(B)- 1.MⒶi - eine AUSWERTUNG

1.MⒶi in Berlin

Nach öffentlicher Diskussion autonomer Gruppen um den 1. Mai gab es einen Aufruf zur Teilnahme an der Bündnisdemo um 18 Uhr. In Form eines Blocks sollte das kritische Verhältnis von Libertären zu den Veranstalter_innen und ihrem (Un-)Konzept demonstriert werden. Ebenso sollte aber natürlich auch die Solidarität mit den vielfältigen Inhalten der Demo ausgedrückt werden sowie eine Form des Widerstandes gelebt werden, der die Unversöhnlichkeit mit den herrschenden Verhältnissen nicht als leere Phrase oder Utopie begreift.

 

Von autonome Gruppe „Guter Dinge“

Vorweg muss eingestanden werden, dass der Ablauf der Demo die vielfach geäußerte Erwartung eines massiven Bullenangriffs in Mitte nicht erfüllt hat. Auch sonst waren die Ereignisse etwas verwunderlich. Allein die enorme Größe der Demo war erstaunlich, zumal die Mobilisierung des Bündnisses im Stadtbild mager wie nie ausfiel. Aber jetzt von vorne:

 

Um 17 Uhr fand wie schon die vergangenen Jahre eine unangemeldete Demo vom Mariannenplatz zur Auftaktkundgebung der 18 Uhr Demo statt. Thema war dort der Kampf um Wohnraum und gegen Kommerzialisierung in Berlin. Erneut gelang es mit mehreren hundert bis tausend(en?) Leuten ohne Bullen sich einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Eine gelungene, wenn auch viel zu kurze und für manche Geschmäcker sicher auch zu wenig freche Aktion.

 

Die 18 Uhr Demo selbst startete vom Lausitzer Platz durch die Eisenbahnstraße in die Köpenicker Straße. Vorne weg die griechische Linkspartei, hinterher das Zentralorgan des Bündnisses - der LKW sowie zugehöriger Block. Der angekündigte schwarze Block (http://polizeikongress2013.blogsport.de/2013/04/30/aufruf-zum-anarchistischen-block-am-1-mai/) formierte sich an mindestens drei unterschiedlichen Stellen, wie aus Erzählungen im Nachhinein zu schließen ist. Es gab Schwierigkeiten sich zu finden und auch die Stimmung der Demo trug nicht dazu bei, Elan zu entwickeln. Bis zur Heinrich Heine Straße gab es kaum Sprechchöre und Emotionen. Da in vielen Texten die Verhandlungsbereitschaft des Bündnisses mit der Polizei und die dadurch entwickelte Route nach Mitte kritisiert wurde, gab es Einigkeit in großen Teilen der anarchistischen Zusammenhänge, dass die Demo am Moritzplatz verlassen werden muss, um eine Situation wie im letzten Jahr zu vermeiden, bei der die gesamte Masse von den Bullen aufgerieben wurde. So war also die letzte Chance zur gemeinsamen Aktion zwischen U-Bahnhof Heinrich Heine Straße und Moritzplatz. Als einige die Initiative ergriffen und sich aus der Demo lösten, um auf dem seitlichen Grünstreifen nach vorne zu laufen, formierte sich dort sofort ein schwarzer Block guter Dinge, die Polizei, die in den Seitenstraßen mitlief anzugreifen. Die friedliche und träge Stimmung der Demo fand ihr Ende, als eine Hundertschaft Berliner Bullen dann dran glauben musste. Viele in und auch aus der Spitze der Demo, die in diesem Moment überholt wurden schlossen sich an oder applaudierten. Der Gegenangriff der Hundertschaft verlief sich nach wenigen Metern in der Weite der Grünfläche und im Bewurf aus dem schwarzen Block. In der Folge wurden aus dem Demozug die vielfach fotografierte Sparkasse, einige Bonzenautos und Werbetafeln entglast. Zwei Wasserwerfer in einer Seitenstraße wurden ebenso beworfen ohne eine Reaktion hervorzurufen. Am Moritzplatz dann versuchten die Bullen, über den Rechtsknick der Demoroute an der linken Seite Spalier aufzuziehen. Das haben sie unterlassen, als sie auch dort mit Steinen attackiert wurden. Somit hatte der schwarze Block sich nochmal Platz verschafft, um bis zur Shelltankstelle entgegen der Prognose mitzulaufen und dort die Bullen anzugreifen, die diese schützten. Sie verschanzten sich hinter ihren Wannen. Kurz später kam dann ein Angriff von rechts in die Demo, in deren folge sich der Block vermutlich ohne Festnahmen auflöste. Lediglich zwei Festnahmen, deren Zusammenhang nicht klar ist, erfolgten an dieser Stelle.

