Mehr als 100 Menschen haben heute bei eisigen Temperaturen gegen ein Schulungstreffen der völkischen Deutschen Burschenschaft (DB) in Heidelberg protestiert. Dem Aufruf der AIHD hatte sich ein breites Bündnis angeschlossen, das von den Grünen, der SPD, dem DGB und der Bunten Linken bis zur VVN/BdA reichte. Sowohl auf dem Marktplatz als auch später vor dem Haus der Normannia machten die DemoteilnehmerInnen lautstark deutlich, dass für völkische Demagogie und Geschichtslügen in Heidelberg kein Platz ist. Die Burschenschafter zogen es vor, sich nicht einmal am Fenster blicken zu lassen.
Auf das Haus der Normannia Heidelberg, die seit Jahrzehnten für ihre extrem rechte Politik und ihre Kontakte bis hinein ins neonazistische Milieu bekannt ist, fanden allerdings nur wenige Burschenschafter, um sich die angekündigten Reden über „die Zukunft der Deutschen in Europa“ und den richtigen „Umgang mit den Medien“ anzuhören. Nachdem antifaschistische Gruppen in den letzten Wochen immer mehr Details über die Verstrickungen der Normannia veröffentlicht hatten, scheuten viele Verbindungsbrüder offensichtlich die Öffentlichkeit.
Unterstützung bekam die Normannia hingegen von den neonazistischen „Freien Nationalisten Kraichgau“ und der NPD Rhein-Neckar, die über Twitter und Blogs Solidaritätsadressen veröffentlichten.
Es gilt nun, auch weiterhin auf die Verstrickungen der Normannia in das rechte Netzwerk hinzuweisen, das von offenen Neonazis bis zum rechten Rand der CDU reicht.
Weitere Infos zur Normannia gibt es hier: Fortbildungsseminar der völkischen DB in Heidelberg.
unschlüssig
Ich weiss ehrlich nicht, ob ich über diesen Artikel und den gestrigen Tag an sich kotzen oder derbe lachen soll...
Die AIHD scheint sich mehr und mehr in eine eigene Welt zurückzuziehen, die völlig fernab der Realität liegt:
In dieser Welt können sie Fotos von einer Kundgebung veröffentlichen, die ca 50 Menschen zeigen und behaupten, es seien 100. In dieser Welt können sie behaupten, der Naziaufmarsch am 3.11.2012 in HD sei an dem "entschlossenen und breiten Widerstand" gescheitert und nicht von vorneherein eine Ente gewesen, ein Trollingversuch seitens der Nazis.
In dieser, ihrer Realität macht mensch linksradikale Politik nicht mehr mit linksradikalen Strukturen (und wo es Not tut noch mit Gruppierungen und Strukturen aus dem bürgerlichen Spektrum), sondern nur noch mit Gewerkschaften und Parteien. Den selben Parteien, die sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit anprangern für ihre Politik.
Versteht mich nicht falsch, ich weiss auch, dass es manchmal einfach sinnvoll und nützlich und auch nötig ist, sich mit Gruppen außerhalb des eigenen Spektrums zusammenzutun. Aber auf Gruppen aus dem eigenen Spektrum völlig verzichten (und davon gibt es in HD und Umgebung bei weitem genug, zB Libertäre Gruppe HD, Kritische Initiative HD, Antifa AK an der Uni HD, Antifa AK MA, Antifajugend MA/LU, Anarchistische Gruppe MA) und es als einen riesen Erfolg feiern mit einem Korporierten (nämlich dem Heidelberger OB Eckhardt Würzner, seines Zeichens Alter Herr im Corps Suevia zu HD) Schulter an Schulter gegen Nazis zu demonstrieren??? Nee, nich meins. Aber andererseits: Eine Antifagruppe, die Auschwitz vor 80 Jahren befreien liess, also noch vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und die Interviews zu Militanz und zum "Schwarzen Block" in der FAZ gibt, darf auch auf zwei Kundgebungen den selben Redebeitrag dreimal verlesen und sich am Ende dafür auf die Schulter klopfen...
Ich fand den Tag gestern mehr als enttäuschend und wäre besser daheim geblieben und hätte in aller Seelenruhe ausgekatert, als mich in die Kälte zu stellen.
ach mensch....
...so eine dumme Kinderei.
Ist denn niemand mehr in der Lage Probleme direkt zu klären?
Die AIHD hat eine E-Mail adresse und wenn man will, dann findet man auch raus wo man Menschen von ihnen treffen kann.
Da kommt man als unbeteilgter auf Indymdeia, denkt sich "oh ein kommentar, sicherlich eine wichtige Ergänzung!" und muss dann seine Zeit dafür opfern, die frustration anderer durchzulesen. Wieso denken alle andauernd, Kommentarspalten im Internet wären der geeignete Ort um solche Probleme zu klären? Sowas klärt man doch normalerweise im direkten und persönlichen gespräch. Das kann doch nciht so schwer sein! Oder hat man in Heidelberg das sprechen verlernt?
