Die nationalsozialistische griechische Partei „Chrysi Avgi“ (Goldene Morgenröte) soll nach einem Bericht des Nürnberger Bündnis Nazistopp die erste Parteizelle in Deutschland in der Stadt der Reichsparteitage gegründet haben. Mit einer eigenen Seite ist die Zelle auch im Internet präsent. Am 6. Mai vergangenen Jahres schaffte die ultrarechte Partei zum ersten Mal mit 21 Sitzen den Sprung ins griechische Parlament. Bei der Wahl am 17. Juni erhielten sie bei 6,9 Prozent Stimmenanteil 18 Sitze. Im Moment werden ihr bei Umfragen um die 12 Prozent der WählerInnenstimmen zugeschrieben. Im täglichen Leben fallen die Parteimitglieder durch Überfälle auf MigrantInnen und Linke und weiteren oft bewaffneten Gewalttätigkeiten auf.
Das Nürnberger Bündnis Nazistopp schreibt:
„Einem Internetauftritt und einem Hinweis aus der griechischen Linken (Syriza) zufolge gründete sich eine lokale Zelle der griechischen Neonazipartei „Chrysi Avgi“ (etwa: Goldene Morgenröte) Anfang Januar in Nürnberg. Zwei Texte auf der Neonazi-Homepage sind unterschrieben mit „Lang lebe unser Führer Nikolaos Michaloliakos“. Michaloliakos bestritt laut Medienberichten öffentlich den Holocaust und bezeichnete Hitler in einem Interview als eine „große Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts“ (www.focus.de, 15.5.12).
Übersetzte Textpassagen aus der oben erwähnten Homepage: „Die erste Zelle in Deutschland bzw. in ganz Westeuropa (Überschrift, Red.). Heute Nachmittag, den 07/01/2013, in NÜRNBERG, in DEUTSCHLAND, wurde die erste Tagung der neugegründeten ersten Zelle der goldenen Morgenröte in Westeuropa, abgehalten. Die Auslandsgriechen antworten auf die dreckigen Hippies und das Regime der demokratischen Diktatur in unserer Heimat. (…) Wir erwarten das Trompetensignal unseres Führers, NIKOLAUS MICHALOLIAKOS, um uns wie ein gewaltiger Strom auf der ganzen Erde auszubreiten und den Endsieg zu erzielen.“ Ziemlich antisemitisch wird es dann hier: „Also, ihr Zinswucherer versteht endlich, dass unsere Wut nicht mehr zurückgehalten werden kann. Meine Herren, Euer Ende ist so nah, dass ihr es schon spürt.““
Auf der Nürnberger Morgenröte Seite finden sich u.a. Links zur faschistischen Umwelt Bewegung Griechenlands sowie zur extrem rechten griechischen Frauenbewegung „whitewomenfront“. Diese wiederum verlinkt auf den NPD Frauenverband „Ring Nationaler Frauen“ (RNF). Die rechte griechische Umweltseite verweist auf internationale ultrarechte Umweltseiten und Magazine, so auch auf das deutsche ökofaschistische „Umwelt und Aktiv“. Gehostet wird die Seite über den Google Blog „Blogger“. Als Kontaktadresse ist genannt: xa.nurnberg@gmail.com
Aufgerufen wird auf der Seite der Nürnberger Parteizelle für den von „Chrysi Avgi“ organisierten „Imia-Marsch”. Dieser findet jedes Jahr am 2. Februar in Athen statt. Hintergrund ist ein Konflikt um die von Griechenland und der Türkei beanspruchten zwei kleinen Mittelmeerinseln „Imia“ (griechische Bezeichnung) bzw. „Kardak“ (türkische Bezeichnung). Folglich wird gegen die türkische Regierung und den türkischen Staat protestiert. „Tausende Nationalisten aus ganz Europa werden erwartet“ schreibt dazu das nationalsozialistische Inforportal24 in einer Meldung zur griechischen Morgenröte, die heute u. a. vom rechten Portal „Ex-K3-Berlin“ und dem „Freien Netz Süd“ (FNS) übernommen worden ist. Bei der Morgenröte ist im Plakattext unten zweimal das zum faschisten Parteilogo gehörende „Keltenkreuz“ enthalten, beim FNS einmal. Dies obwohl es in Deutschland im „rechtsextemistischen Zusammenhang“ verboten ist.