Auch über wenig Bildmaterial dürften sich die Bullen ärgern, da Fotograf_innen von Anfang an eine Klare absage an ihren Voyeurismus erteilt wurde. Einige Kameras mussten dafür zu Bruch gehen. Es ist seit einiger Zeit ein guter Trend erkennbar, Presse und Spanner aus den Aktionen fernzuhalten.

Soweit ist die anarchistische Präsenz auf der Demo als Erfolg zu werten.

 

Dass die Demonstration dann durch Mitte bis Unter den Linden lief wurde unserallerseits nicht erwartet. Welche Gründe das hatte weiß die Einsatzleitung. Vermutlich liegen diese irgendwo zwischen Skrupel und Angst. Skrupel davor, eine ausländische demokratisch-bürgerliche Partei anzugreifen. Angst davor, den gut zusammenhaltenden und scheinbar gut organisierten schwarzen Block noch mehr als durch ihre Präsenz zu provozieren.

Hätten alle gewusst, dass der Rückweg vom Demoende auf Unter den Linden nach Kreuzberg durch die schlecht geschützte Friedrichstraße führte, hätte sich der schwarze Block sicherlich breitschlagen lassen, mitzukommen.

 

Eine erste Bewertung des politischen 1. Mai in Berlin

 

Die Kritik bleibt bestehen: die 18 Uhr Demo nach Vorstellung des Bündnisses ist unpolitisch und falsch. Schande, aber Schande vor allem für das Bündnis, dass hier die TAZ, die sämtliche guten Aktionen der gestrigen Demo unter den Tisch fallen lässt, zitiert werden will: „Was unterscheidet noch von den anderen Protestlern am 1. Mai? Was bedeutet dort noch das „Unversöhnliche“ mit dem System? Sollte es das bloße Ziel einer zu Ende gebrachten Demonstration sein, hätte man das auch einfach haben können. Mit einer Bitte um Aufnahme bei den Gewerkschaftern. Auch die demonstrieren ja jeden 1. Mai für eine gerechte Gesellschaft – direkt vorm Brandenburger Tor.“

Auch das Myfest mit seinem Barrio Antifascista ist unpolitisch und falsch. Während die Polizei durch das eigene Fest randaliert und Leute an- und abgreift, während wir kämpfen sollten gegen den kapitalistischen Frieden hier und gegen den kapitalistischen Krieg dort, feiert eine Alternativkultur ohne Alternative zu den herrschenden Zuständen bei antikapitalistischen Texten und Bier in Plastikbechern ihr Dasein und ihre Kooperation mit den Bullen und Politikern.

 

Zum ersten Mai müssen dieses Jahr aber auch noch zwei weitere Aktionen gerechnet werden: in der Karl-Marx-Straße in Neukölln gab es eine Scherbendemo mit Glasbruch bei einer Santander-Bank, bei H&M (Remember Savar!) und bei Rossmann. (https://twitpic.com/cniwhv)

Außerdem gab es eine Sabotage-Aktion an der Berliner S-Bahn. Nur unter anderem wird klargemacht: „Wir stellen unseren Angriff zur Diskussion als Alternative oder Ergänzung zur Ritualisierung der Maifestspiele, die uns durch die Repression aufgezwungen wird und die der derzeitigen Macht vielleicht gar nicht mehr schadet.“ Weiterlesen: https://linksunten.indymedia.org/de/node/85080

