauspielerInnen nachgestellt. Mit Hilfe eines hochentwickelten, lasersimulierten Waffensystems werden Übungen überwacht, analysiert und ausgewertet. Das Rüstungsunternehmen „Rheinmetall Dienstleistungszentrum Altmark GmbH“ stellt hierfür die komplette Technik und Logistik. Außerdem vermietet sie das Gelände an die Bundeswehr und weitere Armeen der NATO.

 

Während sich der Fokus der Kriegsübungen in den letzten Jahren auf den ländlichen Raum konzentrierte, kommt es durch den Bau der militärischen Übungsstadt Schnöggersburg auf dem Gelände des GÜZ zu einer Schwerpunktverlagerung hin zu urbanen Ballungsgebieten.   



Schnöggersburg ist auch hier!


Auf dem Gelände des GÜZ entsteht seit Herbst 2012 die militärische Übungsstätte Schnöggersburg. Auf über 6 km² soll ein urbanes Gebiet gebaut werden, auf welchem ab 2015 1500 Soldaten der Bundeswehr und anderer NATO-Truppen gleichzeitig trainieren können.

Schnöggersburg ist ein militärisches Prestigeobjekt, das in seinen Dimensionen europaweit einmalig ist. Über 100 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Mit Schnöggersburg entsteht eine Stadt, welche sich in der ganzen Welt befinden könnte. So werden verschiedene Stadtteile mit insgesamt 520 Gebäuden nachgebaut, darunter eine Hochhaussiedlung, ein Industriegebiet, eine Altstadt, ein Regierungsviertel und ein Elendsviertel. Auch wird unter anderem ein U-Bahn System, ein Krankenhaus, eine Kanalisation, eine Stadtautobahn, ein Flughafen, ein 22 meter breiter Fluss, sowie ein Fußballstadion Bestandteil der Geisterstadt sein.

Durch den Städtebau soll das Training urbaner Kampfhandlungen der Aufstandsbekämpfung optimiert werden. Die militärische Begründung lautet: Konflikte spielen sich zukünftig in Städten ab – und zwar weltweit. Der Schwerpunkt soll demnach in Zukunft in den Städte- und Häuserkampf in urbanen Zentren gelegt werden. Im NATO – Strategiepapier „Urban Operation 2020“ steht, dass das Militär für den Städtekampf einsatzfähig gemacht werden soll, um Unruhen zu bekämpfen und soziale Aufstände effektiv niederzuschlagen.

Schnöggersburg dient demnach im Wesentlichen dazu die militärische Bekämpfung von Aufständen im Innern zu erproben. Menschen, die für eine gerechtere Welt demonstrieren, könnten sich in Zukunft nicht nur der Repression durch die Polizei gegenüber sehen, sondern auch dem Militär.

Außerdem soll Schnöggersburg Kommandos der Bundespolizei, wie des Bundesgrenzschutz, sowie Spezialeinsatzkommandos der Länderpolizei zur Verfügung gestellt werden. Durch die  Kooperation von Polizei und Militär wird die Grenze der inneren und äußeren Angelegenheiten zunehmend überschritten. Bereits 2007 beim G8 Gipfel in Heiligendamm wurde die Polizei von der Bundeswehr durch 1100 Soldaten, Spähpanzer und Tornado-Kampfflugzeuge unterstützt. Die ersten Schritte der direkten Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Polizei wurden also bereits gemacht und Schnöggersburg bietet den Raum, diese Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und auszubauen.


Das GÜZ markieren, blockieren und sabotieren!

Bereits im letzten Jahr wurden Proteste gegen das Gefechtsübungszentrum organisiert und auf die zukünftigen neokolonialen Strategien der NATO aufmerksam gemacht. Das GÜZ ist ein wichtiger Bestandteil für die Machtstellung der Bundesrepublik in globalen Kriegen. Auf dem Gelände des GÜZ wird genau für diese Kriege geübt, mit denen die politische Macht, Märkte und Rohstoffquellen für die deutschen Eliten aus Politik und Wirtschaft gesichert werden sollen. Dies gilt es anzugreifen. Deshalb haben sich mehrere hundert AntimilitaristInnen im Jahr 2012 zum Ziel gesetzt, zum Gefechtsübungszentrum zu gelangen und den militärischen Übungsbetrieb der Soldaten zu behindern. Es wurden unter anderem zahlreiche Parolen an militärische Gebäude angebracht, Schilder überklebt und eine Militärübung gestört und somit unterbrochen. An diesem Erfolg gilt es anzuknüpfen.

 

Wir rufen deshalb dazu auf, sich an den diesjährigen Protesten gegen das Gefechtsübungszentrum in der Altmark zu beteiligen und am internationalen „War starts here Camp“ teilzunehmen. Das Camp findet vom 21. bis 29. Juli statt. Auch dieses Jahr werden wieder inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, über die es sich zu diskutieren lohnt.

Auch aus Stuttgart wird es eine gemeinsame Anreise geben. Lasst uns gemeinsam antimilitaristisch campen und uns an den Diskussionen, sowie den Aktionen gegen das GÜZ beteiligen. Gemeinsam können wir dem militärischen Treiben auf dem GÜZ facettenreichen Widerstand entgegensetzen und die Kriegsübung der Bundeswehr lahmlegen.

 

Die deutsche Kriegspolitik angreifen!

Bundeswehr abschaffen!

Hoch die internationale Solidarität!


 

 

Anreise

So, 21. Juli

Mi, 24. Juli

Do, 25. Juli

 

Rückfahrt: 29. Juli


Ticketverkauf im Infoladen

 

Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag | 17-19 Uhr

Samstag  | ab 20 Uhr

Linkes Zentrum Lilo Herrmann

Böblinger Straße 105 | 70199 Stuttgart

 

Veranstaltung zum GÜZ:

Input und  Filmvorstellung zum Gefechtsübungszentrum in der Altmark am Samstag den 15. Juni um 17 Uhr  in Stuttgart im Linken Zentrum Lilo Hermann, Böblingerstrasse 105. Anschließend gibt es um 20 Uhr noch eine leckere vegane Solivokü für die Mobilisierung zu den Protesten gegen das GÜZ.

 

Infos unter:

 

www.warstartsherecamp.org

www.otkm-stuttgart.tk

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Weil ihnen vorgeworfen wird, unbefugt Militärgelände in der Altmark betreten zu haben, stehen mehrere Aktivist_innen in Strausberg vor Gericht. Prozesstermine sind 25.6. um 13:30 Uhr und 8.7. 11:00 Uhr am Amtsgericht Strausberg

 

Weitere Infos: http://krieg.nirgendwo.info/2013/06/13/solidarisch-und-kreativ-gegen-militarismus-und-repression/