[BS] Kein Bock auf »Frei.Wild«! Offener Brief an die LUKE 6

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Am Samstag, den 20. April, wurde in der Kneipe LUKE 6 in der Stobenstraße in Braunschweig „Deutschrock“ von „DJ Martin“ aufgelegt. Wie uns Gäste berichteten, spielte der DJ u.a. das Lied „Das Land der Vollidioten“ der nationalistischen Band »Frei.Wild«. Als das Thekenpersonal darauf angesprochen wurde, äußerte man, man solle sich doch beim DJ beschweren. Da dieser sich schon durch »Frei.Wild«-Aufkleber an seinem CD-Koffer als Fan der Band outete, verzichteten die Gäste darauf und verließen die Kneipe.

 

Provokation, Ahnungslosigkeit, oder nur Zufall, dass gerade am 20. April – den Tag an dem Nazis noch immer den Geburtstag von Adolf Hitler abfeiern - Musik aufgelegt wird, die auch von diesen gern gehört wird?

Die Kritik an der Band dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Ihr angekündigter Auftritt beim »With Full Force«-Festival sorgte für eine öffentliche Debatte in den Medien, die unter anderem dazu führte, dass Sponsoren des Festivals, wie Jägermeister oder die Zeitung VISIONS ankündigten ihre Unterstützung zurückzuziehen, falls die Band, die sich mit „nationalistischen Tendenzen in der Mitte der Gesellschaft“ positioniert (Zitat VISIONS), hier auftreten sollte.

Textzeilen, wie „Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik/ An diesem heiligen Land, das unsre Heimat ist/ Drum holt tief Luft und schreit es hinaus/ Heimatland, wir geben dich niemals auf" (Lied "Südtirol") machen deutlich, dass hier „Heimatliebe“als „heiliger“ Nationalismus verstanden wird, der keine Kritik duldet. Über das Lied „Ware Werte“ schreibt der Blog publikative.org: „In diesen Zeilen steckt alles, was völkischen Nationalismus ausmacht: Die Bezüge auf ein »Erbe«, welches »bewahrt« gehöre und nicht »verkommen« dürfe; die Annahmen von Verwurzelung und organischer Zugehörigkeit, kulminierend in der Formel „Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache“. Obwohl – oder gerade weil – die Band sich offiziell ‚unpolitisch’ dünkt und „jeden Extremismus“ ablehnt, sind ihre Texte voll von solchen nationalistischen und völkischen Tönen.“ Da ist es auch ziemlich egal, dass die Band sich immer wieder von bekennenden Nazis, wie z.B. auch im Lied „Land der Vollidioten“, distanziert: »Frei.Wild« bleibt eine Band, die Nationalismus schürt, völkische Auffassungen verbreitet und Anknüpfungspunkte an und für rechtspopulistische und auch faschistische Organisationen bietet. Als „massenkompatible Blut-und-Boden-Ideologie“ bezeichnete die Wochenzeitung »der Freitag« die Ideologie der Band.

Wir wollen hier nicht noch einmal alle Kritikpunkte an der Band, ihren Texten, ihrer Vergangenheit und ihrem Umgang mit der Kritik wiederholen - dazu ist schon vieles gesagt und geschrieben worden, dem wir uns nur anschließen können (s. dazu die Linkliste am Ende).

Wir haben keinen Bock auf nationalistische, völkische und rechtspopulistische Musik und Bands!

Wir erwarten, dass die Betreiber der LUKE 6 dazu Stellung nehmen, dass in ihrer Kneipe die völkische Band »Frei.Wild« gespielt wird!

Empfohlene Artikel zur Kritik an »Frei.Wild«:

Publikative.org: Kein Frei.Wild!
http://www.publikative.org/2012/10/26/kein-frei-wild/

Der Freitag - Sag mir, wo du stehst:
http://www.freitag.de/autoren/joerg-augsburg/sag-mir-wo-du-stehst

VISONS - With Full Force - Mit Frei.Wild, ohne uns:
http://www.visions.de/news/17976/With-Full-Force-Mit-Frei-Wild-ohne-uns

Antifaschistisches Infoblatt - »Frei.Wild«: Zwischen Kitsch und Subkultur:

https://www.antifainfoblatt.de/artikel/die-band-»freiwild«-zwischen-kitsch-und-subkultur

Antifa Meran: Frei.Wild Dossier
http://antifameran.blogspot.de/p/freiwild.html

Publikative.org: Frei.Wild - „unpolitischer Hass auf „Gutmenschen“
http://www.publikative.org/2012/10/31/frei-wild-unpolitischer-hass-auf-gutmenschen/

Thomas Kuban: Alles nur Fassade? Oder: Wie „rechts“ sind Frei.Wild wirklich?
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=7721%3Aalles-nur-ein-missverständnis%3F-oder-wie-„rechts“-sind-freiwild-wirklich%3F&Itemid=405

Und für alle die Kritik lieber musikalisch hören wollen:

 

egotronic - Die Band der Vollidioten
http://www.youtube.com/watch?v=ZvzSowFnz2Y



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In Braunschweig etabliert sich zu sätzlich zu den "Glorreiche Halunken"- Konzerten ein großes neues Grauzone-Festval "Rock im Kennel".

Dieses Jahr mit Krawallbrüder, Berserker, Bukowskis, Inform etc.

Infos darüber in folgendem link :

https://linksunten.indymedia.org/de/node/80590

 

Bukowskis spielen auch wieder im Hansa-Club. Haben sexistisches Vergewaltigungs-Plakat am Start für den "Event"

http://hansa-bs.de/wp-content/uploads/2013/04/flyer-bukowskis0513-e13657...

 

In Wolfsburg ist auch Grauzone am Laufen, leider im irgendwann mal antifaschistisch gewesenen JUZ Ost :

Punks und Skins vereint II mit InForm, DVA etc.

 

KEINE RÄUME DER GRAUZONE !

Wahrscheinlich wären diese Gäste auch gegangen, wenn Rammstein gespielt worden wäre... dann gleich einen offenen Brief an die Luke zu schreiben ist echt übertrieben. Wie wärs denn mal den DJ direkt anzusprechen? Mit diesem Brief bezichtigt man die Leute von der Luke der wissentlichen Verbreitung von irgendwelchem Nazimüll und das ist deutlich übertrieben.