Gespannt ist außerdem noch auf die Auswertungen der Walpurgisnacht im Wedding zu warten, die es mindestens geschafft hat, die Walpurgisnacht wieder mit Inhalten zu beleben

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Zusammenfassend sagt ihr also, dass die Realität eurer grundsätzlichen anti-Haltung mal wieder jeglichen Wind aus den Segeln genommen hat, ihr deshalb nicht nur über die Größe der Demo "erstaunt" wart und die Demo damit verbracht habt "euch zu finden". Ich gebe euch mal einen Tipp zur beantwortung der von euch aufgeworfenen Frage: "Was unterscheidet noch von den anderen Protestlern am 1. Mai?" Es sind die Inhalte!

Ich habe die Aufrufe der anarchistischen GenossInnen gelesen, die Polizeikongressseite war ja auch häufiger verlinkt. Wo fehlen da die Inhalte? Kannst du das begründen? Nein, kannst du anhand der Aufrufe nicht. Die Inhalte waren ähnlich oder teilweise identisch mit denen des Bündnisses. Hatte also niemand Inhalte?

 

Die AnarchistzInnen zogen nur andere Schlüsse.

 

Die Demo wird auf 10 - 15000 Leute geschätzt. Waren es letztes Jahr nicht 20 - 25000?

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Glaubt ihr ernsthaft das wir Fotografen den Bullen die Bilder zur Verfügung stellen? So ziemlich jeder Pressefotograf macht Fotos von Straftaten unkenntlich und veröffentlicht diese auch nur so. Falls ihr wirklich Cams gesmasht haben solltet spricht sowas nur für üre Dummheit. Polizei, Bonzenkarren usw alles ok, aber für viele Fotografen sind ihre Kamera ihre Existenzgrundlage, ohne die sie nunmal nicht arbeíten können.

 

Dazu muss man auch noch sagen dass die Polizei Technik hat um aus hunderten von Meter noch scharfe Poträtfotos zu machen.

sehr wahre und nicht protzende zusammenfassung.es war vielleicht nicht das was es hätte sein können aber die schwarzen blöcke die es gab waren gut organisiert!

 

zum fotografieren: es wurden handykameras gesmasht von irgendwelchen idiot_innen die meinen filmen zumüssen...

 

idee für nächstes jahr: unangemeldete 18uhr demo!

Es wurden nicht nur Handy-Kameras gesmasht, so hat es z.B. auch N24 erwischt, und das absolut nicht zu Unrecht wie ich finde..

 

https://www.youtube.com/watch?v=RxlSkA150PU

N24 und Handykameras von mir aus, das lässt sich argumentieren, aber im Text oben wird doch was ganz anderes behauptet und gefeiert - Angriffe auch auf Fotojournalisten.
"da Fotograf_innen von Anfang an eine Klare absage an ihren Voyeurismus erteilt wurde. Einige Kameras mussten dafür zu Bruch gehen. Es ist seit einiger Zeit ein guter Trend erkennbar, Presse und Spanner aus den Aktionen fernzuhalten."
IST DAS EUER ERNST? Freie Pressefotografen und linke Fototgrafen werden angegriffen und ihr Equipment kaputtgemacht? Das soll richtig sein? Zum einen diese Fotografen mit Bullenbildmaterial in einen Topf zu schmeißen, ist Blödsinn, sie zu attackieren, krank. Wer glaubt, am 1. Mai, der unter anderem den einzigen Sinn und Zweck erfüllt, gesehen zu werden (warum sonst geht ihr zu der Demo), und zudem von hunderten Kameras gefilmt und fotofrafiert wird, was man vorher weiß, Fotos entkommen zu können, ist irre. Entweder ihr vermummt Euch ordentlich, wenn ihr die Sparkasse im Kiez zerlegt (is das also Eure Vorstellung von Militanz), oder ihr lasst es, aber LASST DIE FINGER VON FREIEN JOURNALISTEN, IHR SPINNER!

