Nazis stören Gedenken an Deportation der Wuppertaler Sinti und Roma

Es lebe die Freiheit

Hellwache Polizei überrascht von Veranstaltungsreihe
Am Sonntag den 03.03.2013 fand die Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation der Wuppertaler Sinti und Roma im städtischen Jugendzentrum Heinrich-Böll-Strasse am Klingholzberg statt. Zum Zeitpunkt der Deportation lebte ein Großteil der in der Stadt lebenden Sinti und Roma in der dortigen Notsiedlung. Die vom Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal organisierte Veranstaltung fand im Zuge der Reihe „Kemna 2013 – Es lebe die Freiheit“ statt, mit der der Inbetriebnahme des KZ Kemna vor 80 Jahren gedacht werden soll.

 

Noch vor der musikalischen Eröffnung waren plötzlich laute Stimmen vor dem Eingangsbereich des Jugendzentrums zu hören. Die Anwesenden waren schnell informiert, dass pöbelnde Nazis vor der Türe standen. Die zwei, von den nun herausströmenden Gästen sichtlich verunsicherten, Nazis wurden lautstark ohne körperlichen Zwang, unter Hinweis auf des Hausrecht, vom städtischen Gelände verwiesen. Die beiden Nazis, darunter der frisch aus der Haft entlassene Lukas Bals, drohten darauf hin mit Pfefferspray, riefen die Polizei und beschuldigten wahllos Besucher*innen der Veranstaltung, sie körperlich angegriffen zu haben.

Die anrückende Streifenwagenbesatzung nahm zunächst die Anzeige der Neonazis entgegen. Bei der anschließenden Suche nach den vermeintlichen Täter*innen die stellten die Beamt*innen überrascht fest, dass eine Gedenkveranstaltung im Gange war. Die beiden Nazis erhielten nach diesen überraschenden Ermittlungsergebnissen dann doch einen Platzverweis durch die Polizei. Nach einer Aufforderung des Leiters des Jugendzentrums, wenigstens ab jetzt für die Sicherheit des Gedenkens zu sorgen, trudelten bis zum Ende der Veranstaltung zwei weitere Streifenwagen ein. Statt für Sicherheit zu sorgen filmte ein Streifenwagen jedoch, unverschämter Weise, die abreisenden Veranstaltungsteilnehmer*innen ab.
Die Sicherheit bestand ironischerweise darin, dass alle das Gebäude verlassenden Gäste, Redner*innen und Verwandte der Deportierten aus einem Streifenwagen abgefilmt wurden.

Neues Label – neues Selbstbewusstsein

Nachdem es um die Wuppertaler Nazis in den letzten Monaten verhältnismäßig ruhig war und sie, zumindest in der Öffentlichkeit, nicht mehr unter dem Gruppennamen „Nationale Sozialisten Wuppertal“ auftraten, ist in den letzten Wochen eine deutliche Steigerung der Aktivitäten zu erkennen.

Vermutlich bestärkt durch die wiederholt nicht, bzw. schlecht ermittelnde, hellwache Polizei und durch ihr neues Label als Partei „Die Rechte“ treten sie wieder offensiv im Stadtbild auf und versuchen politische Gegner*innen einzuschüchtern.

In Vohwinkel tauchen wieder Hakenkreuz-Schmierereien und Naziplakate vermehrt auf und in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar beschmierte eine Gruppe von Nazis die Fassade des Autonomen Zentrums großflächig mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen.

Unabhängige Zeug*innen erkannten u.a. Lukas Bals, wie er dabei die Gruppe koordinierte und Schmiere stand, und Matthias Drewer (Vorsitzender des Kreisverbandes „Die Rechte“ Wuppertal und Angeklagter im „Vohwinkeler Flohmarkt“-Prozess http://antifacafewuppertal.blogsport.eu/archives/733) der sich fleißig der Farbe bediente.

Am aktuellen rassistischen Diskurs um Aufenthaltserlaubnisse für Sinti und Roma lässt sich feststellen, wie wichtig solche Gedenk- und Informationsveranstaltungen, wie die aktuell Angekündigten sind. Gleichzeitig müssen wir uns dabei im Hinblick auf die Nazis klar sein, dass sich hierbei nicht auf den Schutz der Polizei verlassen werden kann und darf.