„Für den Verband Griechischer Gemeinden (OEK)“ – meldet das Bündnis Nazistopp – „ist die Gründung der Neonazi-Zelle in Nürnberg „unerwünscht“ und eine Schande für Griechenland und Europa.“
Das Bündnis berichtet auf seine Webseite:
„Der Dachverband ruft in einer aktuellen Stellungnahme die in Deutschland lebenden GriechInnen auf, allen Versuchen von Neonazis, „Gewalt, Intoleranz und sozialen Kannibalismus“ zu propagieren, eine Abfuhr zu erteilen. Auf die historische Symbolik der Gründung einer Neonazi-Zelle in Nürnberg wird verwiesen, ebenfalls auf die Morde an MigrantInnen durch Neonazis in der Bundesrepublik.
Erst vor einigen Wochen riefen in Deutschland lebende GriechInnen zu einer Unterschriftenaktion mit dem Titel „Nichts Goldenes an dieser Morgenröte“ auf. Ein Auszug aus diesem Text, der unter anderem von den SchauspielerInnen Maria Ketikidou, Adam Bousdoukos und Kostas Papanastasiou unterschrieben worden ist:
„Wir sind erschüttert von den täglich an Brutalität zunehmenden und rassistischen Übergriffen der neonazistischen Chrysi Avgi, der sogenannten Goldenen Morgenröte. In unserem Alltag waren wir es gewohnt, über Rassismus und Gewalttaten zu reden, die wir als Migranten in Deutschland erleben, und uns dazu zu verhalten. Wir werden nie die Bilder von den Angriffen der Neonazis auf Migranten und Flüchtlinge 1992 in Rostock vergessen, bei denen Schaulustige Beifall klatschten und die Polizei tatenlos zuschaute, während all das live im Fernsehen übertragen wurde. Wenn die Gesellschaft die Augen vor solchen Phänomenen verschließt, wundert es dann, dass Neonazi-Organisationen, wie die NSU, sich ermutigt fühlen, Migranten umzubringen? Und wie kürzlich herauskam, mit der Verwicklung des Verfassungsschutzes?
Es trifft uns und macht uns gleichzeitig wütend, dass ähnliche Ereignisse in Griechenland alltäglich geworden sind. Inzwischen können dort die Neonazis der Chrysi Avgi, sogar unter den Augen der Polizei, ungehindert zuschlagen. Wir können es nicht fassen, dass in einem Land, in dem der Faschismus Hunderttausende Opfer und tiefe Wunden hinterlassen hat, kriminelle Neonazis zu Abgeordneten gewählt wurden, ihrer Partei im Fernsehen eine Bühne geboten wird, ihnen mit Feigheit begegnet wird und sie offensichtlich mehr als unterschätzt werden.““
Es darf nicht sein, dass neben deutschen Neonazigruppierungen und den faschistischen türkischen „Grauen Wölfen“ jetzt
auch griechische Nationalsozialisten hier Parteistrukturen
schaffen. Neue Nazistrukturen müssen im Gegenteil verhindert
sowie die bestehenden zerschlagen werden. Solidarität mit den
in Griechenland unter den unvorstellbaren sozialen und
ökonomischen Kürzungen leidenden Menschen heißt auch, gegen den
Versuch der „Goldenen Morgenröte“ hier Strukturen zu
etablieren aktiv zu werden.
Bürgerinnen und Bürger gegen extreme Rechte
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"Nationalsozialistische Partei"
Interessant wir, wie sich der dt.staat dazu verhält. Medien wie Inforadio sprechen von der "Nationalsozialistischen Partei Chrysi Avgi" was ja wohl eindeutig zu einem Verbot führen müsste. Anderer seits müsste die Regierung sich dann wohl auch dazu äußern, dass sie die grichischen Bullen unterstützt die ganz offen mit den Faschisten zusammen agieren.
... ist aber auch eine verzwickte situation...
frage
wieso eröffnet eine griechische partei eine parteizelle in einem anderen land? hier kann sie doch sowieso keiner wählen.
ganz einfach
Dass in Schland eine Menge Griechen leben die die wählen können ist dir aber schon auch aufgefallen?
jo
menschen mit griechischem pass haben wahlrecht in griechenland.
jojo
aber Grechen mit deutschem Pass dürfen her wählen...
völkische zuschreibung
"Grechen mit deutschem Pass" heißen schlicht und ergreifend Deutsche.