Im übrigen redet der Text nur schön, dass man einfach wieder im eigenen Kiez ein wenig Elektroauto und Sparkasse smashed, und zu faul ist, nach Mitte zu gehen und da Sachschaden zu machen. Erbärmliche sinnlose Selbstzweckmilitanz mit autoritär-gewaltsamem Drift gegen Freie Journalisten.

Wie du ja richtig zitierst, ist das Ziel, Presse und Spanner fernzuhalten. Es gibt sicher auch Fotografen, die das Vertrauen der Leute genießen und ihre Fotos nicht machen, um sie an eine Presse zu verkaufen, von der niemand ernsthaften Journalismus erwarten sollte, sondern um Aktionen für andere Zwecke zu dokumentieren. Wenn du dich von der Bezeichnung Presse und Spanner angesprochen fühlst, bist du manchen Leuten nicht willkommen. Wenn du mit ihnen solidarisch bist, respektierst du das und versuchst nicht, gegen ihren Willen Fotos von ihnen zu machen. Wenn du das nicht versuchst, geht auch dein Equipment nicht kaputt.

Zu den Menschen, die respektieren, wenn Leute nicht fotografiert werden wollen, gehörst du aber anscheinend nicht, denn du argumentierst dagegen, dass sie das ja wohl nicht wollen können, weil du ihnen unterstellst, dass sie auf der Demo sind, um gesehen zu werden. Offensichtlich gibt es aber Menschen, die hier lautstark verkünden, dass es nicht ihr Ziel ist, fotografiert zu werden. Von "linken" Fotografen erwarte ich, dass sie es respektieren, wenn Menschen klar kommunizieren, dass sie das nicht wollen. Wenn nicht, sind sie für mich auch keine linken Fotografen, und gegen Menschen, die mich gegen meinen Willen fotografieren, vielleicht sogar noch mit dem Ziel, diese Fotos zu verkaufen, werde ich mich verteidigen und gestehe dieses Recht auch jeder und jedem anderen zu.

Ob es eine politisch sinnvolle Entscheidung ist, keine Fotos auf Demos oder in Teilen der Demo haben zu wollen, ist eine ganz andere Diskussion, und hat mit der Frage, ob man sich gegen Menschen wehren darf, die einen gegen den klar kommunizierten Willen fotografieren, erstmal nichts zu tun. Die Meinung der Menschen, die keine Fotos von ihren Aktionen wollen, muss man nicht teilen, aber respektieren.Das tust du offensichtlich nicht.

Und ob die ganze Aktion, um die es hier geht, in der Form sinnvoll ist, steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt und sollte auch getrennt von der Fotodiskussion geführt werden.

Schöner Text. Ich werde ihn bei der nächsten Veranstaltung den Teilnehmer*innen empfehlen, die nicht so gut differenzieren können und sich durch Anblick einer - nicht auf sie gerichteten - Kamera zum Pöbeln oder Handgreiflich werden ermuntern lassen. Die gibt es zur Genüge, und die fühlen sich durch die Stimmungsmache noch ermuntert. So heterogen wie eine Menschengruppe sein kann sind eben immer auch genügend dabei, die sich durch Hetze anstecken lassen. Glücklicherweise lassen sich die meisten Fotograf*innen nicht durch einige kranke Köpfe abchrecken, weil sie wissen, dass die nicht für die Bewegung sprechen. Leider reicht aber schon ein kranker Kopf, um eine Kamera kaputt zu machen. Dein Glaube, an das Gute in allen Menschen, finde ich aber toll :)

"Auch über wenig Bildmaterial dürften sich die Bullen ärgern"

Die haben die ganze Zeit gefilmt und haben genug Material. Wenn man aber so sehr mit sich selbst und der eigenen Glorie beschäftigt ist, bekommt man_frau das natürlich nicht mit. Und dass Ihr den Bullen unreflektiert seit den Hausdurchsuchungen das Märchen glaubt, sie hätten das des Bildmaterials wegen getan, zeigt nur Eure grenzenlose Naivität, Eure Staatsgläubigkeit und dass Eure Solidarität nicht weit her ist.