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Ratet mal, was die Wuppertaler "Polizei" mit den illegalen Filmaufnahmen machen wird?
Natürlich den Nazis vorlegen, damit sie sich jemanden davon aussuchen können. Und das Material landet dann bei der rechtsextremen Wuppertaler "Staatsanwaltschaft".

Die neue NRW-Verfassung:
" 4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.

5. Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können und muß unter Fremdengesetzgebung stehen.

6. Das Recht, über Führung und Gesetze des Staates zu bestimmen, darf nur dem Staatsbürger zustehen. Daher fordern wir, daß jedes öffentliche Amt, gleichgültig welcher Art, gleich ob im Reich, Land oder Gemeinde, nur durch Staatsbürger bekleidet werden darf. Wir bekämpfen die korrumpierende Parlamentswirtschaft einer Stellenbesetzung nur nach Parteigesichtspunkten ohne Rücksichten auf Charakter und Fähigkeiten.

7. Wir fordern, daß sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Staatsbürger zu sorgen. Wenn es nicht möglich ist, die Gesamtbevölkerung des Staates zu ernähren, so sind die Angehörigen fremder Nationen (Nicht-Staatsbürger) aus dem Reiche auszuweisen.

8. Jede weitere Einwanderung Nicht-Deutscher ist zu verhindern. Wir fordern, daß alle Nicht-Deutschen, die seit dem 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind, sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden.

9. Alle Staatsbürger müssen gleiche Rechte und Pflichten besitzen.

10. Erste Pflicht jedes Staatsbürgers muß sein, geistig oder körperlich zu schaffen. Die Tätigkeit des einzelnen darf nicht gegen die Interessen der Allgemeinheit verstoßen, sondern muß im Rahmen des Gesamten und zum Nutzen aller erfolgen." (NSDAP-Parteiprogramm, Quelle DHM)

Das können vermutlich auch die Konservativen, die in Wuppertaler an den verantwortlichen Stellen sitzen unterschreiben.

Die Nazis hier (und überall anderswo) sind schon widerlich genug. Ich war auch vor Ort, und kann nur sagen, dass wir nicht Lügen müssen bzw. unsere Taten verschweigen, um im "Recht" zu sein.

 

Jetzt wahllos alles (Taten die schon Wochen zurück liegen) nur ein, zwei Faschos zuzusprechen, in der Hoffnung das die schnell (wieder) im Knast landen, ist unemanzipatorisch und entspricht nicht dem Antirepressionsgedanken. Auch Nazis dürfen nicht unschuldig in den Knast.

 

Knast muss die letzte Lösung sein!  (Am besten ganz abschaffen!)

 

Lasst uns bei der Wahrheit bleiben...die ist schon schlimm genug!

Wer war der zweite Nazi neben Lukas Bals?

wer war den nun der zweite nazi?

(Flaschen)-Dennis

Hättet ihr vll. ein wneig mehr Informationen zu "(Flaschen)-Dennis"? Wer ist damit gemeint und was ist mit dem Zusatz "(Flaschen)" gemeint?

Dennis Kristmann, Facebook: facebook.com/dennis.rffr

 

Seinen "Spitznamen" bekam er, nachdem er Antifaschist_innen mit einer abgebrochenen Bierflasche (die er sich zuvor am eigenen Kopf zerschlagen hatte und einige der Scherben "zerkaute") bedrohte. Kein Scherz.

...auf der Homepage des Wuppertaler Kreisverbands von "Die Rechte" ist ein "Gastbeitrag" von Nazi Lukas Bals zu der Sache zu finden. Was fürn Arschloch!

...Heute um 17 Uhr findet die Gedenkveranstaltung zum 80. Todestag von Oswald Laufer an dessen Gedenktafel in der Wilhelmstr. statt. Außerdem wird noch 17 weiteren Antifaschist_innen, die von der SA 1933 ermordet worden sind, gedacht.

 

Heute morgen bin ich auf dem Weg zum dortigen Einkaufszentrum, auf Nazischmierereien gestoßen.  Auf der Gedenkplatte und in unmittelbarer Umgebung ist das SA Symbol gesprayt worden!

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/dc/SA-Logo.svg/119...

 

Naziprovokationen nicht (mehr) hinnehmen!