Erstaunlich
Kann mich dem unten geschriebenen Kommentar nur anschließen. Offenbar gibt es tatsächlich gestörte Charaktere (davon haben wir in Heidelberg so einige), die Kooperation und Zusammenarbeit im "eigenen Spektrum" einfordern, dabei aber jegliche Kommunikation vermissen lassen. Die AIHD ist seit fast 15 Jahren immer ansprechbar gewesen - und welcheR das nicht persönlich oder bei einer Vokü will, kann tatsächlich mal ein Mail oder sogar einen Brief an diese Gruppe schreiben.
Und noch was zum unschlüssigen Schreibfink: Wenn's nicht "deins" ist, verkriech dich in deinem Loch und bleib dort vorm Rechner hocken. Auf jeden Fall klingt das Geschreibsel nach dem altbekannten "ich will immer involviert sein, immer mitreden, bin ach so radikal - aber bloß nicht organisieren, ich könnte ja Verantwortung übernehmen müssen oder gar mit anderen Konsens finden".
Raus aus dem Psycho-Sumpf! Ego bremsen! Organisieren!
Keine Namen
Bitte keine Diskussionen darüber wer mit wem und warum im Internet. Wie linksradikale (Bündnis-)politik gehört in den direkten Austausch abseits von staatlichen Repressionsbehören oder in ein Paper, dessen Veröffentlichung wohlüberlegt ist. Auf keinen Fall sollte die Diskussion an Einzelfällen öffentlich geführt werden.
Ergänzung
Also zum einen ist hier einmal der Videobeitrag vom SWR.
Und zum andern würd ich gerne von "Keine Strukturen" wissen: Warum nicht?
Wenn eine Gruppe sich so sehr ins Licht der Öffentlichkeit stellt, wie die AIHD das tat und tut (welche Antifagruppe kennt ihr noch so, die Fernsehinterviews gibt?!), dann muss es doch auch legitim sein, ihr Verhalten oder Nicht-Verhalten öffentlich zu diskutieren...
Und zu "anonym" #2: ich finds auch nich so richtig cool, indymedia-Kommentarspalten zum frustablassen zu nutzen. aber anderseits hab ich lange genug in HD gelebt und krieg bis heute von alten freund_innen und genoss_innen von dort genug mit, dass ich den Frust verstehen kann. die AIHD hat sich in der vergangenheit (und scheinbar bis heute andauernd) unglaublich resistent gegen kritik gezeigt und damit schon ne menge menschen verprellt, die irgendwann ihre kommunikationsversuche frustriert abgebrochen haben. dass dann sich mensch dann irgendwo einfach auskotzen will, kann ich verstehen. und auf linksunten wirds zumindestens gelesen... das ist zwar keine entschuldigung, aber ein erklärungsansatz!
Und zumindest in zwei punkten muss ich dem pöbelnden menschen mit dem pseudonym "anonym" #1 recht geben:
Die letzten drei öffentlichen aktionen der AIHD (Proteste gegen die angekündigten Naziaufmärsche im oktober und november 2011 und die kundgebungen letztes wochenende) sind völlig ohne linksradikale bündnispartner_innen ausgekommen. das ist ein feststehender fakt, den mensch jetzt frei interpretieren kann. aber daran rütteln lässt sich nicht.
Und zweitens zeigt auch der videobeitrag vom SWR fernsehen, dass die in dem artikel genannten zahlen derart übertrieben nach oben gepusht sind, dass es mehr als lächerlich wirkt...
Ratschlag
Don't feed the troll!
kontraproduktiv - repressionstechnisch bedenklich
Das Verhalten der "Anonymen KritikerInnen" hier ist allerunterste Schublade.
Wenn ihr die Leute vor Ort so gut zu kennen glaubt, dann labert sie doch einfach an, statt hier - und jetzt nenne ich das Kind mal beim Namen - dem Feind (Bullen, VS, Nazis ...) allerlei anhaltspunkte für Strukturen zu liefern.
Ihr habt es mit euren Kommentaren auf jeden Fall schon auf mehrere Nazi-Seiten geschafft. Und da muss ich mich fragen, für wen macht ihr das eigentlich?
Denn sie weiß nicht, was sie schreibt
Das ist kompletter Quatsch.
SWR Landesschau
Demo gegen Burschenschaften SWR Landesschau aktuell Baden-Württemberg | 26.1.2013, 18.00 | 1:20 min
http://swrmediathek.de/player.htm?show=532c16b0-67eb-11e2-8359-0026b975f2e6
Mehrere Gruppen haben am Samstag gegen ein Regionaltreffen der Deutschen Burschenschaft in Heidelberg demonstriert. Der Dachverband der deutschen Burschenschaften war zuletzt durch den Streit in die Schlagzeilen geraten, ob nur Mitglieder aufgenommen werden, die deutscher Abstammung sind.