Bin ich froh, nicht mehr in Berlin zu wohnen, es ist einfach peinlich welcher Kindergarten dort noch als anarchistisch verkauft wird. Abgefeiere von Angriffe auf Sparkassen, Privatautos (die evtl. "Bonzen" gehören könnten) und Bullen en Masse, Inhaltlich NICHTS, weil nichts da wäre. Sonst würde es dieses sinnloses Riot-Abgefeiere nicht geben. Meine Bitte, wenn ihr es mit politischem Aktivismus ernst meint: Lieber mal die nächsten 5-10 Demos saußen lassen und Zeit in Theoriearbeit investieren, den jegliche Praxis ohne Inhalt ist kontraproduktiv oder zumindest Zeitverschwendung!

 

So und jetzt lehn ich mich zurück und warte darauf das mich Krawalltouristen wieder als angeblicher Bulle oder sonstiger Troll enttarnt.

Wie oft willst du deinen Kommentar von den fehlenden Inhalten/ Theorie der Berliner AnarchistInnen noch wiederholen? Es wird dadurch nicht richtiger.

 

Niemand nennt dich Troll oder Bulle, unfähig zu lesen aber doch. Im Gegensatz zur Zensurbehürde des 1. Mai Bündnisses haben die Berliner AnarchistInnen alle Papiere/Aufrufe verlinkt. Also lese sie vielleicht erstmal.

 

Bei allen grösseren Aktionen/Demos der letzten Jahre waren AnarchistInnen am Start. Aber, wie solltest du das wissen. Du wohnst ja garnicht hier.

 

Lesen, denken, dann schreiben.

1. Hab ich hier nur einen Kommentar geschrieben, wenn eure Inhaltslosigkeit anderen auch auffällt, schön.

 

2. Nahezu alle "anarchistischen" Papiere/Aufrufe behandelten lediglich den Umstand wie toll doch Riot wäre und wie wichtig es wäre, die Demo nicht mehr anzumelden... Kulant gesagt sie behandelten Taktische Fragen. Ja Ausnahmen gab es auch, wie der Aufruf der Rigaer beispielsweise, aber das waren eben Ausnahmen.

Doch eine inhaltliche Begründung warum Riot und vor allem die Glorifizierung von Riots die auch nur Ansatzweise jemanden Außerhalb dieses beschränkten Kreises von Glasindustriesupportern verstehen würden (und was daran so progressiv sein soll) lieferte absolut kein einziger der ganzen Texte. Eine Sache, die sich auch dann nicht ändert, wenn ich dieselben blödsinnigen Texte noch 100x lese.

 

3. Mich als "unfähig zu lesen" zu bezeichnen, aber nichtmal meine 3 Sätze richtig lesen können. Richtig, ich wohne nicht in Berlin, aber wie es dort auch steht habe ich dort nunmal mal gewohnt. Ob das nun 2Wochen, 2Monate, 2Jahre oder 12Jahre her ist kannst du aber nicht Wissen und deshalb auch nicht wie gut ich mich mit den Berliner Zusammenhänge auskenne, wobei das hier noch nichtmal ausschlaggebend ist, den ausschlaggebend sind hierbei gerade die Öffentlich gemachten Dinge.

 

4. Das Leute, die sich selbst als AnarchistInnen sehen, bei Aktionen dabei sind, muss dies diese noch lange nicht progressiv machen. Die Inhalte sind entscheidend und nicht ob man sich für die_den coolsten Autonome(n)/Anarchist(in) der Stadt hält.

1. Du wohnst nicht hier

2. Du warst nicht auf der Demo

3. Was Inhalte sind bestimmst du

 

Wenn Gentrifikation, Zwangsräumungen und - Umzüge, die Refugee - Kampagne z.B. gegen Residenzpflicht und Lager, internationale Solidarität u.v.m. für dich keine Inhalte sind, ist das dein Problem. Oder erwartest du, dass wir Leute, wie dich um Erlaubnis fragen?

 

Du redest über Dinge, bei denen du nicht bei warst und Menschen deren Aufrufe du nicht liest und Praxis du nicht kennst.

 

Refugee - Kampagne und Antigentrifizierungskampf laufen gruppenübergreifend und sind in allen Aufrufen Thema. Spalter von ausserhalb brauchen wir da drin nicht.

Also ich fand die Demo mehr als ernüchternd: -Die Demostrecke war teilweise wirklich gefährlich: Enge, lange Gassen ohne Ausweichmöglichkeit -Die Demostrecke wahr teilweise einfach mal so tot, dass nicht mal Slogans skandiert wurden -Inhaltlich: Hergott, das ist ein Termin zum Dampf ablassen. Bei dem Sammelsurium an Themen/Kämpfen die sich da jedes Jahr vereinen braucht mir keiner erzählen, dass DIESE Demo einen klaren Focus/klare Messages haben könnte. Ich sags. mal so: M.E. haben die Bullen gewonnen. Haben uns volle Kanne über den Tisch gezogen und wir reden uns das jetzt mit den drei zerkloppten Bankfenstern schön.

[] Schmierblatt [] Wandzeitung [x] Kommuniqué

 

Zur 17 Uhr Demo

 

Für uns, die wir uns im vorderen Teil der Demonstration bewegten, war diese dieses Jahr äußerst angenehm und kraftvoll.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren, als die Demonstration von den Menschen auf dem "Myfest" als touristische Attraktion gefeiert wurde, wurde der großteilig bunte aber vermummte Demozug mit Überraschung und einer Art "Schock" wargenommen, so unser Eindruck. Trotz dessen und dem energischen und und starkem Auftreten der Demonstration, gelang es viele der Anwesenden mittels Flugblattverteilung zu erreichen und die Inhalte der Demonstration zumindest bei einigen zu vermitteln.

 

Die Einschätzung der Gruppe "autodingsbums" können wir hier nicht teilen( https://linksunten.indymedia.org/de/node/85175 ). Ziel der Demonstration war es unserer Meinung nach nicht eine sinnlose Konfrotation mit den Bullen herbei zu führen sondern dem "Partyvolk" auf dem "Myfest" zu vermitteln dass immer noch und gerade jetzt verstärlt zahlreiche soziale Kämpfe auch in Berlin geführt werden. Auch ein "selbstsicheres behaupten der Straße" auf Höhe des Carla Giuliani Parks hielten und halten wir, wie auch viele andere Teilnehmer_innen der Demonstration, an dieser Stelle für nicht nur unsinnig sondern auch eine unnötige Gefährdung der ganzen Aktion.

Die Tatsachen dass an der Ecke Bethaniendamm/Mariannenplatz ein Wasserwerfer und an der Ecke Engeldamm/Melchiorstraße ein weiterer Wasserwerfer postiert waren sowie das sich eine parkende Hundertschaft in der Melchiorstraße und eine Einheit der Cops an der Ecke Adalbert/Bethaniendamm befanden, hätte besagte Eskalation an dieser Stelle zu einem Fiasko werden lassen und wahrscheinlich unnötige Verletzungen und Festnahmen bedeutet.

 

Das große Teile der teilnehmenden Menschen dann innerhalb des "Myfestes" den Anschluss verloren, können wir zwar nicht bestätigen jedoch auch nicht verneinen, insofern können wir uns darüber kein gutes Urteil bilden. Im Zuge der Ankündigungen verschiedener anarchistischer Gruppen im Zusammenhang mit der 18 Uhr Demonstration jedoch halten wir das Zurückhalten (in Bezug auf Eskalation/Konfrontation) der 17 Uhr Demonstration für sinnvoll.

 

Die "revolutionäre 1.Mai" Demonstration

 

Unsere Geschwisterchen entschlossen sich trotz immenser und frustrierend hoher Präsenz von hierarchischen/lenistischen/"demokratischen"/parlamentarischen Gruppen aufgrund des anarchistischen Blocks an der 18 Uhr Demonstration teilzunehmen und begannen im Vorfeld die nähere Umgebung der Demonstrationsroute zu erkunden.

Hierbei wurde mehr als deutlich was für eine enorm  hohes Polizeiaufgebot für die Demonstration bereit gestellt wurden war. In der Wrangelstraße trafen unsere Geschwisterchen auf mindestens 200 Cops mitsamt Einsatzfahrzeugen und geschätzte 40-50 BFE'ler. Außerdem wurde die Demonstration auf der Wrangelstraße mit einer Einsatzhundertschaft in Fahrzeugen parallel zur Route auf der Wrangelstraße begleitet. Jeder Rückweg zum "Myfest" wurde von den Cops vorsorglich mit geschätzen 50 Leuten abgeriegelt, welche bis zum vorüber ziehen der Demonstration Stellung hielten.

 

Unäbhänging von der eher geringen Präsenz von Wohngebäuben und Passant_innen auf der Köpenicker Straße und der damit, unserer Meinung nach, einhergehenden "Sinnlosigkeit" dieses Teils der Route, wurde also von den Bullen jegliche Möglichkeit des "Ausfalls" mehrerer Teile der Demonstration in Betracht gezogen und im Vorfeld eingeplant. Die kurze Eskalation auf der Heinrich-Heine-Straße dürfte auf "menschliches" Versagen seitens einiger Einsatzhundertschaften zurück zu führen sein. Dies zeigt auch das vorsorgliche postieren einer Polizeikette am Moritzplatz die unseren Eindrücken nach durchaus geplant war. Auch wenn dort einige Steine und Flaschen flogen, so zielten diese dort wohl am ehesten auf 2-3 Kamerateams der Cops, welche davon allerdings weitgehend unbeeindruckt blieben. Der Großteil der Bullen dort blieb erstaunlich und ungewohnt ruhig während die Demonstration weiter in Richtung Axel-Springer-Haus zog.

Spätestens aber ab der Tankstelle auf dem Weg und dem darauf folgenden Angriffen auf die Demonstration war klar, dass die Taktik der Cops durchaus aufging. Abgesehen von geschätzen 8 Kameras, die in den einzelnen Gruppen verteilt waren, war auch die plötzliche aggressive Präsenz der Bullen ein eindeutiges Zeichen dafür das alles mehr oder weniger im "vorgesehen" Rahmen statt fand was auch die Bilanz die Kandt zog, zeigt.

 

Unsere Geschwisterchen setzen sich dann auch von der Demonstration ab, nicht ohne die geschätzen 60-70 Cops am hinteren Teil der Demonstration zu bemerken die jegliches "zurückfallen lassen" von Aktionsgruppen versuchten zu unterbinden. Auch eine Straßensperre ungefähr auf halber Strecke zum Moritzplatz mit vermutlich 30 Cops und weiteren Einsatzkräften in den Seitenstraßen ließen uns auf eine sehr gut geplante Taktik schließen.

 

Unser Fazit

 

Alles in allem is unser Eindruck der Demonstration der eines riesigen, mobilen Kessels der leider viel zu gut funktionierte. Erschreckender Weise wurde das Konfliktpotential erstaunlich gut kalkuliert und die Möglichkeit wirklich aus der Demonstration auszubrechen bestand unserer Meinung nach maximal am Lausitzer Platz indem der anarchistische Block dort hätte stehen bleiben oder eine andere Route einschlagen können.

 

Wir hoffen das die im Vorfeld des 1.Mai begonnen Debatten und Diskussionen über das "Bündnisses  Revolutionäre 1.Mai Demo" in Zukunft zu einer anderen Art von Konzepten führen werden. Unserer Meinung nach ist es nicht nur unnötig eine Demonstration anzumelden sondern auch ein direkter Gegensatz zu anarchistischen Ideen. Aktionen wie die Scherbendemo am späteren Abend des 1.Mai in Neukölln sowie der Kabelbrand auf der Bahnstrecke Berlin-Potsdam zeigen, auch in ihrem verschwiegen werden durch die Presse, einen unberechenbaren und wirksamen Ansatz für alternative Aktionen.

 

In diesem Sinne

Keine Kompromisse. Für einen unberechenbaren Widerstand.

 

Fünf ist Rechtsaußen.

Diverse Sachbeschädigungen an Bürogebäuden - Eine Festnahme

# 1103

Unbekannte haben in der vergangenen Nacht im Stadtgebiet mehrere Bürogebäude durch Stein- oder Farbbeutelwürfe beschädigt. Eine Frau wurde dabei ertappt und festgenommen.
Gegen 1 Uhr hatte ein Passant beim Vorbeifahren an der Landesgeschäftsstelle der SPD in der Weddinger Müllerstraße vier Vermummte beobachtet, die Farbe an die Hauswand sprühten und Steine gegen die Fensterscheiben warfen. Dabei wurden mehrere Scheiben zerstört.
An einem Bürogebäude in der Axel-Springer-Straße, in dem u.a. Dienstleistungsunternehmen und Botschaften Räume angemietet haben, hatten Unbekannte bereits in der Nacht zu gestern die Fassade mit schwarzer Farbe beschmiert. Die Sachbeschädigung hatte ein Sicherheitsdienst festgestellt.
Insgesamt 80 Fensterscheiben haben unbekannte Täter durch Steinwürfe in der Tempelhofer Alarichstraße beschädigt. Ein Securityunternehmen hatte gegen 4.50 Uhr die Beschädigungen bemerkt und die Gebäudesicherung übernommen.
An einem Steglitzer Jobcenter in der Birkbuschstraße hatten zwei maskierte Männer kurz nach Mitternacht fünf Fensterscheiben zerstört. Ein Mitarbeiter der Polizei hatte gegen 0.10 Uhr Knallgeräusche gehört und anschließend die beiden Männer flüchten sehen.
Ein mit roter Farbe gefüllter Luftballon zerschellte heute früh an der Eingangstür des Jobcenters in Johannisthal. Eine Polizeistreife bemerkte die Sachbeschädigung gegen 2.10 Uhr am Groß-Berliner-Damm.
Anwohner von Wohnhäusern am Jobcenter Lichtenberg alarmierten gegen Mitternacht die Polizei in die Gotlindestraße, nachdem hier Unbekannte gewütet hatten. Noch vor dem Eintreffen der Polizisten flüchteten etwa vier dunkel gekleidete Radfahrer in verschiedene Richtungen. Sie hatten die Fenster, Türen und die Fassade des Jobcenters mit Steinen und Farbgläsern beworfen und mehrere Meter lange Schriftzüge mit Farbe an die Hauswand geschmiert.
Im Jobcenter Pankow hatten Unbekannte die Fußmatte des Eingangsbereiches mit einer brennbaren Flüssigkeit getränkt und angezündet. Dabei wurde die Tür leicht beschädigt. Das Feuer erlosch schließlich, ohne noch schlimmeren Schaden anzurichten.
Ein Wachschutzmitarbeiter und ein Polizeiangestellter hatten gegen 0.15 Uhr in der Charlottenburger Königin-Elisabeth-Straße eine Sachbeschädigung durch Pflastersteinwürfe gegen das Jobcenter bemerkt. Sie konnten eine 24-Jährige festhalten und den alarmierten Polizisten übergeben. Die Frau hatte sich zuvor eines mitgeführten Stoffbeutels entledigt, in dem sich etliche Pflastersteine befanden. Den beiden Komplizen der Frau gelang die Flucht.
Der Mitarbeiter des Reinickendorfer Jobcenters in der Miraustraße hatte heute früh gegen 6 Uhr die Polizei alarmiert, als er dort Sachbeschädigungen festgestellt hatte. Unbekannte hatten die Glasscheibe am Eingang beschädigt und anschließend mit Plakaten verklebt.
Da in allen Fällen von einer politischen Tatmotivation auszugehen ist, hat der Polizeiliche Staatschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.

Endlich weiß ich, was unter Bewegungsfotografen verstanden wird, die in die Demonstrantenmenge filmen darf.

 

Das VICE Team.

 

http://www.vice.com/de/vice-news/wer-ist-die-radikale-linke-teil-2/?utm_...

 

Noch mehr Heuchelei geht nicht. Das waren die, die bei PK13 in den Block geblitzt haben, oder? So ist das mit dem Antikapitalismus- nicht weit her für etwas Fame.